Seniorensicherheitsberater geben Tipps Ungebetene Besucher in der dunklen Jahreszeit

St Wendel · Im der dunklen Jahreszeit haben Einbrüche in Wohnhäuser Hochkonkunktur. Der Landkreis St. Wendel und die Polizei geben Tipps für Senioren, wie sie sich schützen können.

Fenster sollten auf alle Fälle vor dem Verlassen des Hauses verschlossen werden. Auch ein gekipptes Fenster ist eine Einladung für Einbrecher.

Fenster sollten auf alle Fälle vor dem Verlassen des Hauses verschlossen werden. Auch ein gekipptes Fenster ist eine Einladung für Einbrecher.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Es ist seit Jahren immer wieder feststellbar: Mit der dunklen Jahreszeit steigen die Einbrüche in Wohnhäuser an. Deshalb gehen die Seniorensicherheitsberater im aktuellen Monatsbeitrag erneut auf diese Problematik ein und geben Tipps, wie Bürger sich vor Einbrechermn schützen können, wie eine Sprecherin des Landkreises in einer Mitteilung schreibt.

Und darum geht es: Laut der polizeilichen Kriminalstatistik gingen im Saarland im Jahr 2021 die Wohnungseinbrüche im Vergleich zu 2020 um 23,9 Prozent zurück (327 Einbrüche weniger). Dies dürfte im Wesentlichen aber auf die häufigeren Aufenthaltszeiten der Wohnungsinhaber in ihren Häusern zurückzuühren sein und war infolge der Corona-Pandemie verständlich.

Mit der Zeitumstellung wird es wieder früher dunkel, und dies erleichtert den Einbrechern ihre Arbeit insofern, dass sie kaum wahrnehmbar von Zeugen in Wohnhäuser einbrechen können.

Aus wissenschaftlichen Untersuchungen und Befragungen von Einbrechern während ihrer Haftzeit ist bekannt, dass diese ihre Tatobjekte (Wohnhäuser) oft so auswählen, dass diese nicht oder nur von wenigen anderen Gebäuden umgeben sind, um so das Entdeckungsrisiko durch Zeugen und Nachbarn zu reduzieren. Bei fast 80 Prozent der Wohnhäuser erfolgt der Einbruch von der Gebäuderückseite aus, dabei überwiegend durch Aufbrechen von Terrassentüren oder Fenster, heißt es vonseiten der Sicherheitsberater.

Für viele Täter spielt die Tatsache, dass das Einbruchsobjekt zur Tatzeit nicht bewohnt ist oder die Bewohner zur Tatzeit nicht zu Hause sind, eine entscheidende Rolle. Eine wichtige Erkenntnis aus der Täterbefragung war, dass eine aufmerksame Nachbarschaft auf den Einbrecher eine größere Abschreckungswirkung als gelegentlich vorbeifahrende Polizeistreifenwagen hat. Gelingt es dem Einbrecher nicht, in rund fünf Minuten Fenster oder Türen am Wohnhaus aufzubrechen, weil sie richtig gesichert und verschlossen sind, gibt er in der Regel sein Vorhaben auf, aus Angst entdeckt zu werden.

Aus diesen Erfahrungen ergeben sich die Sicherheitstipps der Polizei und der Seniorensicherheitsberater.
Fenster, Balkon- und Terrassentüren sollten, auch wenn das Haus oder die Wohnung nur kurzzeitig verlassen werden, auf jeden Fall geschlossen werden. Ein gekipptes Fenster ist für den Einbrecher immer ein offenes Fenster.

Am besten, man schützt Fenster und Terrassentüren mit zusätzlichen mechanischen Vorrichtungen. Gut gesicherte Fenster und Türen zu öffnen, erfordert in der Regel einen höheren Zeitaufwand und verursacht Lärm. Selbst wenn Haus oder Wohnung nur kurzzeitig verlassen werden, sollte die Haustür nicht nur ins Schloss gezogen werden, sondern immer zweifach abgesperrt werden.

Wichtig sind auch an der Gebäudeaußenseite angebrachte Leuchten, die sich bei Dunkelheit mittels Bewegungsmelder selbst einschalten und dabei Einbrecher in die Helligkeit stellen. Des Weiteren sollte man den Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals draußen (beispielsweise unter der Fußmatte oder im Blumentopf) verstecken – Einbrecher kennen jedes Versteck. Außerdem fällt in der Regel der Versicherungsschutz weg, wenn Einbrecher auf diese Art in das Haus gelangen können.

Rollläden sollte man grundsätzlich nur zur Nachtzeit schließen. Tagsüber geschlossene Rollläden zeigen dem Einbrecher an: „Hier ist niemand da.“ Wenn man einige Tage außer Haus ist, sollte man seine Nachbarn informieren. So wissen diese, wie lange man weg ist und wo man erreichbar ist. Schaltet man bei Abwesenheit in der Wohnung eine Zeitschaltuhr für die Beleuchtung an, sollte man hiervon ebenfalls die Nachbarn informieren, heißt es weiter.

Die Nachbarn selbst sollten aber auch Mitverantwortung übernehmen und auf verdächtige Situationen nebenan achten. In Verdachtsfällen sollte daher sofort die Polizei über den Notruf 110 alarmiert werden.

Bei derartigen Fällen sollte man nie versuchen, den Einbrecher selbst aufzuhalten. Dies ist Aufgabe der Polizei.

Weitere Informationen – auch für Vereine und Gruppen – sind in der Geschäftsstelle der ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberater beim Seniorenbüro des Landkreises St. Wendel unter der Telefonnummer (0 68 51) 8 01 52 01 oder per E-Mail an seniorenbuero@lkwnd.de erhältlich. Dorthin können auch Anfragen für kostenfreie Vorträge und Beratungen gerichtet werden.

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