Kirmes Ein Dorf lebt seine Kirmestradition

Winterbach · Mit Karussells für die Kinder und einem Unterhaltungs-Programm für die Erwachsenen startet am Freitag das Fest in Winterbach.

 Keine Kirmes ohne Fassanstich. Auf dem Foto übernahmen  Ortsvorsteher Gerhard Weiand und sein Stellvertreter Horst Schneider diese schwierige und auch ehrenvolle Aufgabe.

Keine Kirmes ohne Fassanstich. Auf dem Foto übernahmen  Ortsvorsteher Gerhard Weiand und sein Stellvertreter Horst Schneider diese schwierige und auch ehrenvolle Aufgabe.

Foto: Martina Weiand

() Live-Konzerte im Zelt auf dem Kirmesplatz am Freitag- und Samstagabend, großes Kinderprogramm am Sonntagnachmittag und ein Jahrgangs- und Klassentreffen zum Frühschoppen am Montag – die Winterbacher Kirmes soll attraktiver werden. So geht es nicht nur auf dem Kinderkarussell rund, sondern auch im Festzelt.

Die Interessengemeinschaft Winterbacher Vereine hat die zweite Auflage einer Zeltkirmes organisiert. Für einen Höhepunkt sorgt die Straußjugend der Jahrgänge 1997/98, wenn von Freitag bis Montag, 4. bis 7. August, in Winterbach Kirmes gefeiert wird. Die Straußjugend hat es sich zur Aufgabe gemacht, die althergebrachten Bräuche der Kirmes fortleben zu lassen. Die Straußmädchen und -buben sind an den Kirmestagen in entsprechender Kleidung mit dem obligatorischen Kirmesstrauß überall gegenwärtig. Das hat in Winterbach eine lange Tradition. Im Jahre 1959 nahmen erstmals die Männer des Jahrgangs 1938 als Straußbuben die Gestaltung der Kirmes in die Hand. Bis heute hat sich daran  wenig geändert. Seit 1959 wird am Samstag von den Straußbuben die Kirmes feierlich ausgegraben und mit einem jährlich wechselnden Kirmessymbol durch den Ort gezogen – früher per Hand, dann mittels Traktor. Am Sonntag wird auf dem Kirmesplatz die Straußrede verlesen. Montagabend folgt dann die Beerdigung der Kirmes.

Seit einigen Jahren haben sich die Mädchen des jeweiligen Jahrgangs den Buben angeschlossen. Verschwunden ist im Laufe der Zeit das Brauchtum des Hammeltanzes.

 Ernsthaftes Brauchtum: Zünftig präsentierte sich die Straußjugend des Jahrgangs 1997/98 bei ihrer Kirmes.

Ernsthaftes Brauchtum: Zünftig präsentierte sich die Straußjugend des Jahrgangs 1997/98 bei ihrer Kirmes.

Foto: Martina Weiand

Die Winterbacher Kirmestage sind nicht mit dem Patronats- oder Kirchweihfest verbunden. Winterbach zählte früher als Filiale zum Pfarrbezirk Alsweiler. Beide Orte gehörten dem Kloster Tholey an, ebenso die Sotzweiler Pfarrei. Vier Gemeinden feierten somit gleichzeitig Mauritiuskirmes. Am 8. September 1906 wurde die erste Kirchweihmesse (Kirmes) in der neu errichteten Kirche vom damaligen Pastor Weins zelebriert, zu Ehren der heiligen Familie. 1950 wurde auf Beschluss des damaligen Gemeinderats das Kirmesfest auf den ersten Sonntag im August festgelegt, was bis heute so geblieben ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort