Großbrand Kurz nach 14 Uhr kam die Entwarnung

Homburg · Einsatzkräfte leisteten bei Großbrand in Homburg rund um die Uhr Schwerstarbeit. Brandwache in der Nacht zum Donnerstag.

 Am Morgen danach kämpften Feuerwehr und Technisches Hilfswerk gemeinsam gegen die verbliebene Glut- und Brandnester in der völlig zerstörten Firmenhalle in der Mainzer Straße in Homburg.

Am Morgen danach kämpften Feuerwehr und Technisches Hilfswerk gemeinsam gegen die verbliebene Glut- und Brandnester in der völlig zerstörten Firmenhalle in der Mainzer Straße in Homburg.

Foto: Thorsten Wolf

  Der Großbrand auf einem Firmengelände in der Mainzer Straße in Homburg, der am Dienstagnachmittag ausgebrochen war, beschäftigte die ganze Nacht zum Mittwoch die Feuerwehren, das Technische Hilfswerk und die Polizei. Die Löscharbeiten waren bis Mittwochnachmittag immer noch in Gang. Kurz nach 14 Uhr kam dann die endgültige Entwarnung. Polizei und Feuerwehr gaben über Lautsprecher bekannt, dass die rund 20 am Vortag evakuierten Bürger wieder in ihre Wohnungen zurückkehren könnten. Über Nacht werde aber noch eine Brandwache eingesetzt, teilte Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff auf Nachfrage mit.

Wie Peter Nashan, Homburgs Wehrführer und Einsatzleiter, gegenüber unserer Zeitung mitteilte, forderten noch am Vormittag vor allem einige kleine Brandherde in der einsturzgefährdeten Halle die Einsatzkräfte. Vor dem Hintergrund auch anderslautender Berichte stellte Nashan klar, dass zu keinem Zeitpunkt für die Bürger Gefahr bestanden habe. In der Nacht und am Morgen nach dem Brand habe man ständig entsprechende Messungen durchgeführt.

Mit Blick auf den vorangegangenen Tag und die Nacht sprach Peter Nashan von einer „großen Herausforderung, die vielen Einheiten im Einsatz zu führen. Das hat aber sehr gut funktioniert“. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Diensten wie der Polzei, dem Rettungsdienst und dem Technischen Hilfswerk (THW) habe sehr gut geklappt. Eben das THW sorgte am Morgen mit Spezialgerät dafür, dass die Feuerwehr den verbliebenen Glutnestern zu Leibe rücken konnte: Mit einer Betonsäge wurden quasi „Fenster“ durch das Außen-Mauerwerk gesägt, um so ein direktes Löschen zu ermöglichen. In der Summe sei dieser Einsatz eine ausgesprochen große logistische Leistung gewesen, wie Nashan verdeutlichte. So seien zahlreiche Wehren aus dem ganzen Umland im Einsatz gewesen.

Beispielsweise aus St. Wendel. Wie Dirk Schäfer, Brandinspekteur im Landkreis St. Wendel berichtete, sei das Unterstützungsgesuch der Einsatzleitung Dienstagnacht gegen 1 Uhr eingegangen. Benötigt wurde vor Ort weiteres Schaummittel. Binnen kurzer Zeit meldeten alle Kommunen ihre verfügbaren und freien Mengen. Wenig später wurde die erste Einheit mit rund 2000 Liter Schaummittel angefordert. Der Löschbezirk St. Wendel-Kernstadt rückte mit einem Fahrzeug aus. „Der Einsatz war für den Löschbezirk gegen 7 Uhr beendet“, sagte Schäfer.

Im Einsatz waren auch zwei Flughafen-Löschfahrzeuge aus Zweibrücken und ein mächtiges Fahrzeug vom Typ Panther, das vom Flughafen Ensheim zur Verfügung gestellt worden war. Warum der Einsatz gerade solcher Fahrzeuge nötig war, begründete der Einsatzleiter mit den besonderen Herausforderungen der Brandbekämpfung: „So einen Brand wünsche ich keinem. Wir hatten durch das brennende Granulat eine sehr starke Hitzeentwicklung.“ Die habe den Einsatzkräften schwer zu schaffen gemacht, da man aufgrund der damit verbundenen Brandthermik zuerst keinen Löschschaum habe einsetzen können, „sobald wir bei diesen Temperaturen Schaum einsetzen, fliegt der weg. Also mussten wir zunächst einmal alles runterkühlen. Darin lag der Sinn des Einsatzes von Großlöschfahrzeugen“.

Am Morgen nach dem Brand machte sich auch Innenstaatssekretär Christian Seel ein Bild von der Lage. „Am Dienstagabend wurde ich durch die Führungs- und Lagezentrale der Polizei orientiert. Auch über Nacht wurde ich über die Entwicklungen informiert. Jetzt will ich die Gelegenheit nutzen, den Einsatzkräften vor Ort für ihren hervorragenden Job zu danken. Und ich bin sehr froh, dass hier alles gut über die Bühne gegangen ist und der Brand mit einer großen Professionalität eingedämmt werden konnte.“

 Durch „Fenster“ im Mauerwerk der komplett ausgebrannten Halle bekämpften  die Einsatzkräfte verbliebene Brandnester.

Durch „Fenster“ im Mauerwerk der komplett ausgebrannten Halle bekämpften  die Einsatzkräfte verbliebene Brandnester.

Foto: Thorsten Wolf
 Feuerwehren aus dem ganzen Umland waren in Homburg rund um die im Einsatz, um das Großfeuer zu bekämpfen.

Feuerwehren aus dem ganzen Umland waren in Homburg rund um die im Einsatz, um das Großfeuer zu bekämpfen.

Foto: Reichhart/Feuerwehr

Das Szenario am Morgen danach kündete vom nächtlichen Kampf gegen die Flammen. Nachdem man die von Nashan beschriebene Abkühlung erreicht hatte, bekämpften die Einsatzkräfte das Feuer dann mit Löschschaum. Der fand sich in großen Mengen am Morgen danach in und rund um die Halle, mitunter wirkte das Ganze wie eine surreale Schneelandschaft. Nachdem das THW erfolgreich Löcher in die Außenwand der Halle geschnitten hatte, wurden die verbliebenen Brandnester dann mit Löschwasser durch diese Öffnungen hindurch angegangen. In der Homburger Innenstadt und im Stadtteil Kirrberg waren am Morgen weiterhin Messtrupps unterwegs, die ständig Messungen durchführten, um sicher zu gehen, dass keine Gefahrenstoffe in der Luft verblieben waren, hieß es von Seiten der Stadtverwaltung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort