Erinnerungen an alte Motorsportzeiten

St. Wendel. Insider schwelgen noch heute in der Erinnerung: Rupert Hollaus aus Österreich wurde 1953 beim ersten internationalen Motorradrennen in St. Wendel auf dem 3788 Meter langen Stadtkurs mit einer Mondial Sieger in der 125er Klasse. Und der Franzose Jacques Collot schaffte das 1954 bei den 350ern mit seiner Norton. "Wir müssen diese Erinnerungen an die St

 Da kann man sentimental werden: Norbert Blasius, rechts, auf einem alten Bike. Foto: M.Tröster

Da kann man sentimental werden: Norbert Blasius, rechts, auf einem alten Bike. Foto: M.Tröster

St. Wendel. Insider schwelgen noch heute in der Erinnerung: Rupert Hollaus aus Österreich wurde 1953 beim ersten internationalen Motorradrennen in St. Wendel auf dem 3788 Meter langen Stadtkurs mit einer Mondial Sieger in der 125er Klasse. Und der Franzose Jacques Collot schaffte das 1954 bei den 350ern mit seiner Norton. "Wir müssen diese Erinnerungen an die St. Wendeler Motorradrennen wachhalten, vor allem aber das Gedächtnis an den Organisator August Balthasar", sagte Norbert Blasius, Obmann der MCW Motorsport Historiker aus St. Wendel. Die kleine noch junge Gruppe, die das MCW (Motorsportclub St. Wendel) in ihrem Namen trägt, hatte am Wochenende zu einer Erinnerungsveranstaltung auf die Wurzelbacher Ziegelhütte eingeladen. Das Anliegen des Clubs ist es, dafür zu sorgen, dass die Motorradrennen auf dem Stadtkurs, die wenige Jahre nach dem Krieg begannen und ab 1953 eine internationale Besetzung aufwiesen, nicht eines Tages im Dunkel der Geschichte verschwinden. Die Präsentation von Fotos und Filmen aus dieser Zeit und die ausgestellten Renn- und Straßenmaschinen sollten ein erster Schritt dazu sein. Hunderte Besucher interessierten sich dafür und hatten viel Gelegenheit, miteinander zu fachsimpeln. "Nach der großen Fotoausstellung im vorigen Jahr in der St. Wendeler Volksbank hat uns die Familie Balthasar alle Bilder und Filme des MCW zu treuen Händen überlassen", freut sich Norbert Blasius. Die schwarz-weißen Schmalfilme wurden damals von der Arbeitsgemeinschaft der St. Wendeler Schmalfilmfreunde gedreht. Der Verein existiert schon lange nicht mehr. Ein Rundgang durch das Ausstellungsgelände ließ Erinnerungen an die alten Motorsportzeiten aufkommen. 125er und 250er Rennmaschinen der Fabrikate "Maico", "Motobi", "Aermacchi" und "Yamaha", noch mit den Startnummern am Lenker, waren zu bewundern. Auch BMW-Straßenmaschinen aus den 50er und 60er Jahren und etliche Mopeds. Das kurioseste Gefährt war das Moped "Honda" aus dem Jahre 1968, Es hat einen Vier-Takt-Motor direkt am Hinterrad. Vielen ist noch der Rennwagen des Eppelborners Jakob Lauer ein Begriff. Das Fahrzeug war ebenfalls in der Wurzelbach zu sehen. Die Alukarosserie ist ein Eigenbau. Das Innenleben stammt von einem 1948 gebauten DKW Meisterklasse der Firma Auto Union. Noch mit 85 Jahren fuhr Lauer damit ein Oldtimerrennen auf dem Nürburgring. Inzwischen benutzt sein Sohn das auffällige Fahrzeug. Ein weiteres Prunkstück war der Mercedes-Bus aus dem Jahr 1961. Großartig aufpoliert sah er wie neu aus. Rennfahrer von damalsNorbert Blasius, der selbst seit 1962 ununterbrochen Motorradrennen fährt, hat für 2009 viel vor. Am 8. und 9. August will er mit seinen Freunden im Wendelinuspark eine ähnliche, aber viel größere Veranstaltung aufziehen und dazu Rennfahrer einladen, die seinerzeit über den Stadtkurs gefahren sind. "Luigi Taveri und Jim Redmann haben mir bereits zugesagt", teilte er den Besuchern mit. Mehr Mitglieder könne der Club, der sich inzwischen als Untergruppe den Motorradfreunden "Kurvenkratzer" Werschweiler angeschlossen hat, nach den Worten von Norbert Blasius allerdings noch gebrauchen. gtrKontakt: Telefon (06851) 81144, Telefon (06875) 557 oder Telefon (0174) 6602334.

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