Ostermarkt Fabelhafte Kinderwelt beim Ostermarkt

St. Wendel · Die Luisenstraße wurde zur Kreativ-Meile für den Nachwuchs. Außerdem lockten 98 Buden mit ihren Angeboten.

 Als Walkact stolzierte Fantasiewesen Mo auf dem Schlossplatz zwischen den Besuchern umher.

Als Walkact stolzierte Fantasiewesen Mo auf dem Schlossplatz zwischen den Besuchern umher.

Foto: B&K/Bonenberger/

Heute Ostermarkt, morgen fast wie beim Weihnachtsmarkt. Auf die Sonnenstrahlen mit Frühlingserwachen am Freitag, meldete sich darauf der Winter mit einer Eiseskälte massiv zurück. „Die Besucher waren am Freitag sehr begeistert, weil die Sonne rausgekommen ist“, freute sich Marktchefin Leonie Paqué von der St. Wendeler Stadtverwaltung. 98 Aussteller hatte sie für das österliche Budendorf in der Innenstadt engagiert. „Der Markt hat einen guten Ruf, es wollen mehr Aussteller kommen, als wir Plätze anbieten können“, erklärte Paqué. Bei der Konzeption, so ergänzte sie, achte man auf die Vielfalt des Angebotes, um keine Konkurrenz unter den Händlern zu schaffen.

Volltreffer. Der sechsjährige Kevin legte die Armbrust angeleitet von einem zarten Burgfräulein an, zielte genau und ballerte mit dem Sektkorken sechs Blechbüchsen vom Fass. Die lassen sich aber auch mit Wurfgeschick abräumen. Direkt daneben schwebten Seifenblasen in die Höhe, in der Luisenstraße stieg eine Kinderparty. „Hier ist das märchenhafte St. Wendel“, sagte Königin Sonni Sonnenschein. Alex Breidt sang Lieder, zum Erinnerungsfoto nahm der Nachwuchs neben dem Froschkönig auf dem Thron Platz. Erstmals verwandelte sich die zuvor vom Ostermarkt verwaiste Luisenstraße in eine Freiluft-Kinderwelt. Eine Schatzsuche mit Biene Maja oder Basteln in der Kreativ-Werkstatt machten die Kinder glücklich.

Derweil erinnerte sich die ältere Generation, wie sie seinerzeit in der Schule das Schreiben mit dem Griffel auf einer Schiefertafel lernte. Das Vorgängermodell des elektronischen Tablets fertigt und rahmt der Bonner Aussteller Ferdinand in Handarbeit an. „Das waren noch Zeiten“, sagte eine Besucherin aus Luxemburg zu dem Standbetreiber.

Mit geübten Handgriffen zeigte Frank Bonert, wie man eine Tonschale formt. „Ich kann nicht immer die Töpferscheibe mitschleppen, um auf einem Markt etwas zu kreieren“, erklärte der freischaffende Künstler aus Gusterath. Zur Verzierung ritzte er noch mit einem Kugelschreiber ein Blumenmotiv in den Ton. An der T-Kreuzung vor dem Rathaus geriet am Freitag das hohe Besucheraufkommen etwas ins Stocken, nur im Gänseschritt ging es weiter. Vor dem Zelt mit der Ausstellung „Lustiges Hasenleben“ auf dem Schlossplatz bildete sich eine Menschenschlange. „Sobald die Besucher reinkommen, fangen sie an zu schmunzeln“, meinte Ernst-Wilhelm „Erwi“ Kiefer, der Groß und Klein die einzigartige Schlappohr-Sammlung mit 25 Exponaten des im August 2016 verstorbenen Künstlers Karl Heindl nahebrachte. Er präsentierte unter anderem das erste windangetriebene Riesenrad für Hasen. Zwei weitere Mümmelmänner bringen mit Wasserkraft eine Möhrenentsaftungsmaschine in Schwung. „Und das gibt es nur in St. Wendel“, sagte Kiefer. In Heindls-Fantasiewelt wachsen die Möhren sogar am Baum.

Will da etwa ein skandinavisches Großwild mit mächtigem Geweih dem niedlichen, langohrigen Osterstar Konkurrenz machen? Heike Philippi-Braun präsentierte putzige Elche, Gämse und brillentragende Hündchen als Dekorationsartikel für die Wand und den Kühlschrank. „Alle Trophäen sind gefilzt und nicht geschossen“, erklärte die Kunsthandwerkerin aus Dudweiler. Selbstverständlich, so merkte sie an, seien saisonal bedingt auch Osterhasen und Schäfchen in ihrem tierischen Sortiment.

 Mit Schwung ging es beim Dosenwerfen zur Sache.

Mit Schwung ging es beim Dosenwerfen zur Sache.

Foto: B&K/Bonenberger/
 Rosafarbener Schmetterling um die Augen: Kinder konnten sich auf der Kreativ-Meile schminken lassen.

Rosafarbener Schmetterling um die Augen: Kinder konnten sich auf der Kreativ-Meile schminken lassen.

Foto: B&K/Bonenberger/

Wer von den frierenden Besuchern am Samstag und Sonntag bei eisigem Wind seine Ohren schützenden Utensilien vergessen hatte, konnte diese beim Ostermarkt nachordern. Mützen, Handschuhe und wärmende Schals gab es an den Ständen und in den Geschäften am verkaufsoffenen Sonntag. Sehr gut angekommen ist der Markt bei den zahlreichen Besuchern aus Luxemburg. „Wir hatten dort und in Elsass/Lothringen Radiowerbung geschaltet“, erläuterte Marktchefin Paqué. Das hat sich augezahlt: Am Samstag parkten gegen Mittag bereits 20 Reisebusse aus Südwestdeutschland und dem benachbarten Ausland in der Kreisstadt.

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