Dorfgeschichte für die Nachwelt aufarbeiten

Urweiler · Seit 2009 befassen sich die Heimatfreunde Urweiler mit der Vergangenheit ihres Ortes. Insbesondere Publikationen sind dabei für den Verein wichtig. Auch das Dorfwappen wurde im Auftrag der Heimatfreunde gestaltet.

 Teilnehmer der Wanderung auf der Spitze des Bosenbergs, wo früher ein vom THW St. Wendel im Jahr 1994 errichteter hölzerner Aussichtsturm stand. Foto: Franz Josef Marx

Teilnehmer der Wanderung auf der Spitze des Bosenbergs, wo früher ein vom THW St. Wendel im Jahr 1994 errichteter hölzerner Aussichtsturm stand. Foto: Franz Josef Marx

Foto: Franz Josef Marx

"Das Wort, so man's nicht schreibet, ist wohl gar bald vergessen, die Schrift allein verbleibet, im Zeitraum unermessen": Die sagte der im 14. Jahrhundert in Spanien lebende Rabbi Santo und dies ist, so sagt Franz Josef Marx, kurz gefasst, die wichtigste Aufgabe der Heimatfreunde Urweiler . Marx ist Vorsitzender des 2009 gegründeten Vereins.

Die Heimatgeschichte des St. Wendeler Stadtteils Urweiler zu erforschen und für die Nachwelt zu erhalten, sei somit das Vereinsziel. Etwa durch regelmäßig erscheinende Heimathefte. "Seit der Gründung haben wir bereits sechs Hefte herausgebracht. Im siebten Heft, das in den nächsten Monaten herauskommt, wird die Besiedlung des Urweilerberges dargestellt", verrät Marx.

Darüber hinaus nehme sich der Verein auch anderer Themen an. So entwarf der Heraldikexperte Gerd Schmitt im Auftrag des Vereins ein Wappen für Urweiler , das nun die Ortseingänge schmücke. Mehrere Wanderungen hat der Verein auf dem Urweiler Bann initiiert. "Dabei gibt es heimatkundliche Erläuterungen, beispielsweise zum Kalkbergbau in der Region, zur römischen Villa im Bruchwald oder zum Leichenfund im Wiesel 1972, wo ein amerikanischer Soldat ermordet wurde", sagt Marx.

Eine Arbeitsgruppe des Vereins beschäftige sich mit dem Zwangsarbeitergrab am Judenfriedhof. Dort werde bald eine Tafel aufgestellt, die den geschichtlichen Hintergrund erläutere. Marx: "Auch halten wir seit Jahren heimatkundliche Vorträge bei den jährlichen Heringsessen. Diese haben sich zu einem festen Bestandteil des Jahresablaufs etabliert." Seit zwei Jahren übertragen Mitglieder des Vereins die seit 1847 vorliegenden, handschriftlichen Gemeinderatsbeschlussbücher sowie die Schulchronik des Ortes in recherchierbare Maschinenschrift - als Grundlage für weitere heimatkundliche Veröffentlichungen. Ganz im Sinne Rabbi Santos: Die Schrift allein verbleibt . . .

Zum Thema:

Auf einen Blick Der dritte Tag des St. Wendeler Landes am Sonntag, 30. Oktober, ab 11 Uhr in der Bosener Mühle am Bostalsee steht unter dem Motto "Persönlichkeiten aus dem St. Wendeler Land". Präsentationen, Vorträge und Darbietungen behandeln Personen, die für die Region von Bedeutung sind oder waren. Diskussionsrunden widmen sich den Heimatkundevereinen. Der Eintritt ist frei. red

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