Der Wendelsmarkt: Ein Jahrmarkt für alle Sinne

St Wendel · Ein wenig herbstliche Melancholie mischt sich Jahr für Jahr in das geschäftige Treiben des Wendelsmarktes. Das mag zum einen an der zeitlichen Nähe zu Allerheiligen liegen, zum anderen an der typischen Jahrmarktstimmung, die in unserer Schnelllebigkeit ein wenig aus der Zeit gefallen scheint. Trotzdem zog der St. Wendeler Traditionsmarkt am Dienstag nicht nur älteres Publikum an. Denn viele schätzen es, wenn so ein Markt alle Sinne anspricht. Wer sich mit wärmenden Klamotten, Grabschmuck, scharfen Messern, Grußkarten, bellenden und blinkenden Plüschhunden, Käse oder exotisch parfümierter Salami eindecken wollte, fand hier ein entsprechend breit gefächertes Angebot. Alles konnte in Ruhe ausgesucht, probiert und angefasst werden. Zudem wiesen Dufthölzer und Essensgeruch den Nasen der Kunden den Weg zu den Ständen.

 Dichtes Gedränge zwischen den Ständen: Der Wendelsmarkt zog tausende Besucher an. Foto: B&K

Dichtes Gedränge zwischen den Ständen: Der Wendelsmarkt zog tausende Besucher an. Foto: B&K

Foto: B&K

Auf einen Händler müssen allerdings viele künftig verzichten müssen. Monsieur Antoine Freyermuth aus dem lothringischen Woelfling, der seit Jahren auf den St. Wendeler Märkten Honig auf dem Schlossplatz anbot, war zum letzten Mal dabei. Er müsse aus Altersgründen aufhören.

Der Jahrmarkt war, wie eh und je, ein Treffpunkt für Freunde, Bekannte oder Menschen, die sich schon lange nicht mehr gesehen haben. Aus der gesamten Region reisen sie an. In vielen Familien gehört der Besuch des Wendelsmarktes seit Generationen zu den festen Terminen. Das ideale Marktwetter sorgte dafür, dass es heuer wieder ein gelungener Markt war. Auffällig, aber nicht überraschend war die Polizeipräsenz, die ja angekündigt war. Doch zumindest bis Redaktionsschluss konnten die Beamten den Marktbummel genießen.

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