Ein Soldat zu Weihnachten Wicks brauchen das Programm nicht mehr

St. Wendel · St. Wendeler nehmen über Weihnachten US-Soldatin auf. Angefangen hat alles mit „Operation Good Cheer“ der US-Armee Baumholder.

 Weihnachten mit Soldatin: Andrea Peters im Kreise der Familie Wick in St. Wendel. Foto: Wick

Weihnachten mit Soldatin: Andrea Peters im Kreise der Familie Wick in St. Wendel. Foto: Wick

Foto: Wick

Angefangen hat alles mit der Saarbrücker Zeitung. Vor drei Jahren, etwa um diese Zeit,  las Michaela Wick aus St. Wendel von dem Programm „Operation Good Cheer“ der US-Armee in Baumholder (siehe Info). Damals wurden Gastfamilien gesucht, die einen alleinstehenden, amerikanischen Soldaten über Weihnachten zu sich nach Hause einladen. „Ich fand das eine schöne Sache und habe bei meiner Familie Werbung gemacht, ob sie sich vorstellen könnte, dass wir da mitmachen“, erzählt Michaela Wick. Aber die Familie reagierte zunächst skeptisch. Einen Fremden einladen, und dann auch noch an Weihnachten? Begeisterung sah zunächst anders aus, gibt die 47-Jährige zu.

Aber sie ließ das Thema nicht los. Sie beschäftigte sich intensiver mit dem Programm; und auch ihre Familie freundete sich so langsam mit dem Gedanken an. Sie sagten sich: Wir gehen mal zu diesem ersten Kennenlernen nach Baumholder – und sehen, was kommt. „Das ist doch genau der Sinn von Weihnachten: Jemandem, der das Fest nicht wie gewohnt feiern kann, den weihnachtlichen Gedanken näher bringen.“ Sie gesteht: „Es hätte auch schiefgehen können.“ Aber alles passte. Bei dem Treffen in Baumholder wurde Familie Wick - neben Michaela sind das noch Ehemann  Hartmut sowie die drei Kinder Lea, Franziska und Henry – zwar eine andere Soldatin mit Kind zugeordnet.  Doch diese sagte ab. Aber das US-Hauptquartier  vermitteltet kurzfristig einen Ersatz: Hauptgefreite Andrea Peters, erst seit kurzem in Deutschland.

Sie verbrachten den ersten Weihnachtstag gemeinsam in St. Wendel. Nicht nur die Wicks, sondern auch noch die erweiterte Familie samt Oma, Schwester und weiteren Kindern. Am Weihnachtsbaum saßen sie gemütlich beisammen, aßen, tranken, unterhielten sich. Und die Nacht verbrachte die junge Soldatin dann auch im Hause Wick.

Es sollte nicht bei diesem einen Besuch bleiben. „Wir blieben in Kontakt“, sagt Michaela Wick. Und so war es selbstverständlich, dass Andrea auch zum Weihnachtsfest im vergangenen Jahr wieder eingeladen wurde. „Sie hat gleich zugesagt.“ Auch in diesem Jahr wird die Amerikanerin in St. Wendel das Fest feiern.

 Und noch ein Selfie als Erinnerung: Andreas Peters fotografiert sich und ihre Gastfamilie. Foto: Peters

Und noch ein Selfie als Erinnerung: Andreas Peters fotografiert sich und ihre Gastfamilie. Foto: Peters

Foto: Andrea Peters
 Und noch ein Selfie als Erinnerung: Andreas Peters fotografiert sich und ihre Gastfamilie während des Weihnachtsfestes in St. Wendel.

Und noch ein Selfie als Erinnerung: Andreas Peters fotografiert sich und ihre Gastfamilie während des Weihnachtsfestes in St. Wendel.

Foto: Peters/Andrea Peters

Und das mittlerweile ganz ohne  „Operation Good Cheer“ und ohne die US-Armee, die nach wie vor das Programm anbietet. Auch in diesem Jahr sucht sie wieder Gastfamilien, die einen oder mehrere Soldaten über die Feiertage zu sich einladen. Aber nicht mehr für Andrea Peters. Sie hat ihre Familie bereits gefunden. Schließlich ist sie noch immer in der medizinischen Einheit fernab ihrer Heimat stationiert. Und was ist, wenn Andrea versetzt wird? „Dann werden wir wohl wieder bei dem Programm mitmachen“, sagt die Krankenschwester aus St. Wendel. Denn entgegen der ersten Skepsis sei heute die ganze Familie überzeugt: „Der Besuch war auch für uns eine absolute Bereicherung.“  Und weiter: „Toll, dass es dieses Programm gibt.“

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