Ehre für den ersten Hunderter

Niederlinxweiler. "Das hatten wir in all den Jahren noch nicht", freute sich Jürgen Pfaff, Vorsitzender des Niederlinxweiler Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), beim letzten Blutspendetermin dieses Kalenderjahres in der örtlichen Mehrzweckhalle über eine Premiere: "Das ist der erste Hunderter, den wir bei einer Blutspende begrüßen dürfen

 Moritz Gerhard, Lothar Schweig und Jürgen Pfaff (von links) beim Blutspendetermin. Foto: Thorsten Grim

Moritz Gerhard, Lothar Schweig und Jürgen Pfaff (von links) beim Blutspendetermin. Foto: Thorsten Grim

Niederlinxweiler. "Das hatten wir in all den Jahren noch nicht", freute sich Jürgen Pfaff, Vorsitzender des Niederlinxweiler Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), beim letzten Blutspendetermin dieses Kalenderjahres in der örtlichen Mehrzweckhalle über eine Premiere: "Das ist der erste Hunderter, den wir bei einer Blutspende begrüßen dürfen." Und Pfaff muss es wissen, schließlich koordiniert er seit 29 Jahren die Blutspendetermine in Niederlinxweiler. "101 Spenden", korrigiert Lothar Schweig, während er sich nach der an die Blutabgabe anschließenden Ruhephase am Büfett bedient, habe er inzwischen abgegeben. Speicher füllen am BüfettDort, am Büfett, wird zum fünften und letzten Spendentermin des Jahres immer reichlich aufgetischt. Beispielsweise gibt es Schinkenröllchen mit Spargel und russische Eier, statt schlichter Wurstschnitte mit Gurke. Das 100. Mal habe er bereits beim letzten Termin gespendet, erklärt unterdessen Schweig, während er kauend seine Speicher auffüllt. Der Körper des Einhunderteinsers, der gerade der DRK-Blutspendezentrale in Bad Kreuznach einen halben Liter Blut überlassen hat, braucht jetzt Produktionsmittel, um den erlittenen Verlust wieder auszugleichen. Mehr als 50 Liter Blut hat Schweig in den zurückliegenden 25 Jahren unentgeltlich seinen Mitmenschen überlassen. Warum er damals zum Blutspender wurde? "Ich hatte einen üblen Fahrradunfall und war danach selbst auf Blut angewiesen", erklärt der Jubilar. Als er dann alles überstanden hatte, fing er selbst an Blut zu spenden, was für den Senior viel mit Dankbarkeit zu tun hat. Das, findet Moritz Gerhard, ist eine ganz prima Idee. Schließlich ist Moritz selbst auch froh und dankbar, dass sein Opa - vielleicht auch wegen des regelmäßigen Aderlasses - so gut drauf ist. Moritz ist elf Jahre alt, wohnt in Oberlinxweiler und ist eigentlich immer dabei, wenn Opa Lothar Schweig zur Blutspende geht. "Auch wegen des Essens", gesteht der Schüler und grinst. "Aber wenn ich volljährig bin, werde ich auch Blutspender, das ist schon jetzt klar", will er in ein paar Jahren die Gastfreundschaft zurückzuzahlen. Das würde den Niederlinxweiler DRK-Vorsitzenden Jürgen Pfaff sehr freuen. Denn der hat Nachwuchssorgen. Nicht im Ortsverein, dort funktioniere die Nachwuchsarbeit, aber es gäbe zu wenige Erstspender. "Dieses Mal hatten wir bislang noch nicht einen", sagt Pfaff. Aber er hofft, dass sich das noch ändert. Früher, in den Anfangsjahren, seien es um die 120 Spender pro Termin gewesen. Heute kämen noch 60 oder 70. "Alte fallen weg und Junge kommen keine nach", hat Jürgen Paff den demographischen Wandel als Ursache für den Rückgang an Spendenzahlen ausgemacht. tog

Auf einen BlickSeit 1979 wird in Niederlinxweiler Blut gespendet, insgesamt 7134 Spenden wurden abgegeben. Für 25 Spenden wurden Christa Eggerich, Michael Hoffmann, Joachim Werkle (alle Niederlinxweiler) und Markus Röhrig (Remmesweiler) geehrt. 50 Mal Blut spendeten: Otto Schmidt, Hans Joachim Lorenz (beide Niederlinxweiler) sowie Petra Petri (St. Wendel). Für 100 Spenden wurde Lothar Schweig (Oberlinxweiler) ausgezeichnet. tog

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