Trinity Boy Choir Seit 50 Jahren „Chorgesang auf ganz hohem Niveau“

St Wendel · Der renommierte Trinity Boys Choir aus London, der nicht nur für die Queen singt, gastiert an Himmelfahrt in der Wendelinus-Basilika in St. Wendel.

 Der Trinity Boys Choir bringt sakrale Werke mit in die Basilika.

Der Trinity Boys Choir bringt sakrale Werke mit in die Basilika.

Foto: Graham Lack

Der Trinity Boys Choir aus London ist einer der gefragtesten und erfolgreichsten Knabenchöre der Welt. Seit fünfzig Jahren ist der Klangkörper auf dem höchsten professionellen Niveau zu Hause und in der ganzen Welt zu hören.

Der Chor sang schon bei den BBC Proms, in der The Royal Albert Hall, im Concertgebouw Amsterdam und im Wiener Musikverein, mit Bing Crosby, Michael Bublé und nicht zuletzt am 21. April 2006 zum 80. Geburtstag ihrer Majestät Queen Elizabeth II.

Am kommenden Donnerstag, Christi Himmelfahrt, 19.30 Uhr, gastieren beide Ensembles des Chores, Trinity Boys Choir Nine und Cirrus Voices, in der St. Wendeler Wendelinus-Basilika. „Bereits zweimal war der Auftritt schon geplant, musste aber dann wieder verschoben werden. Das ist schon etwas Außergewöhnliches, Chorgesang auf ganz hohem Niveau“, sagt Dekanatskantor Stefan Klemm. Auf dem Programm mit dem Namen „Solstitium“ stehen sakrale Werke aus den vergangenen Jahrhunderten und der Gegenwart unter anderem der Komponisten Thomas Tallis, Nicholas Ludford, Judith Weir, Benjamin Britten, Herbert Sumsion und Graham Lack.

Die musikalische Leitung des Konzerts hat David Swinson, Martin Ford begleitet die beiden Ensembles an der Orgel. Trinity Boys Choir Nine ist ein kleines Vokalistenensemble bestehend aus neun jungen Spezialisten, welches vor fünf Jahren gegründet worden ist. Cirrus Voices sind ehemalige Chorknaben und inzwischen professionelle Tenöre und Bässe mit eigenen erfolgreichen Solistenkarrieren.

Die klangliche Wirkung, die die beiden Ensembles mit ihrem Gesang erzielen, ist herausragend und zieht die Zuhörer sowohl bei Konzerten als auch mit Aufnahmen in ihren Bann. Nachzulesen ist dies unter anderem in einer der erschienenen Kritiken des namhaften britischen Musikmagazins Gramophone über die Tonaufnahme der Missa Dominica als Aufnahme des Jahres 2019. Der Name des Programms in St. Wendel „Solstitium“ steht für die Sonnenwende des Jahres und feiert mit seinen ausgewählten Stücken den Lauf zwischen dem längsten Tag im Sommer und dem kürzesten Tag im Winter. Dazwischen liegen zweimal im Jahr die Tage, ein Equinox, sprich die Tagesundnachtgleiche.

Auch dieses Phänomen ist im Programm des Konzerts berücksichtigt. Innerhalb des zeitlichen Bogens eines Jahreszyklus orientiert sich das sakrale Programm mit der Missa Dominica des Renaissance-Komponisten Nicholas Ludford jedoch auch am liturgischen Zyklus eines Kirchenjahres.

Die Verbindung der beiden Zyklen gelingt treffend durch ein Werk aus dem Zyklus „To the Tallow and the Wick“ des zeitgenössischen Komponisten Graham Lack, mit dem der Bezug zu dem Fest Mariä Lichtmess hergestellt wird. Das erste Klangbild des Werks „Candlemas“ erforscht heidnische und religiöse Vorstellungen rund um das Fest, das genau mittig zwischen Wintersonnenwende und Tagundnachtgleiche im Frühjahr fällt. Diese Komposition für hohe Stimmen, Orgel-Positiv und Handglocken schafft in sakralen Räumen eine mysteriöse Klanglandschaft.

Neben St. Wendel ist der Chor auch im Aachener und Würzburger Dom sowie in der Basilika St. Willibrord im luxemburgischen Echternach zu hören. Karten für das Konzert sind an der Abendkasse für 15 Euro, ermäßigt fünf Euro erhältlich.

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