„Ein guter Stern für die Welt“

St Wendel · Allen Menschen auf der Erde soll ein guter Stern leuchten. In der voll besetzten St. Wendeler Basilika haben die Grundschüler der Nikolaus-Obertreis-Schule einen vorweihnachtlichen ökumenischen Gottesdienst gefeiert (wir berichteten kurz).

 Laura mit einem Wunschstern, den die Kinder nach dem Gottesdienst verteilten. FOTO: Bonenberger

Laura mit einem Wunschstern, den die Kinder nach dem Gottesdienst verteilten. FOTO: Bonenberger

 Lichterumzug und ökonomischer Gottesdienst in der Basilika mit Schülern der Obertreis Grundschule. FOTO: Bonenberger

Lichterumzug und ökonomischer Gottesdienst in der Basilika mit Schülern der Obertreis Grundschule. FOTO: Bonenberger

Ein heller Stern weist ihnen den Weg. Mit brennenden Kerzen zieht eine Gruppe der St. Wendeler Nikolaus-Obertreis-Grundschüler gemeinsam mit Pastor Klaus Leist und Pfarrer Markus Karsch in die Basilika ein. Unterstützt von den beiden Kirchenmännern gestalten und feiern die Schüler im Dom einen vorweihnachtlichen Gottesdienst. "Ein guter Stern für die Welt" machen sich die Schüler zum Thema. "Wenn ein Stern vom Himmel fällt, dann werden Wünsche wahr", sagt Pastor Leist. Er und Pfarrer Karsch freuen sich zur Adventszeit über den Besuch des Nachwuchses. "Wir haben alle vier Klassenstufen mit Liedern und Vortragstexten in den Gottesdienst eingebunden", berichtet Lehrerin Christine Konz.

Riesig der Auftritt der Kleinsten. "Von einem guten Stern" singen die Erstklässler ein Lied über die heil bringenden Lichter im Advent. Fast wie die Apostel steht eine Gruppe der zweiten Klasse im Altarraum und bittet mit einem nach oben zu Gott gerichteten Blick: "Bitte schenk uns das Licht des Lebens, bitte schenk uns das Licht der Liebe". Nach dem berührenden Moment hinterfragen die Kinder mit schauspielerischem Talent kritisch den eigentlichen christlichen Gedanken des Weihnachtsfestes. Ist Weihnachten nur noch ein kommerzielles Fest, geht es bei den Kindern nur noch um Geschenke? Anscheinend schon. Nacheinander packen gierige Drittklässler an Heiligabend die Geschenke aus. Enttäuscht und innerlich wütend wirft ein Junge den ausgepackten Teddybären auf den Boden. "Was soll ich mit ich dann mit der Kassette anfangen, ich wollte doch ein neues Computerspiel", beschwert sich lauthals ein undankbarer Schüler. Ein weiteres Kind mault: "Schon wieder ein Videofilm". Miese Bescherung meinen die verwöhnten Kids, bis vor ihnen ein vom Christkind entsandter Engel auftaucht. "Werdet Boten der Freude und Dankbarkeit und schenkt dieses Licht weiter", sagt der Engel und vermittelt den zuvor undankbaren Kindern, dass es nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf innere Werte ankommt.

In die Fürbitten beziehen die Kinder der Nikolaus-Obertreis-Grundschule omnipräsente Bilder des Weltgeschehens ein. Es beschleicht den Gottessdienstbesucher eine Gänsehaut, der Atem stockt, als er hört: "In Paris war ein grausamer Terroranschlag. Gebt allen Angehörigen der Opfer die Kraft das Geschehen zu verarbeiten".

Zweitens bitten die Drittklässler für die syrischen Flüchtlingskinder: "Sie haben seelische Wunden, schenke ihnen Menschen, die sich um sie kümmern". Die Lesung übernimmt die Klassestufe vier mit dem Märchen "Der Stern, der Berg und die große Stadt". Sichtlich bewegt vom Erlebten verabschieden die Kirchenmänner Leist und Karsch die Mitgestalter des Gottesdienstes. Am Ausgang verteilen die Schüler an alle Besucher einen Stern, der ihnen während der Weihnachtszeit leuchten soll. Die abschließende Lichterprozession durch die Innenstadt hat die Schulleitung wegen des Dauerregens absagen müssen.

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