„Die Texte passen sehr gut in den Karfreitags-Gottesdienst”

St Wendel · "Tod - Trauer - Trost. Perspektiven des Kreuzes" ist der Titel des Gottesdienstes, den SR2-Kulturradio (Ukw 91.3 MHz) am Karfreitag, 14. April, ab 10.04 Uhr live aus der evangelischen Stadtkirche St. Wendel überträgt. Superintendent Gerhard Koepke und Pfarrerin Christine Unrath werden in mehreren kurzen Texten verschiedene Blickwinkel auf den Tod Jesu am Kreuz eröffnen. Die kirchliche Gesamtverantwortung hat Rundfunkpfarrer Dejan Vilov. Dazwischen singt Fabienne Massone unter anderem Lieder der Rockbands Rammstein und Motörhead. Dabei wird sie am Piano begleitet von Thomas Layes, der auch Orgel spielt. Außerdem gestaltet Heinz Recktenwald (Gesang) den Gottesdienst mit.

Musik der Gruppe Rammstein in einem Gottesdienst an Karfreitag - dass das gar nicht so ungewöhnlich ist, findet Sängerin Fabienne Massone. Die 36-Jährige aus Urexweiler erzählt im SZ-Gespräch, was es mit den Songs auf sich hat.

Sie gestalten den Karfreitags-Gottesdienst mit. Sind Sie selbst ein gläubiger Mensch?

Fabienne Massone: Ja, Glaube spielt eine große Rolle in meinem Leben. Glaube sollte aber immer tolerant und individuell sein dürfen.

Was bedeutet Ostern für Sie?

Massone: Ostern bedeutet für mich, sich auf die positiven und wichtigen Dinge des Lebens zu besinnen.

Die Musikauswahl ist mit Rammstein sehr ungewöhnlich. Wie passt diese Musik in einen Karfreitags-Gottesdienst?

Massone: Das Lied an sich ist ein sehr ruhiger Song. In der Kirche wird er auch nur mit Klavierbegleitung gesungen, und der Text handelt von Verlust, Stille und Tod. Von daher bin ich schon der Meinung, dass er sehr gut in einen Karfreitags-Gottesdienst passt.

Glauben Sie, dass Kirchenbesucher dadurch erschreckt werden - oder ist eher das Gegenteil der Fall?

Massone: Ich denke, dass diese Interpretation des Songs von den Besuchern gar nicht mit Rammstein in Verbindung gebracht wird. Durch die reduzierte Instrumentalisierung dieses Liedes, klingt es nicht mehr nach einem harten Rocksong.

Das Interview führte

SZ-Redakteurin Melanie Mai.

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