Wallfahrtswoche „Ein besonderes spirituelles Ereignis“

St. Wendel · Die Wendelinus-Wallfahrt lockt vom 17. bis 23. Oktober zahlreiche Pilger nach St. Wendel. Der Stadtpatron ist dabei allgegenwärtig.

 Morgen ab 18 Uhr wird der Schrein des Stadtheiligen enthüllt. Am Wendalinus-Schrein können die Gläubigen ihre Fürbitten formulieren.

Morgen ab 18 Uhr wird der Schrein des Stadtheiligen enthüllt. Am Wendalinus-Schrein können die Gläubigen ihre Fürbitten formulieren.

Foto: B&K/B&K Fotograf Bonenberger

In den nächsten Tagen kommt in der Nähe der Basilika niemand am Heiligen Wendelin vorbei, er ist allgegenwärtig. 30 Kunstobjekte mit dem Motiv des Stadtpatrons werden im Verlaufe der  Wendelinus-Wallfahrt vom 17. bis 23. Oktober in der Ausstellung „Sanctus – Alles, was mir heilig ist“ rund um das Gotteshaus postiert. „Die Ausstellung zeigt Wendelin als Pilger mit den Werten, die den Schülern der gymnasialen Oberstufe der Dr.-Walter-Bruch-Schule wichtig sind“, erklärt die Projektleiterin Kerstin Könicke. Hinter einer erstmals präsentierten Freiluft-Galerie stecke der Gedanke, so der St. Wendeler Pastor Klaus Leist, die Menschen auf eine besondere offensive Weise mit dem Heiligen Wendelin zu konfrontieren. Am morgigen Mittwoch um 10 Uhr wird die Wallfahrtswoche im Cusanushaus und an der Wendelinus-Basilika mit dem neuen Akzent eröffnet.

„Tenor und Herz der Wallfahrt sind und bleiben die Feiern der Eucharistie und das Gebet“, betont Pastor Leist. Insgesamt werden zwölf Messen, drei Wortgottesdienste und eine Segensandacht gefeiert. Dies jedoch nicht, ohne dabei den Blick auf die aktuelle Not in der Welt zu verschließen „Wendelin ist ein Heiliger, der weltweit ausstrahlt und mithilfe des Gebetes und der Pilgerkollektion wollen wir in Not geratenen Menschen konkret helfen“, sagt der Kirchenmann. In diesem Jahr sind es Menschen in Indien, die kürzlich durch eine Hochwasserkatastrophe ihr Hab und Gut verloren haben, denen der Spendenerlös zugute kommt. Leist geht wie in den Vorjahren wieder davon aus, dass viele Gläubige ans Hochgrab des Heiligen Wendelin pilgern werden. Morgen ab 18 Uhr wird der Schrein des Stadtheiligen enthüllt. „Am Grab können die Menschen ihm ihre Anliegen, Sorgen, Ängste und Nöte zutragen“, animiert Leist. Für ihn bedeutet die Wallfahrt zudem ein Fest der Begegnung: Pilger treffen Pilger und tauschen sich aus. „Und da gehören die Menschen mit Handicap einfach mit dazu“, verdeutlicht er. Am Donnerstag, 18. Oktober, wird Leist ab 10.30 Uhr gemeinsam mit den Bewohnern der St. Wendeler Lebenshilfe den Wortgottesdienst zelebrieren. 130 Vorschulkinder werden sich am Freitag, 19. Oktober, von der Wendelskapelle auf den Pilgerweg zur Basilika begeben. An seine ehemalige Wirkungsstätte kehrt der Limburger Bischof Georg Bätzing am Montag, 22. Oktober, zurück. Von März 1986 bis Februar 1987 hat er beim damaligen St. Wendeler Pastor Bruno Holschbach (1986 bis 1999) als Diakon fungiert. Die Festrede zum Thema „Frieden beginnt im eigenen (sozialen) Netzwerk – Vom Umgang miteinander im digitalen Zeitalter“ wird der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Sonntag, 21. Oktober, ab 19.30 Uhr vortragen.

 Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) wird am Sonntag eine Festrede halten.

Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) wird am Sonntag eine Festrede halten.

Foto: dpa/Jens Büttner
Pastor Klaus Leist (vorne) mit Nuntius Nikola Eterovic und Abt Mauritius.

Pastor Klaus Leist (vorne) mit Nuntius Nikola Eterovic und Abt Mauritius.

Foto: B&K

Auch kulturell soll die Wallfahrt zum Leben und Wirken Wendelins hinführen. Das Konzert „Echos“ (Freitag, 19.30 Uhr) spürt alten und jungen Klängen nach: Carmen Folz (Alt) und Roland Kunz (Countertenor, Keyboard) singen dazu Lieder, hinzu kommen Orgelklänge von Wolfgang Münchow, Sounds von Bernd Wegner und die Saitenkunst von Gitarrist Guido Allgeier. Das Festkonzert gestaltet der Chor der Wendelinus-Basilika am Donnerstag, 18. Oktober, ab 20 Uhr. Aufgeführt werden unter anderem Werke vom Eichstätter Domkapellmeister Christian Heiss, Giovanni da Palestrina und Giovanni Croce. „Für die Pfarreiengemeinschaft wird die Wallfahrt wieder ein besonderes spirituelles Ereignis“, so der Pastor. Die Wallfahrer könnten mit dem lebendigen Gott in den Dialog treten und ihn für ihr Leben finden, damit sie in ihrem Glauben und in ihrer Hoffnung gestärkt werden und neue Ansätze zur Liebe finden.

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