Theater Die Pfarrerin wird zur Schauspielerin

St. Wendel · Evangelische Kirchengemeinde St. Wendel gründet Theatergruppe. Probe am kommenden Dienstag.

 Klasse Stimmung: Theaterleiter Jürgen Wengel (rechts) und ein Teil seiner Darstellergruppe.

Klasse Stimmung: Theaterleiter Jürgen Wengel (rechts) und ein Teil seiner Darstellergruppe.

Foto: Frank Faber

Bühne frei: Die evangelische Gesamtkirchengemeinde in St. Wendel hat eine neue Theatergruppe gegründet. Chorsänger Jürgen Wengel hat sich im vergangenen Jahr bei Pfarrerin Christine Unrath erkundigt, ob Interesse besteht, eine Laienschauspielgruppe zusammenzustellen. Und wie. „Das kann doch im Gemeindezentrum gemacht werden“, gibt die Pfarrerin gleich grünes Licht und sagt ihm zudem als Darstellerin zu.

Der Diplom-Ingenieur im Ruhestand hat seinerzeit in den 1980er-Jahren eine Grundausbildung zum Spiel- und Theaterleiter absolviert. Ein erstes Treffen hat acht Hobbydarsteller angelockt. „Nicht schlecht“, meint der im Stadtteil Urweiler wohnende Initiator. Seine Pläne sind konkret, das Stück zur Aufführung hat Wengel bereits ausgewählt und seiner Gruppe vorgestellt. Geplant ist, das epische Theaterstück „Unsere kleine Stadt“ von Thornton Wilder im Dezember aufzuführen. „Es ist ein Stück für zehn Personen, aber wir müssen ja nicht jede Rolle besetzen“, sagt Wengel, der einst in seinem schwäbischen Heimatort Backnang bei einer Theatergründung mitgewirkt hat. Für die Umsetzung des Dreiakters sucht er noch weitere Mitspieler. Geprobt wird alle zwei Wochen an einem Dienstag ab 19 Uhr im evangelischen Gemeindesaal. „Es ist wichtig, dass wir uns nun auf den Weg machen“, meint Wengel.

Sein derzeit zur Verfügung stehendes Ensemble setzt sich aus Akteuren mit und ohne Theatererfahrung zusammen. Die erste Probe geht mit einer Vorstellungsrunde der Hobbyschauspieler los. „Achtet bitte immer darauf, dass der Blickkontakt zum Publikum besteht“, korrigiert Wengel, wenn nötig. Anschließend geht er näher auf Entspannungstechniken ein. „Wir wollen damit den Alltagsstress rauskriegen, der Kopf muss frei sein“, so der Theaterleiter. Des Weiteren will er mit autogenem Training die Konzentrationsfähigkeit seiner Schauspieler steigern. Auf das Angebot einer schauspielernden Yogalehrerin, Elemente aus ihrem Metier einzubauen, greift er gerne zurück. Denn gedankliche Konzentration, so Wengel, wirke sich positiv auf körperliche, seelische und geistige Aspekte aus. „Die Schauspieler müssen sich den Atem einteilen, damit sie die richtige Körperspannung bekommen“, erklärt er. Während einer Vertrauensübung hat der Vordermann die Augen geschlossen und wird vom Partner durch leichten Händedruck langsam durch den Saal geschoben. Nach und nach wird Wengel dann dazu übergehen und die Rollen des Theaterstücks adäquat mit Personen bestücken. „Je näher wir auf die Premiere zukommen, werden wir dann wohl wöchentlich proben“, kündigt er an.

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