Es werde LED-Licht

St Wendel · Die Kommunen im Landkreis St. Wendel sind dabei – oder haben es schon getan – die Straßenbeleuchtung in den Dörfern auf LED-Technik umzurüsten. Die soll die Umwelt schonen, vor allem aber den Haushalt.

 Mit LED-Lampen wollen die Kommunen im Landkreis ihre Energiekosten erheblich senken. Foto: Jens Büttner/dpa

Mit LED-Lampen wollen die Kommunen im Landkreis ihre Energiekosten erheblich senken. Foto: Jens Büttner/dpa

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LED-Technik ist in. Als langlebig gilt sie, umweltschonend und energieeffizient - und somit gut für den Geldbeutel. Sehen das auch die Verantwortlichen bei den Kommunen so? Die Saarbrücker Zeitung hat bei den Verwaltungen im Landkreis St. Wendel nachgefragt.

Albertus Klees vom Bauamt der Gemeinde Freisen erklärt, dass man innerhalb eines EU-Programmes alle Natriumdampfleuchten, die nicht mehr der EU-Richtlinie entsprächen, komplett getauscht habe. Die 2015 in Zusammenarbeit mit der Energis begonnene Maßnahme koste rund 130 000 Euro . Hierbei seien aber keine LED-Leuchten, sondern Sparleuchten zum Einsatz gekommen. Die Kosten der Umstellung, dafür sind rund zweieinhalb Jahre vorgesehen, sollen sich nach spätestens acht Jahren amortisiert haben.

"Die Gemeinde Marpingen hat begonnen, einen Teil ihrer 1466 Straßenlampen mit energiesparenden LED-Leuchten auszurüsten", erklärt Florian Rech, Mitarbeiter für Kultur, Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit. 118 Lampen würden bereits mit der neuen Technik betrieben, im laufenden Jahr sollen weitere 139 Laternen umgerüstet werden. Hier warte die Gemeinde noch auf einen Förderbescheid des saarländischen Umweltministeriums. Durch die Umrüstung spare die Gemeinde künftig etwa 68 500 Kilowattstunden Strom ein. "So werden Stromkosten von zirka 14 000 Euro im Jahr eingespart", sagt Rech. Die Gemeinde möchte die Entwicklungen im Bereich der LED-Technik im Auge behalten und einen Mittelweg zwischen optimaler Straßenausleuchtung und Lichtverschmutzung beschreiten.

"Die Gemeinde Namborn hat 2013 und 2014 im Rahmen des Energieeinsparkonzeptes die Straßenbeleuchtung modernisiert", sagt Caroline Müller, Fachbereichsleiterin Bauwesen und Umwelt. Die Maßnahme sei über das Zuschussprogramm Klima-plus Saar vom Wirtschaftsministerium bezuschusst worden. Im Zuge dessen sei ein Teil der Straßenbeleuchtung unter dem Aspekt der Energieeffizienz erneuert worden. Dabei wurden 104 weniger effiziente Leuchten und Lampen gegen LED ausgetauscht. Die jährliche Energiekosteneinsparung belaufe sich auf rund 6000 Euro . Die Gesamtausgaben betrugen 78 100 Euro , der Eigenanteil 59 450 Euro , als Zuschuss flossen 18 650 Euro .

Helmut Kockelmann, Sachbearbeiter für Straßenbeleuchtung bei der Gemeinde Nonnweiler, erklärt, dass man bereits in den Jahren 2009 und 2010 erste Lampen umgerüstet habe, weitere seien 2013/2014 hinzugekommen. Energiekosten und CO{-2}-Ausstoß seien seitdem verringert worden. Wenn nun Lampen defekt seien, würden diese sukzessive durch LED-Lampen ersetzt.

"Nach öffentlicher Ausschreibung hatten wir 2013 insgesamt 180 Straßenleuchten auf LED-Technik umgerüstet", sagt Stephan Junk vom Bauamt der Gemeinde Oberthal. Das Investitionsvolumen habe rund 133 000 Euro betragen und sei über das Förderprogramm Klima plus Saar mit 25 Prozent gefördert worden. "Seit der Umrüstung der Straßenleuchten betragen die jährlichen Einsparungen zwischen 15 000 und 17 000 Euro ", so Junk.

Insgesamt gibt es in Tholey 1620 Straßenlampen, teilt Eric Hülsberg von der Gemeindeverwaltung mit: "Seit 2012 wurden davon in drei Bauabschnitten 315 auf LED umgestellt." Die Kosten dafür: etwa 210 000 Euro , bezuschusst von Land und Bund. In einem vierten und fünften Bauabschnitt würden ab diesem Jahr weitere 204 auf LED umgestellt. Die Kosten dafür: zirka 120 000 Euro , dafür gebe es ebenfalls Zuschüsse von Bund und Land. Um weitere Kosten zu sparen, würden die seit 2012 installierten LED-Lampen in den Nachtstunden leistungsreduziert betrieben.

Etwas diffiziler stellt sich die Sache in der Stadt St. Wendel dar. Zuständig ist hier nicht die Stadtverwaltung, sondern die Stadtwerke GmbH, erklärt deren Geschäftsführer Dietmar Bauer. Anfang 2013 habe man in einer gemeinsamen Aktion mit Umwelt- und Wirtschaftsministerium begonnen, auf LED-Technik umzurüsten. Die Stadtwerke betreiben im Stadtgebiet rund 4000 Masten, etwa zehn Prozent davon seien umgestellt. Die ersetzten Leuchten brächten eine Energieersparnis von 30 bis 35 Prozent. Jedoch müsse man bei einer Umrüstung auch immer weitere Dinge beachten, etwa Blendwirkung oder Abstand und Höhe der Masten. Auch schreite die Innovation weiter voran. So habe man in einem Pilotprojekt 2015 ein abgeschlossenes Wohngebiet mit unterschiedlichen Lampen bestückt und während der Testphase unter anderem auf Einfachheit beim Wechsel geschaut. Als man sich letztendlich für zwei Lampentypen entschieden habe, seien die bereits nicht mehr lieferbar gewesen.

In den Jahren 2013 und 2014 hat die Gemeinde Nohfelden, unter Berücksichtigung der "Ökodesign-Richtlinie zur Erlangung einer energieeffizienteren Straßenbeleuchtungsanlage", wie es heißt, vorhandene Leuchten auf LED-Leuchten umgestellt. Das sagt Monika Gisch vom Fachbereich Bauen und Umwelt. Im Zuge dieser Umrüstung wurden insgesamt 249 Leuchten ausgetauscht, die gesamte Zahl der Leuchten beläuft sich auf zirka 1200 Stück. Hierdurch sei eine Energieeinsparung von rund 120 000 Kilowattstunden erzielt worden. Alle zukünftigen neuen Leuchten werden LED-Leuchten sein.

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