Drei kleine, feine Weihnachtsmärkte

Kreis St Wendel · Advents-Tour mit drei Stopps: Gelungene Premiere für den niedlichen Weihnachtsmarkt in Dörrenbach, der historische Nikolaus-Sonderzug der Ostertalbahn machte beim Adventsmarkt in Osterbrücken halt und das Hüttendörfchen in Sötern setzte auf Altbewährtes.

 Geschenkboutique im Scheunentor auf dem Dörrenbach Weihnachtsmarkt: Estha Wagner, Hanna und Vinya (von links) haben viel Schönes selbst gebastelt. Fotos: Frank Faber

Geschenkboutique im Scheunentor auf dem Dörrenbach Weihnachtsmarkt: Estha Wagner, Hanna und Vinya (von links) haben viel Schönes selbst gebastelt. Fotos: Frank Faber

Privatmann Harry Hirsch und die örtlichen Sportfreunde (SF) haben die Premiere möglich gemacht: Vor dem Gelzsersch Haus steigt in Dörrenbach erstmals ein niedlicher zweitägiger Weihnachtsmarkt. "Es gibt für die Menschen im Dorf wenig Möglichkeiten, einmal wegzugehen", sagt der SF-Vorsitzende Manfred Linxweiler. Im Vordergrund steht für den Vereinschef deshalb das gesellige Beisammensein. Drei Stände sind vor dem Bauernhaus aufgestellt worden. Im Vorfeld sind die Glühwein-Trinker aus hygienischen Gründen vom Veranstalter darauf hingewiesen worden, selbst ihre Tassen mitzubringen. Im Scheunentor haben Vinya und Hanna eine Geschenkboutique eröffnet. "Wir haben ganz toll gestaltete Sachen, um den Tannenbaum zu dekorieren", preist Nachwuchsverkäuferin Vinya ihr Sortiment an. Und über die Preise kann niemand meckern. Ein Glücksengel gibt es für zwei Euro, die Fröbelsterne ab 25 Cent. "Als kleine Aufmerksamkeit für den Nachbarn ist die eingerollte Weihnachtsgeschichte in erster Linie gedacht", sagt Estha Wagner, die mit den beiden Kindern den Geschenkstand betreibt. Das passende Ständchen mit Weihnachtsliedern wird vom Gemischten Chor präsentiert. "Wenn alles so läuft, wie wir uns das vorgestellt haben, wollen wir versuchen den Weihnachtsmarkt im Dorf zu etablieren", meint Linxweiler. Fest steht, Teile des diesjährigen Gewinns sind für gemeinnützige Zwecke in Dörrenbach bestimmt.

Sonderzug nach Osterbrücken

 Lea Karst, Alida Krampe, Sandra Karst und Jasmin Fries (v.l.) präsentierten die Bastelkollektion, aus dem Awo-Kreativ-Workshop.

Lea Karst, Alida Krampe, Sandra Karst und Jasmin Fries (v.l.) präsentierten die Bastelkollektion, aus dem Awo-Kreativ-Workshop.

 Ein Renner in Sötern: Die Kantorei-Sängerinnen Bettina Schweig (links) und Andrea Schwickert schenken den heißbegehrten Jagertee aus.

Ein Renner in Sötern: Die Kantorei-Sängerinnen Bettina Schweig (links) und Andrea Schwickert schenken den heißbegehrten Jagertee aus.

Nächster Halt Osterbrücken. Am späten Nachmittag steigen die Fahrgäste aus dem kultigen Nikolaus-Sonderzug der Ostertalbahn aus und besuchen den 23. Adventsmarkt der Osterbrücker Dorfgemeinschaft. Begrüßt werden sie von den Haupersweiler Blasmusikern mit vorweihnachtlichen Liedern. "Alle Vereine sind anwesend und das stärkt die Dorfgemeinschaft", freut sich Ortsvorsteher Thomas Krampe (SPD ). Im Café Wellblech, einem alten Bauwagen des Obst- und Gartenbauvereins und des Bund Naturschutz Ostertal, werden Zimtwaffeln und heißer Viez kredenzt. Die Feuerwehr brutzelt die Bratwürste zum Schleuderpreis von 1,70 Euro, die Getränke zum Nachspülen gibt es beim Sportverein und dem Hundesportverein. Karin Götz bietet im mobilen Weinlädchen neben dem Rebensaft noch Raclette-Brötchen Schweizer Art an. Bei der Suche nach dekorativen Geschenkideen hat der Besucher die Qual der Wahl: kommerzielle Gonis-Produkte oder von Kinderhand selbst gestaltete Bastelsachen. Im Kreativ-Workshop der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Ostertal haben Kinder und Jugendliche Trostengel und Trostmonster mit einem Kühlakku gestaltet. "Ich hoffe, dass wir viel verkaufen können, wir sind auch nicht teuer", sagt die Nachwuchsverkäuferin Lea Karst hinter der Theke im Zelt. Gleich nebenan bereitet die Jugendfeuerwehr den bretonischen Eierkuchen, Crêpes, zu. Auch die Gruppe Eintracht Emmerich, die ansonsten Freizeiten für junge Familien im Dorf organisiert, ist im Einsatz. Ehe der Sonderzug wieder abfährt, kommt noch der Nikolaus vorbei.

Ein Kollege von ihm ist sesshaft geworden und besitzt seit 26 Jahren ein kleines Häuschen im Söterner Hüttendorf auf dem Dorfplatz. Zehn Vereine sind seine Nachbarn . Dazu gehören von Anfang an die Sänger der Kantorei. "Wir werden wieder zwischen 40 und 50 Liter Jagertee ausschenken", spricht Bettina Schweig aus Erfahrung. Neu eingezogen ist Imker Karl Rommelfanger, der Weiherhof serviert die Gulaschsuppe, die Angler selbstredend den geräucherten Fisch. "Wir setzten schon seit Jahren auf das Kulinarische und die Begegnung", sagt Christian Barth vom Theaterverein. Die Blockflötengruppe der Grundschule stimmt die Besucher mit Weihnachtsliedern auf den Empfang des Mitbürgers mit dem Bischofsstab ein. Die Söterner konnten sich wie die Verantwortlichen in Dörrenbach und Osterbrücken über einen großen Besucherzuspruch freuen.

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