Theater Fasziniert von den kleinen Püppchen

St. Wendel · Im St. Wendeler Mia-Münster-Haus kamen am Wochenende bei der neuesten Auflage der Figurentheatertagen Groß und Klein auf ihre Kosten.

 Stefan Kügel vom Theater Kuckucksheim hatte als Apfelmännchen die Lacher der Zuschauer auf seiner Seite.

Stefan Kügel vom Theater Kuckucksheim hatte als Apfelmännchen die Lacher der Zuschauer auf seiner Seite.

Foto: Jennifer Sick

Tyrannische Mäusekönige, furchtlose Räubertöchter, kuschelweiche Fläusche und noch viele andere wundersame Wesen bevölkerten am Wochenende die Räume im Mia-Münster-Haus. Denn zum 22. Mal hatte die Stadt St. Wendel zu ihren Figurentheatertagen eingeladen.

Los ging es am frühen Samstag Nachmittag mit zwei Vorstellungen für die jüngsten Theaterfreunde. Stefan Kügel vom Theater Kuckucksheim spielte zunächst das Stück „Das Apfelmännchen“. Basierend auf einer Geschichte von Janosch konnten Kinder ab vier Jahren gemeinsam mit ihren Eltern die Abenteuer eines armen Mannes miterleben, der sich nichts sehnlichster wünschte, als einen Apfel an seinem Baum zu finden. In bunter Flickenhose und mit roten Ringelsocken tanzte, sang und spielte Kügel für sein Publikum und erweckte die Geschichte rund um das Apfelmännchen zum Leben. Und es dauerte auch nicht lange, bis die Zuschauer ganz in den Abenteuern des Protagonisten gefangen waren und mit lautem Lachen und begeisterten Zwischenrufen ihren Teil zum Gelingen der Vorstellung beitrugen.

Als Kulisse genügten Kügel ein Bett, ein Ofen und ein kleiner Apfelbaum. Seine Puppen hatte der Darsteller selbst gefertigt. „Es sind verschiedene Tischfiguren, auch wenn die Geschichte hauptsächlich auf einem Bett spielt“, erklärte Kügel. Und auch für seine zweite Vorstellung hatte das Theater Kuckucksheim Tischfiguren mitgebracht. Sie nahmen Kinder ab sechs Jahren mit in die Welt von Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ und begeisterten mit liebevoll gestalteten Graugnomen, Rumpelwichten, Wilddruden und anderen sonderbaren Gestalten.

Weitere Vorstellungen für Kinder gab es dann am Sonntag Nachmittag. Diesmal zeigte das Dornerei Theater mit Handpuppen und Schattenspiel die Geschichten „Was macht die Maus im Wichtelhaus“ und „Der überaus starke Willibald“. Außerdem spielte das Theater Salz + Pfeffer für Kinder ab fünf Jahren „Die kleinen Leute von Swabedoo“. Auf diese Weise ergab sich für die kleinen Theaterbesucher ein abwechslungsreiches Programm, das mit unterschiedlichsten Puppen und verschiedenen Geschichten etwas für jeden Geschmack bereit hielt. Angefangen bei einem klugen Wichtelmädchen, das Freundschaft mit einer kleinen Haselmaus schließt über bunte Fläusche, die ganz ohne Grund plötzlich gehortet werden wie besondere Schätze bis hin zu einer tyrannischen Maus, die die Angst ihrer Freunde vor einer Katze nutzt, um Herrscher über das gesamte Mäusevolk zu werden.

Doch nicht nur für die jungen Zuschauer gab es spannende Geschichten. In der Kulturscheune in Oberlinxweiler inszenierte das Theater Salz + Pfeffer am Samstagabend eine Vorstellung für Jugendliche und Erwachsene. Mit dem Stück „Die Unschuld von Canterville“ zeigten Paul und Wally Schmidt aus Nürnberg eine Geschichte von Oscar Wilde. Bluttaten, Mord und aufwendig gefertigte Puppen zogen das Publikum in ihren Bann.

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