Die Stühle am Fenster blieben lange leer

St Wendel · Stilecht mit passender Musik und dem Ambiente waren die Linedancefans aus der Region begeistert von der mittlerweile dritten Country-Night.

 Zwischen vier und fünf Stunden verbringen echte Linedancer auf der Bühne. Fotos: Frank Faber

Zwischen vier und fünf Stunden verbringen echte Linedancer auf der Bühne. Fotos: Frank Faber

"Sweet home St. Wendel": Zur dritten Country-Night hat sich die überregionale Line-Dance-Szene im Saalbau getroffen. 400 Westernfreunde tanzten zur Musik der Bands Country To Go und Lunchbox.

Welch tolles Bild: In ihren Lederstiefeln hüpften die Line-Dancer, die Cowboyhüte wackelten und dazu Fransenwesten. Die Schritte waren lässig, die Hände locker in die Hüfte gestemmt. Die Western-Country-Musik der Band Country To Go im Hintergrund gab den Tänzern die Schrittfolge vor.

"Es sind einstudierte Choreografien, die wir zu den Songs tanzen", erklärte Marcel Arnould von der Line-Dance-Gruppe Hearts of Country aus dem französischen Saargemünd.

Beim Linedance werde in der Gruppe getanzt, einen direkten Partner habe man nicht. Zwar werde auch paarweise geschwoft, aber während der Formation der Gegenüber ständig gewechselt. "Wir bevorzugen speziell den Paartanz", sagte Westernfreund Arnould. Die meisten Tänze setzten sich aus immer wiederkehrenden Schrittfolgen zusammen, oft gingen die Tänzer mit einem Hüftschwung in die Knie.

"Bei uns gibt es auch Veranstaltungen mit einem DJ", berichtete Klaus Nahrgang aus Alzey. Auf die Country-Night in der Kreisstadt sei er im Internet gestoßen. "Ich wollte meiner Frau ein verlängertes Wochenende zum 60. Geburtstag schenken, und es ist richtig toll hier", berichtete das sichtlich erfreute Mitglied der rheinhessischen Wolfsliner.

Fast anonym bewegte sich Victoria Danzer aus Dudweiler, Vizeweltmeisterin 2017 im Line-Dance, vor der Bühne. Fünf Jahre steppen bereits die Tänzer aus High Valley (Oberthal) auf dem Parkett. Die Plätze an den Tischen im Foyer des Saalbaus blieben weit gehend leer, weil die Linedancer von der Musik nicht genug bekommen konnten. "Wir sind an einem Abend zwischen vier und fünf Stunden auf der Tanzfläche", schilderte der Franzose Arnould.

Die Band Country To Gomit dem Texaner Joe Hawkins und Harry Hubrich, von einem weiteren Gitarristen unterstützt, servierten New Country im Wechsel mit rockigen und traditionellen Klängen. Als Zugpferd hatte Organisator Georg Lauer die Formation Lunchbox engagiert, eine der Lieblingsbands der Country- und Westernfans in Südwestdeutschland.

Und diese Szene hat Lauer während eines Auftritts der Band beim Indianer-Powwow am Bostalsee auf die Idee gebracht, eine Country-Night zu organisieren. "Die Leute haben auf der Wiese im Matsch getanzt, kamen dann an und fragten, ob ich keinen Tanzboden verlegen kann", erinnerte sich Lauer.

 Stilecht wurden die Countryfans mit der passenden Musik versorgt.

Stilecht wurden die Countryfans mit der passenden Musik versorgt.

Mit der dritten Auflage im Saalbau habe er mittlerweile die Veranstaltung etabliert und Lunchbox zur festen Institution installiert. Der Rhythmus der Band groovte, die Stimme von Sängerin Lady Murielle gab den Ton an, die gecoverten Klassiker wie "Sweet home Alabama", "Sultans of Swing", "Ghost riders in the sky" und "Whiskey in the jar" begeisterten die Linedancer. Weit nach Mitternacht sperrte Lauer dann den Countryclub wieder zu.

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