Erfolgreich kommunizieren lernen

Oberlinxweiler · Bestsellerautor Marco Freiherr von Münchhausen referierte bei IHK-Regional in St. Wendel über „erfolgreiche Kommunikation“. Wie diese sich in der Praxis gestalten kann, zeigte er bei einem Rollenspiel.

 Ruth Lorenz im Rollenspiel mit Marco Freiherr von Münchhausen. Foto: gog

Ruth Lorenz im Rollenspiel mit Marco Freiherr von Münchhausen. Foto: gog

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Der richtige Ton entscheidet oft darüber, welche Richtung eine Unterhaltung nimmt. Nicht selten scheitern Gespräche - ob privat oder geschäftlich - gerade dann, wenn es darauf ankommt. Grund genug für Wirtschaftsförderung St. Wendel und Industrie- und Handelskammer zum Jahresabschluss von IHK-Regional mit Marco Freiherr von Münchhausen einen der gefragtesten Kommunikationsexperten Deutschlands in die Kulturscheune Oberlinxweiler einzuladen.

"Wir haben alle eine unsichtbare Grenze in unserem Leben, da können wir nicht drüber. Das ist in der Kommunikation auch so. Jede Kommunikation läuft auf zwei Ebenen; die Sachebene macht etwa 20 Prozent aus, die Beziehungsebene rund 80 Prozent. Jeder Mensch lebt auf seiner Ebene, auf seiner Insel. Wenn man es schafft, von der eigenen Insel gedanklich auf die Insel des anderen zu gehen, hat man es geschafft", Freiherr von Münchhausen erläuterte zu Beginn seines kurzweiligen Vortrages die Grundlagen einer erfolgreichen Kommunikation. "Die Frage ist", so von Münchhausen, "warum läuft etwas schief und was kann man anders machen?"

Wie dies in der Praxis aussehen kann, zeigte der Referent bei einem Rollenspiel. Eine Person muss dringend zu einem Termin fahren, das eigene Auto ist aber defekt. Was tun? Also schnell mal beim Nachbarn klingeln und den fragen "Kannst du mir mal bitte kurz dein Auto leihen?". Der Nachbar lehnt ziemlich schroff ab, und es entwickelt sich ein Disput, aufgrund dessen von Münchhausen die typischen Fehlreaktionen bei einer Ablehnung erläuterte, nämlich moralisieren, drohen, betteln, ködern oder jammern. Der Nachbar mit dem defekten Auto steigert sich in eine Opferrolle, vergisst aber glatt zu fragen "warum leihst du mir dein Auto denn nicht?" Dies sei eine typische Reaktion, es werde viel zu wenig nach dem Warum gefragt, erklärte von Münchhausen.

Der Referent empfahl, Verständnis zu zeigen, denn Verständnis baue Brücken. Ein gutes Mittel sei auch, in die Rolle des anderen zu schlüpfen und aus dessen Sicht zu argumentieren. "Auch wenn Ihr innerer Neandertaler die Torpedos schon in Stellung gebracht hat, bleiben Sie gelassen und überlegen Sie genau, was Sie tun", mahnte von Münchhausen die Zuhörer.

"Oft haben wir nur Probleme auf dem Schirm und nehmen das Gute gar nicht wahr. Das ist zum einen gut, weil wir so die Gefahren direkt erkennen. Für die Lebenszufriedenheit ist es aber schlecht. Nehmen Sie auch das Positive wahr und zeigen Sie Wertschätzung. Das Wort danke wirkt oft Wunder", gab Freiherr von Münchhausen den Besuchern mit auf den Nachhause-Weg.

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