Ein sehr lebendiges Dorfleben

Dörrenbach. 30 Jahre Dörrenbacher Heimatmuseum, das ist ein Zeitabschnitt, in dem es dem örtlichen Heimatbund gelungen ist, in Worten und Bildern, vor allem aber in den über die Zeiten geretteten Exponaten, ein lebendiges Bild des Lebens und der Arbeit der Dorfbevölkerung zu zeichnen. Dargestellt wird das alles in den ab 1979 im Dachgeschoss des früheren Schulhauses eingerichteten Räumen

Dörrenbach. 30 Jahre Dörrenbacher Heimatmuseum, das ist ein Zeitabschnitt, in dem es dem örtlichen Heimatbund gelungen ist, in Worten und Bildern, vor allem aber in den über die Zeiten geretteten Exponaten, ein lebendiges Bild des Lebens und der Arbeit der Dorfbevölkerung zu zeichnen. Dargestellt wird das alles in den ab 1979 im Dachgeschoss des früheren Schulhauses eingerichteten Räumen. Der im Jahre 1974 gegründete Dörrenbacher Heimatbund, so sein Vorsitzender Reimund Benoist bei der Festfeier am Sonntag, habe sich schon bald damit befasst, ein Heimatmuseum einzurichten. 1979 und 1980 seien die ersten Bauabschnitte vollendet gewesen. Im Laufe der Jahre konnte die Ausstellung immer mehr erweitert werden, zum Beispiel im Jahre 1996 mit dem Thema "Stollengruben im Grenzkohlenflöz" und 1999 mit dem Aufstellen eines Viergöttersteines.Der Vorsitzende des Vereins für Landeskunde im Saarland, Dieter Bettinger, fand mit seinem Vortrag über die Geschichte des Westwalles aufmerksame Zuhörer. Allein auf der Dörrenbacher Gemarkung habe es 15 Westwallbunker gegeben. Zwei Mal sprach die Präsidentin des Saarländischen Museumsverbandes, Christel Bernard, den Dörrenbachern ein dickes Lob aus. Der Heimatbund nehme die Aufgaben, die einem Museum gestellt würden, sehr ernst, und es gelinge ihm wie kaum einem anderen saarländischen Heimatverein, die Jugend für seine Arbeit zu interessieren. Das von ihr mitgebrachte über 150 Jahre alte Spinnrad wird ab sofort das Museum bereichern.Guido Fries, der Leiter des Referates Bürgerengagement und Ehrenamtsförderung im saarländischen Innenministerium, überbrachte ein Geldgeschenk für den weiteren Ausbau des Museums. Der St. Wendeler Stadtbeigeordnete Joachim Mittermüller sprach von dem Museum als einem bedeutenden Beitrag für die Kultur in der Region. Dörrenbachs Ortsvorsteher Dieter Bleimehl erwähnte den guten Ruf, den das Museum über die saarländische Grenze hinaus genieße. Beim Rundgang durch die Ausstellung konnten sich die Besucher auch über die neu geschaffenen und überarbeiteten Bereiche informieren. So zeigte ihnen Dieter Bettinger eine Bunkeranlage aus dem Jahre 1939, die es auf dem Dörrenbacher Bann gab. Von dem Modell kann das Dach abgehoben werden, so dass die Betten, der Ofen und die Belüfter sichtbar werden. Die Anlage ist von Schützengräben umgeben. Auf einem der Fotos vom Reichsarbeitsdienstlager in Dörrenbach ist zu sehen, wie eine Hausfrau aus dem Ort den Soldaten einen selbstgebackenen Zwetschenkuchen schenkt.45 heimische Tierarten sind in einer Vitrine zu bestaunen, die Karl Heindl aus St. Wendel übersichtlich angeordnet hat. Friedrich Stahl und Peter Volz haben die Tiere präpariert und nach und nach dem Museum überlassen. Der Keiler, der von links in die Vitrine hineinschaut, wurde vor Jahren auf dem Dörrenbacher Bann geschossen. Fast 200 Jahre alt ist der Webstuhl, auf dem Tina Zech den Besuchern vorführte, wie früher Leinen hergestellt wurde. Der Webstuhl stand vorher in Marth, Saal und Fürth. Seit 1989 ist er im Dörrenbacher Heimatmuseum zu sehen, das übrigens an jedem ersten Sonntag im Monat für Besucher geöffnet ist. gtr

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort