Ein Sommer der Rekorde

Kreis St Wendel · Rekordverdächtig ist die gerade zu Ende gegangene Bade-Saison im Landkreis St. Wendel. Dank Hitze und Sonnenschein in den Monaten Juli und August herrschte in den Bädern Hochbetrieb. Teilweise kamen doppelt so viele Besucher wie 2014.

 Urlaubs-Gefühle kamen bei Sonnenanbetern auf den Liegewiesen im St. Wendeler Freibad auf. Fotos: B&K

Urlaubs-Gefühle kamen bei Sonnenanbetern auf den Liegewiesen im St. Wendeler Freibad auf. Fotos: B&K

In Ruhe seine Bahnen ziehen. Das wäre bis gestern noch im St. Wendeler Freibad möglich gewesen. Denn bis zum letzten Tag, an dem das Bad geöffnet hatte, betrugen die Wassertemperaturen noch um die 25 Grad. Aber nur wenige nutzten die Gelegenheit, dem Schwimmsport nachzugehen. Zu schlecht war das Wetter. Das jedoch nur im September. Im Juli und August lockten Temperaturen von bis zu 40 Grad zahlreiche Besucher ins Becken, die sich abkühlen wollten. Bahnenziehen war da aber kaum möglich. Denn es herrschte Hochbetrieb. "Für viele Besucher bot das Freibad einen Urlaubs-Ersatz", sagt St. Wendels Bürgermeister Peter Klär. Fast täglich schaute er im neuen Bad vorbei, um die Stimmung und so manchen Kommentar einzufangen. Diese seien durch die Bank positiv gewesen: "Es gab keine Beschwerden, eher staunende Gesichter." Für wichtig hält der Stadt-Chef, "dass wir den Charakter des alten Bades beibehalten haben". Er spricht von einer "tollen architektonischen Leistung". Das honorieren auch die Besucher. 30 000 Badegäste kamen in sechs Wochen, hinzu kommen 2000 vom Eröffnungstag, an dem kein Eintritt erhoben wurde. Dazu Klär: "Besser kann's im ersten Jahr nicht sein." Überrascht zeigt er sich darüber , dass eine Notlösung zum Hit wurde. Da die Cafeteria noch nicht fertig ist, waren im Außengelände des Bades Stände aufgebaut. "Diese sorgten für regelrechtes Urlaubs-Feeling und wurden gut angenommen", weiß Klär. Auch wenn in der nächsten Saison die Cafeteria geöffnet sein wird, bleibt das Provisorium. Klär: "Wir werden zumindest einige Stände stehen lassen." Mit Schließung des Bades am gestrigen Dienstag beginnen die Rest-Arbeiten. An der Cafeteria und am Wasser-Spielplatz. In sechs Wochen soll alles fertig sein.

Auch am Bostalsee sind die Verantwortlichen mit der Saison, die vom 11. Mai bis 13. September dauerte, zufrieden. Wie aus dem Landratsamt zu hören ist, wurden 103 600 Eintrittskarten fürs Strandbad verkauft. Schätzungsweise waren etwa 140 000 Badegäste am See, inklusive der Center-Parcs-Gäste im Strandbad Gonnesweiler, die freien Eintritt haben. Das seien etwa doppelt so viele Gäste wie im Jahr zuvor.

Von einem "Rekordbesuch" spricht Ferdi Jost von der Gemeinde Nonnweiler: Ins Naturfreibad Primstal kamen diesen Sommer 14 019 Besucher. Bisher waren 11 800 Euro im Jahr die Höchstmarke, im Schnitt kommen 9000 Besucher. "Das Wetter war einfach perfekt", sagt Jost.

Das sieht auch Vera Werth, Rettungsschwimmerin im Weiselbergbad Oberkirchen, so. "Ich bin jetzt seit mehr als 30 Jahren dabei, und ich kann mich nicht erinnern, dass wir mal so einen langanhaltenden, konstanten Sommer hatten." An 42 Tagen konnten die Besucher "open air" schwimmen, will heißen: Das Dach des wandelbaren Bades war geöffnet. "Das ist viel", sagt Werth.

 Mit Schwung hinein in den Bostalsee.

Mit Schwung hinein in den Bostalsee.

 In Oberkirchen konnte an 42 Tagen open air gebadet werden.

In Oberkirchen konnte an 42 Tagen open air gebadet werden.

 Ins Primstaler Naturfreibad kamen so viele Besucher wie noch nie.

Ins Primstaler Naturfreibad kamen so viele Besucher wie noch nie.

Zum Thema:

Auf einen BlickDie Wetterstation am Bostalsee gibt Auskunft über die Sonnenstunden pro Tag. Die Auswertung ergibt: 1168 Sonnenstunden von Januar bis einschließlich Juli im Jahr 2014. 1199 Sonnenstunden von Januar bis einschließlich Juli im Jahr 2015. Die Zahlen für den August werden noch ausgewertet. him

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