Einstimmiges Votum im Kreistag St. Wendel Idee zum Jugendtaxi gefiel erstmal
St. Wendel · Einstimmiges Votum im Kreistag für den Antrag der CDU.
Seit 2009 gibt es im Landkreis St. Wendel die Nachtbusse, die es unter anderem jungen Nachtschwärmern ermöglichen, nach Hause zu kommen. Alle Dörfer sind damit an die Kreisstadt angebunden. Die CDU-Fraktion im St. Wendeler Kreistag möchte nun einen nächsten Schritt gehen. Sie stellte einen Antrag, der vorsieht, das Nachtbussystem um Jugendtaxis zu ergänzen (wir berichteten). „Damit auch ein sicherer und schneller Heimweg von Dorf zu Dorf möglich ist“, führte dazu Dennis Meisberger (CDU) in der jüngsten Kreistagssitzung aus. Die bezuschussten Taxifahrten könnten beispielsweise von der Feier in Primstal zurück nach Alsweiler führen.
Mit Blick auf das Modellprojekt des Landkreises in Sachen Digitalisierung sieht die CDU auch Chancen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). „Eine Busfahrt wann und wohin ich sie möchte, eben eine bedarfsgerechte Ergänzung zum ÖPNV“, so Meisberger. Solche On-Demand-Modelle könnten per App oder Anruf gesteuert werden. „Der ÖPNV muss individueller werden.“
Magnus Jung, SPD-Fraktionsvorsitzender, glaubt, dass es schwierig werden könnte, Taxiunternehmen für das Vorhaben zu gewinnen. Gleichzeitig erachtete er den Vorschlag der CDU für prüfenswert. „Wir sind dafür, die Möglichkeit zu prüfen. Wenn entsprechende Ergebnisse vorliegen, können wir weiter beraten“, sagte Jung. Auch Lars Schlaup (Grüne) signalisierte Zustimmung zu dem Antrag und regte an, den Begriff Jugendtaxi gegen einen neutraleren zu tauschen, da diese bezuschussten Fahrten nicht nur von jungen Menschen genutzt werden könnten. Die CDU wollte an dem Wort festhalten und bekam Unterstützung vonseiten des Landrats Udo Recktenwald (CDU): „Jugendtaxi ist als Arbeitsbegriff zu verstehen und kann daher erstmal verwendet werden.“
Das Votum des Gremiums fiel einstimmig zugunsten des CDU-Antrags „Sicher nach Hause – erfolgreiches Nachtbussystem ergänzen“ aus. Ein gute Nachricht für Jonas Reiter, Kreisvorsitzender der Jungen Union in St. Wendel. Nach dem Entscheid meldete er sich per Pressemitteilung in der Redaktion. „Die Einführung der Nachtbusse im Kreis St. Wendel war in 2009 eine Initiative der Jungen Union“, erinnerte er. „Nun haben wir angeregt, als zweite Säule ein Jugendtaxi-System einzuführen, um auch zwischen den Dörfern fernab der Kreisstadt eine sichere Heimfahrt zu gewährleisten.“ Das Vorbild aus anderen Landkreisen sehe vor, dass die Taxifahrten für Jugendliche am Wochenende bezuschusst werden. Jetzt bestehe die Hoffnung, dass dieses Modell auch auf den Landkreis St. Wendel übertragen werden könne. „Wir freuen uns, dass der Kreistag einstimmig dem Antrag der CDU-Kreistagsfraktion zugestimmt hat und die Kreisverwaltung nun den Auftrag hat, entsprechende Konzepte zu prüfen und in die Gespräche mit den Taxiunternehmen einzutreten“, bemerkte Reiter abschließend.
