Duft strömt aus der Seifenküche

St. Wendel. Wenn die Tür ihres Ladens im St. Wendeler Wendelinushof offen steht, strömt der Duft der Seifen bis hinaus ins Freie. Drinnen ist der Besucher in allen Räumen von diesem Duft umgeben, der bis in kleinste Winkel kriecht. Das Odeur fasziniert und bezaubert, schmeichelt der Nase, regt an, den Quellen nachzuspüren. Silvia Koch hat vor fünf Jahren ihr Hobby gefunden

 Silvia Koch hat bereits 28 Seifen kreiert. Foto: SZ

Silvia Koch hat bereits 28 Seifen kreiert. Foto: SZ

St. Wendel. Wenn die Tür ihres Ladens im St. Wendeler Wendelinushof offen steht, strömt der Duft der Seifen bis hinaus ins Freie. Drinnen ist der Besucher in allen Räumen von diesem Duft umgeben, der bis in kleinste Winkel kriecht. Das Odeur fasziniert und bezaubert, schmeichelt der Nase, regt an, den Quellen nachzuspüren. Silvia Koch hat vor fünf Jahren ihr Hobby gefunden. Sie fertigt nach alter Handwerkstradition von Hand Naturseifen an. Dieses Hobby verdankt sie einem Zufall. Besser gesagt, ihrem Sohn. Der führte sie 2002 in die Welt des Computers ein. "Ich wollte das eigentlich gar nicht und habe mich anfangs dagegen gewehrt", erzählte sie. Beim Klicken durch das Internet landete sie eines Tages auf der Seite "Naturseifen".Eine kreative Sache Je mehr sich Silvia Koch damit beschäftigte und Bücher darüber las, umso mehr nahm sie die Naturseife gefangen. Eines Tages schritt sie selbst zur Tat, wollte mit ihren Händen etwas Kreatives machen. "Oliviarosa" nannte sie ihre erste Seife mit dem Duft von Salbei und Rosmarin. Dann wurden es immer mehr: Seifen mit Blüten- oder Apfelduft, mit Ziegenmilch und Hagebuttenmus, mit Aloe Vera oder mit Honig. Die Ideen sprudelten nur so aus ihrer Gedankenwelt und sind inzwischen unerschöpflich geworden. Naturseifen herzustellen und neue Rezepturen zu erfinden wurde für sie zu einer Philosophie. "Wer genau hinfühlt, wird in den Seifen Sonne und Regen, Himmel und Erde, Fantasie und Traum verspüren", sagte Silvia Koch. Bei ihren Empfindungen und Überlegungen rund um die Seife spielt auch ihre Katze Ly Si eine Rolle. Sie saß eines Tages vor ihrer Haustür und wollte den Rest ihres Lebens mit Silvia Koch verbringen. "Meine Katze und meine Seifen haben vieles gemeinsam. Ich sehe in beiden Natürlichkeit, Einfachheit und Schönheit", lüftete sie ein wenig das Geheimnis ihrer Kreativität. Die Katze ist inzwischen zum Logo von Silvias Seifen geworden. Sie hat in dem Logo jedoch zwei Schwänze, die zweimal den Buchstaben "S" darstellen. Von Anfang an hat sich Silvia Koch entschieden, bei der Herstellung ihrer Seifen nur biologische Pflanzenöle zu verwenden, um das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur herstellen zu können. Für alle Rohstoffe besitzt sie Zertifikate. Die verarbeiteten Kräuter haben Lebensmittelqualität. Chemische Zusatzstoffe, Schwermetalle oder Konservierungszutaten sind in ihrer Seifenküche verpönt. Jedes Seifenstück ist in seiner Zusammensetzung einzigartig, weil auch jedes Rezept anders ist. In stillen Stunden fallen Silvia Koch die Namen für ihre Produkte ein, wie zum Beispiel "Iphigenie", "Lolipop", "Aljoscha" oder "Clarabella". 28 verschiedene Seifen hält sie in ihrem Laden im Wendelinushof bereit: Klassiker, Küchen- und Gartenseifen, Herrenseifen und Naturseifen aus dem St. Wendeler Land, auch Badeöle, Badepralinen, Milch- und Teeextrakte zum Baden, Badesalz, Duschpeeling und Körperöle. Der Verkaufsraum ist gleichzeitig eine Ausstellung. Darin sind auch ihre Arbeitsgeräte und viele der verwendeten Stoffe zu sehen. Seit einigen Jahren ist Silvia Koch Partnerin der St. Wendeler Kulturlandschaftsinitiative. "Hier bin ich mit meinem Handwerk von Anfang an ernst genommen worden", freut sie sich. Öffnungszeiten: Der Ausstellungs- und Verkaufsraum von Silvia Koch im Wendelinushof ist montags bis freitags von elf bis 16 Uhr, samstags und sonntags von elf bis 17 Uhr geöffnet. Informationen: Telefon (06851) 907715.

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