Volleyball Die unverzichtbare Waffe aus Luxemburg

St. Wendel · Die Volleyballer des TV Bliesen peilen gegen Aufsteiger Konstanz ihren dritten Saisonsieg an. Mit dabei auf dem Feld ist auch Bliesens Steve Weber. Der Nationalspie- ler aus Luxemburg startet in seinem zweiten Jahr beim TV richtig durch.

 Steve Weber (rechts) bejubelt mit seinen Teamkollegen Tobias Merkel, Lukas Scholtes und Sandy Schumacher (von links) den 3:1-Sieg gegen Kriftel. Der Luxemburger hat sich in dieser Saison enorm gesteigert.

Steve Weber (rechts) bejubelt mit seinen Teamkollegen Tobias Merkel, Lukas Scholtes und Sandy Schumacher (von links) den 3:1-Sieg gegen Kriftel. Der Luxemburger hat sich in dieser Saison enorm gesteigert.

Foto: B&K/Bonenberger/

Rückblick: Steve Weber wird am Netz von Zuspieler Till Hoffmann in Szene gesetzt. Der 20-Jährige steigt hoch, holt aus – und schmettert den Ball ins gegnerische Feld. Das Publikum im Sportzentrum St. Wendel tobt und jubelt.

Ähnliche Szenen wie diese – aus dem Heimspiel vor 14 Tagen gegen Tabellenführer TSV Mimmenhausen (1:3) – können die Fans des Volleyball-Drittligisten TV Bliesen in dieser Saison öfters zu sehen bekommen. Vielleicht schon an diesem Samstag ab 20 Uhr, wenn Bliesen zu seinem dritten Heimspiel in dieser Saison den USC Konstanz empfängt. Denn Steve Weber startet in dieser Saison beim TV so richtig durch.

Nachdem er im Sommer 2016 vom luxemburgischen Erstligisten Volley Bertrange ins Nordsaarland gewechselt war, stand er in seiner ersten Saison in Bliesen selten in der Startaufstellung. Das hat sich aber mittlerweile stark geändert: Weber ist diese Saison aus dem Team des TV nicht mehr wegzudenken – und überzeugte zuletzt mit starken Leistungen. „Er ist für uns im Angriff zu einer unverzichtbaren Waffe geworden“, sagt Trainer Gerd Rauch.

Dabei war Weber eigentlich noch nie ein Außenangreifer. „Ich habe erst vor der Saison die Position gewechselt, weil wir mit Max Jungmann und Tom Weber ja zwei Außenangreifer verloren haben“, erzählt Weber. Und seine neue Aufgabe scheint dem Luxemburger zu liegen. „Ich bin wirklich absolut zufrieden, wie es derzeit läuft. Zumal ich da noch nie gespielt habe. Vorher war ich immer Diagonalspieler.“

Dass Weber in Bliesen landete, dafür war übrigens auch ein günstiges Timing bei der Anfrage an das Talent aus unserem Nachbarland verantwortlich. „Der Verein hat mich gerade in dem Moment zum Probetraining eingeladen, als ich vor der Entscheidung gestanden habe, ob ich in Saarbrücken oder in Köln studieren soll“, verrät Weber. Der Volleyballer fühlte sich beim Probetraining wohl – und entschied sich so für ein Studium der Sportwissenschaften in Saarbrücken und einen Vertrag in Bliesen.

Der 20-Jährige geht aber nicht nur für den TV ans Netz. Er spielt zudem noch in der luxemburgischen Nationalmannschaft. „Das ist für mich eine große Ehre“, sagt der Student. „Und es bringt mich auch sportlich weiter, da ich trotz meines jungen Alters schon sehr viel Erfahrung gesammelt habe –  auch gegen richtig starke Gegner.“

Das Luxemburger Nationalteam ist dabei besser, als man es aufgrund der Größe des Fürstentums vermuten könnte. „Wir haben zuletzt zwei Mal in Folge die Small- Countries-Division gewonnen“, berichtet Weber. Das ist eine Europameisterschaft der kleinen Länder. In der EM-Qualifikation schaffte es der 20-Jährige mit Luxemburg immerhin in die zweite Runde. „Das luxemburgische Nationalteam ist deutlich stärker als die Mannschaft des TV Bliesen“, erklärt Weber. „Ich denke, mit ihm könnten wir in Deutschland in der Bundesliga mithalten. Zwar nicht ganz vorne, aber zumindest im Mittelfeld.“

Ins Mittelfeld der Tabelle will Weber diese Saison auch mit dem TV Bliesen. Ein wichtiger Schritt dazu wäre ein Sieg am Samstag gegen Konstanz. Sollte der gelingen, würde Bliesen (derzeit Achter) das Team vom Bodensee in der Tabelle überholen. Konstanz liegt momentan mit zwei Punkten Vorsprung auf Rang sechs.

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