Erst Weitwurf-Gehölz, dann Zünd-Holz

St Wendel · Spaßzündelei beim Knut-Event im Wendelinuspark. Zuerst flogen Ex-Weihnachtsbäume als Sportgerät für den sozialen Zweck durch die Luft, später gab es für die dekorativen Utensilien der Weihnachtstage kein Erbarmen mehr: Über 500 Nadelhölzer gingen in Flammen auf.

 Ein flammendes Inferno der besonderen Art: Am Ende der Spaß-Veranstaltung in St. Wendel gingen mehr als 500 abgegebene Tannenbäume in Flammen auf. Davor nutzten etliche Besucher die Gelegenheit, um sich von ihrem Christbaum zu verabschieden. Das Abfackeln begleitete die Band Einfach Jaa im Partyzelt.

Ein flammendes Inferno der besonderen Art: Am Ende der Spaß-Veranstaltung in St. Wendel gingen mehr als 500 abgegebene Tannenbäume in Flammen auf. Davor nutzten etliche Besucher die Gelegenheit, um sich von ihrem Christbaum zu verabschieden. Das Abfackeln begleitete die Band Einfach Jaa im Partyzelt.

Eine Nordmanntanne ist nicht zu beneiden. Zuerst wird der Baum an seinem Standort im Wald überaus schmerzvoll abgesägt oder mit der Axt gekappt, dann für kurze Zeit in einer Wohnstube mit Dekomaterial behangen, oder er schmückt als grüne Naturkulisse den Weihnachtsmarkt in der Kreisstadt.

Beim Knut-Event in St. Wendel dient das Nadelholz vor seiner Ausmusterung noch als Sportgerät und geht abschließend in Größenordnung einer ganzen Kultur in Flammen auf. Geschätzte 500 Nordmanntannen, vorheriger Marktwert etwa 10 000 Euro, sind so mit Unterstützung der Kernstadt-Feuerwehr im Wendelinuspark vernichtet worden. Der St. Wendeler Kneipier Udo Schmitt hat vor Jahren den skandinavischen St.-Knut-Tag in die Kreisstadt transportiert und daraus einen Spaß-Event kreiert. Los geht die Sause mit der sportlichen Disziplin Weihnachtsbaumweitwurf.
Mehrere Wurftechniken erlaubt

 Bei der Tannenbaum-Weitwurf-Disziplin war ebenso Muskelkraft wie Geschick gefragt: Der 47-jährige Sportler Holger Hoffmann aus dem Lebacher Stadtteil Gresaubach warf den Nadelbaum acht Meter weit. Fotos: B&K

Bei der Tannenbaum-Weitwurf-Disziplin war ebenso Muskelkraft wie Geschick gefragt: Der 47-jährige Sportler Holger Hoffmann aus dem Lebacher Stadtteil Gresaubach warf den Nadelbaum acht Meter weit. Fotos: B&K

Dabei hat der Veranstalter an alles gedacht. "Wir haben auch Bäume für Linkshänder", teilt Moderator Andreas Wachter den Teilnehmer mit. Sie müssen entweder mit der Speer- und Stoßtechnik oder wie in der Leichtathletikdisziplin Hammerwerfen mit der beidarmigen Drehschleudertechnik über die Parkplatzfläche befördern. Für den in der Kinderklasse startenden Maurice Vogel aus Urexweiler werden bei seinen Versuchen eine Strecke von 14,40 Metern notiert. "Das Stoßen war schwer, man hat nicht so viel Kraft im Unterarm", berichtet der 13-Jährige.

Die Experten im Wettbewerb sind vom Fach. Die Werfergruppe des Rehlinger Leichtathletikclubs zeigt, wie es geht. Beim Drehschleuderwurf des hünenhaften Sportlers Holger Hoffmann (47) landet der Baum nach acht Metern. Auch der Marpinger Yanick Wagner (22) ist in Topform. Wie ein Speerwerfer haut er das Gehölz 7,38 Meter nach vorne raus. Die neunjährige Anna Wagner legt eine gute Serie hin. 4,05 Metern bedeuten bei windstillen äußeren Bedingungen Bestweite. "Es hat sehr viel Spaß gemacht", freut sich die Nachwuchssportlerin. Allerdings, so gesteht Moderator Wachter, haben die insgesamt 50 Teilnehmer während des Wettkampfes auf die technische Unterstützung von einem Windmessgerät verzichten müssen. "Wir haben das Equipment an den Veranstalter der Vierschanzentournee der Skispringer verliehen", klärt Wachter auf. Der Erlös aus dem Weihnachtsbaumweitwurf wird für die Aktion Sternenregen - Kinder in Not gespendet. Etliche Besucher haben am Samstag die Gelegenheit genutzt, um sich von ihrem Weihnachtsbaum zu verabschieden, ihn im Wendelinuspark abgegeben und das flammende Inferno verfolgt. Die Band Einfach Jaa begleitete die Abfackelei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort