Deutlich mehr Menschen ohne Job

St Wendel · An vielen Baustellen ruht momentan die Arbeit, Verträge sind im Dezember ausgelaufen. Das hat im Landkreis St. Wendel im Januar dazu geführt, dass die Zahl der Arbeitslosen deutlich gestiegen ist. Es waren rund 1970 Personen arbeitslos gemeldet, 10,9 Prozent mehr als im Dezember.

Verantwortlich für den Anstieg der Arbeitslosigkeit waren zum einen Quartalskündigungen und das Auslaufen von Zeitverträgen zum Jahresende. Zum anderen meldeten sich jahreszeitentypisch mehr Personen als sonst aus witterungsabhängigen Bereichen arbeitslos.

Im Januar waren 1970 Personen arbeitslos gemeldet, 194 mehr als im Dezember und 85 weniger als vor einem Jahr (minus 4,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag bei 4,2 Prozent. Von der Arbeitsagentur werden im Kreis derzeit 957 Frauen und Männer betreut, rund 120 mehr als im Dezember. Gegenüber Januar 2014 ist hier die Arbeitslosigkeit um 6,8 Prozent gesunken. Beim Jobcenter ist die Arbeitslosigkeit um 75 auf rund 1010 gestiegen, das waren 1,5 Prozent weniger Arbeitslose als vor einem Jahr.

"Im aktuellen Monat hat die Arbeitslosigkeit deutlich zugenommen, was aber für diesen Monat nicht ungewöhnlich ist. Besonders der Quartalskündigungstermin zum 31. Dezember hat sich negativ ausgewirkt. Nach dem Weihnachtsgeschäft und zum Jahresende endeten außerdem zahlreiche befristete Arbeitsverhältnisse. In fast allen Bereichen kam es zu mehr Entlassungen als im Vormonat", ordnet Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, die ersten Arbeitsmarktdaten für das Jahr 2015 ein. Mehr Arbeitslosmeldungen als im Dezember kamen beispielsweise aus dem Handel, der Zeitarbeit und dem Gesundheits-und Sozialwesen.

Derzeit 420 offene Stellen

Im Kreis St. Wendel bewegt sich das Angebot an neu gemeldeten Arbeitsstellen mit rund 100 auf Vorjahresniveau. Insgesamt waren zum Ende des Monats noch 420 Stellen verfügbar. Gesucht werden hauptsächlich Fachkräfte für die Metallerzeugung und -bearbeitung, den Metallbau, Mechatronik-, Energie und Elektroberufe, Lebensmittelherstellung und -verarbeitung, Verkauf und Hotel- und Gaststättengewerbe. Ständiger Bedarf besteht außerdem im Bereich der medizinischen und nichtmedizinischen Gesundheitsberufe, für den Bereich Erziehung und Soziales und für den Personen- und Güterverkehr.

Im Vergleich zum Vormonat hat sich die Zahl der jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren um knapp 30 auf 140 erhöht, blieb aber mit 20,7 Prozent weit unter Vorjahresniveau. Auch bei den 50- bis unter 65-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit gegenüber Dezember deutlich gestiegen. Es waren 784 Personen in dieser Altersgruppe arbeitslos gemeldet, 60 mehr als im Vormonat (plus 8,3 Prozent) und 2,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Die Unterbeschäftigung - hier werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt werden - belief sich im Januar auf 2680 Personen, das waren 5,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.

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