Die Erfolgsgeschichte geht weiter

St Wendel · Viel Geld und Lob hatte Umweltminister Reinhold Jost (SPD) beim Besuch auf dem Wendelinushof in St. Wendel parat. Er überreichte der Kulturlandschaftsinitiative (Kulani) zwei Zuwendungsbescheide über 500 000 Euro. Damit würdigte er das Engagement zur Entwicklung des ländlichen Raumes.

"Die Kulani ist eine Erfolgsgeschichte", sagte Umweltminister Reinhold Jost (SPD ) in der Geschäftsstelle der Kulturlandschaftsinitiative. Seit Jahrzehnten engagiert sich die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land für die Weiterentwicklung des ländlichen Raumes.

Dabei wird sie zum dritten Mal in Folge aus dem Leader-Programm der Europäischen Union (EU) gefördert. Das ist außergewöhnlich, denn in der Regel endet die EU-Unterstützung nach zwei Förderperioden. Einen Zuwendungsbescheid über 350 000 Euro überreichte Jost an den Vorsitzenden der Kulani, Werner Feldkamp.

90 000 Euro ist der Anteil des Landes, der Rest kommt von der EU. Weitere 150 000 Euro steuert der Landkreis St. Wendel bei. Damit ist die Arbeit der Geschäftsstelle und des Regionalmanagers über fünf Jahre bis Ende der Förderperiode 2020 gesichert. In der Geschäftsstelle laufen die Fäden aller Förderprojekte der Kulturlandschaftsinitiative zusammen.

Der zweite Zuwendungsbescheid, den der Minister dabei hatte, dient der Weiterentwicklung des Lokalwarenmarktes unter besonderer Berücksichtigung der neuen Medien. Der Lokalwarenmarkt ist ein Kernstück des Entwicklungskonzeptes. Waren und Produkte, die in der Region entstehen, sollen an Kunden aus der Region verkauft werden. Mittlerweile sind 40 Partnerbetriebe im Boot, von der Kulani koordiniert. Die Produkte werden inzwischen in acht Hofläden, drei mobilen Verkaufsfahrzeugen sowie auf Märkten, eigens eingerichteten Lokalwarenmarktregalen in Supermärkten und in Restaurants der Region angeboten.

In dieser Förderperiode soll die Zusammenarbeit der Akteure ausgebaut werden, ebenso die Vertriebswege und die Qualitätssicherung. "Ziel ist es, den Lokalwarenmarkt auf eigene Beine zu stellen", sagte Landrat Udo Recktenwald (CDU ). Man wolle auch in der Nationalparkregion die Kooperation der Vertriebspartner erreichen. Für die Weiterentwicklung des Lokalwarenmarktes gibt es aus Leadermitteln 150 000 Euro (Landesanteil 40 000 Euro ).

Die Kulani wird wohl zum letzten Mal aus dem Leader-Fördertopf unterstützt. Darauf wies Jost hin: "Dann müssen wir uns Gedanken machen, wie wir die Kulani weiter begleiten." Sinnvoll sei dies dies allemal. Die Kulani sei ein Muster, das sich andere nehmen können. Jost: "Wenn man ein Beispiel für das erfolgreiche Arbeiten im ländlichen Raum sucht, dann fährt man hierher."

Recktenwald wies auf das zweite Förderprogramm hin, von dem der Landkreis zurzeit profitiere, das Bundesmodellprogramm Land aufschwung. Beide Projekte sind miteinander vernetzt.

Anlässlich der Übergabe hat die Kulturlandschaftsinitiative eine Ausstellung in der Geschäftsstelle unter dem Titel Glanzlichter aufgebaut. Mit zahlreichen Bildern gibt sie r einen Überblick auf die Aktivitäten der beiden zurückliegenden Förderperioden. "Es geht auch darum, die Nachhaltigkeit der bisherigen Projekte zu sichern", sagte Kulani-Chef Werner Feldkamp.

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HintergrundMit zwei Millionen Euro fördern Saarland und Europäische Union (EU) bis 2020 die Projekte der Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land in der Region. Grundlage ist die im Jahr 2014 von der Kulani erarbeitete lokale Entwicklungsstrategie. Vier Themenfelder werden dabei wie in den vergangenen Förderperioden bearbeitet: das Vermarktungsprogramm Lokalwarenmarkt St. Wendeler Land, das Programm ländlicher Energiemix, das Kulturprogramm St. Wendeler Land steinreich und das Bildungsnetzwerk. vf

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