Drei Tage Duft von verbranntem Rennöl und Benzin

St. Wendel. "Am Samstag waren rund 4500 Zuschauer im Wendelinuspark, und am heutigen Sonntag sind es bestimmt doppelt so viele", freute sich Werner Klär von der Stadt St. Wendel, die dieses Motorsport-Event mit den MCW-Historikern der Motorradfreunde Werschweiler auf die Beine gestellt hatte, dass das Konzept so gut aufging

St. Wendel. "Am Samstag waren rund 4500 Zuschauer im Wendelinuspark, und am heutigen Sonntag sind es bestimmt doppelt so viele", freute sich Werner Klär von der Stadt St. Wendel, die dieses Motorsport-Event mit den MCW-Historikern der Motorradfreunde Werschweiler auf die Beine gestellt hatte, dass das Konzept so gut aufging. "Für eine Auftaktveranstaltung ist das ganze wirklich optimal gelaufen. Und die Zuschauerzahlen zeigen, die Faszination Motorrad-Rennsport lebt noch heute", geriet Klär ins Schwärmen: "Der Geruch von verbranntem Rennöl und Benzin, der Klang der Motoren, die Maschinen selbst, die mit den heutigen, eintönig geformten Motorrädern ja gar nicht mehr zu vergleichen sind, das alles begeistert noch immer." Auch ihn selbst: "Als am Freitag der Korso mit den historischen Rennmaschinen noch einmal den alten Stadt-Kurs befuhr, hatte ganz St. Wendel Gänsehaut, das war Wahnsinn." Große Zeiten hat St. Wendel in den Jahren 1949 bis 1964 erlebt, in denen vier nationale und zwölf internationale Rennen ausgetragen wurden. Untrennbar ist der Motorradsport auf saarländischem Boden mit dem Namen August Balthasar verbunden, dem Präsidenten und Rennleiter des Motorsportclubs St. Wendel. "Mein Papa kann heute zwar nicht hier unten sein, aber er schiebt oben die Wolken auf Seite, damit das Wetter hält", sagte Monika Schu, die Tochter des 1973 mit 59 Jahren verstorbenen Renn-Machers. Auch für sie war das Wochenende eine überaus emotionale Sache, "bei der viele Erinnerungen hochkommen. Ich war damals schon als 14-jähriges Mädchen in die Organisation mit eingebunden, und habe dann später gemeinsam mit meinem Papa und Werner Maurer die Rennleitung gemacht. Jetzt heute wieder hier zu sein und die Menschen von damals nach so vielen Jahren wieder zu treffen, das ist unbeschreiblich", sagt die 70-Jährige. Wie der Motorrad-Rennsport 1982 nach langen Jahren der Pause in St. Wendel wiederbelebt wurde, auch daran erinnerten sich viele Besucher zurück. Hießen die ganz frühen Heroen Luigi Taveri und Jim Redman, Karl Recktenwald und Willi Scheidhauer, waren nun Martin Wimmer, Manfred Herweh und Reinhold Roth die Zugpferde. Oder auch Lokalmatadore wie Bodo Schmidt aus Lebach oder Hubertus Eckert aus Alsweiler. Unvergessen auch die WaBa-Maschinen von Walter Baumgarten aus Bliesen. "Ich finde es unheimlich schade, dass in St. Wendel keine Motorradrennen mehr gefahren werden", sagte stellvertretend für viele Herbert Schreiner aus Alsweiler, der sich in der Mittagspause bei den ausgestellten Oldtimern, die quasi Teil des Rahmenprogramms waren, umsah. Die Chancen, dass historische Rennmaschinen öfter in St. Wendel fahren sind gut. Denn, wie Werner Klär sagt: "Die Auftaktveranstaltung ist wirklich optimal gelaufen. Und vielleicht wird daraus ja mehr." tog

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