Der schärfste Stand auf dem ganzen Markt

St Wendel · Reinhard Merten verkauft auf dem St. Wendeler Wochenmarkt über 100 Gewürze.

 Reinhard Merten kreiert die Gewürzmischungen, die er in St. Wendel verkauft, selbst.

Reinhard Merten kreiert die Gewürzmischungen, die er in St. Wendel verkauft, selbst.

Ohne Frage, Reinhard Merten steht hinter dem schärfsten Stand auf dem St. Wendeler Wochenmarkt. Jeden Donnerstag öffnet er in der Mott seinen mobilen Gewürzladen. Den grünen Markt beschickt der gelernte Metzger gerne. Und das nicht nur, weil er gegenüber anderen Standorten in der Kreisstadt keine Gebühren entrichten muss. Mehr als 100 Gewürze hält er für den Kundenstamm bereit. In den bunt gefüllten Schalen hinter dem Tresen liegen neben Muskatnüssen auch Safran und Pfeffer in vielen Farben und Formen. "Die Gewürze sind glutenfrei und ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern", garantiert der Gewürzhändler.

Im Lager in Weiskirchen bereitet er die zuvor bei einer Mühle eingekauften Rohgewürze vor und kreiert nach eigener Rezeptur Mischungen. "Die Ware ist nicht älter als drei Monate, sonst erzielt sie nicht mehr den richtigen Geschmack", sagt Merten. Alle Gewürze seien frisch, fügt er an, sonst würden sie nämlich überhaupt nicht riechen. Denn seine Kunden hätten beim Einkauf dafür eine besonders feine Nase. "Darunter sind Köche oder Küchenchefs, sie kaufen Rohgewürze und machen dann ihre eigene Mischung", meint der Gewürzverkäufer.

Die Freude am Kochen und die Bekömmlichkeit hängt nun mal maßgeblich von der Auswahl der Gewürze und Kräuter ab. Deshalb ist überzeugt ist er, dass mit seinem Angebot den Gerichten der Kundschaft einen einzigartiger Geschmack verliehen wird. Mit dem Frühjahr startet auch für den Händler aus Weiskirchen die Grillsaison. "Bei schönem Wetter kaufen die Leute Grillgewürze für Dips, Schafskäse, Hähnchen oder den Schwenkbraten", so Merten. Im Sommer würden sich viele Selbstversorger, die auf den umliegenden Campingplätzen Urlaub machen, bei ihm eindecken. Zudem vertreibt er seine Angebotspalette an Gewürzen und Gewürzmischungen aus aller Welt seit drei Jahren im Internet in einem Online-Shop als zweite Handelsplattform. "In der ländlichen Gegend gehen die Leute eher auf den Markt", erzählt er, "aber in manchen Städten wird auch viel über das Internet bestellt."

Auf Wochenmärkten ist Merten schon mehr als über zehn Jahre unterwegs, dort lerne er die Leute kennen, und das sei für ihn das Schöne daran. Eine Kundin sucht an seinem Stand nach Bohnenkraut, ein weiterer Einkäufer steht auf das Steakgewürz. "So hat jeder Kunde sein spezielles Gewürz, das ihn interessiert", meint Reinhard Merten und gibt dabei gerne sein Wissen weiter.

Nachgefragt von jungen Leuten sind besonders Gewürze für die Pasta. Momentan ist Merten dabei das Heilkräutersortiment aufzustocken. "Ginkgoblätter helfen bei Tinnitus und das Frauenmantelkraut ist gut bei Hämorrhoiden, und das Ehrenpreiskraut wirkt entzündungshemmend, ist verdauungsfördernd und regt den Stoffwechsel an", erklärt Merten, dass er auch Kräuter führe, die mal nicht scharf machen.

 Jetzt im Frühling startet auch für den Händler die Grillsaison. Die Kunden suchen dann stark nach Gewürzmischungen für Dips oder eben für die Schwenker, um ihnen einen besonderen Pfiff zu verliehen. Fotos: Faber

Jetzt im Frühling startet auch für den Händler die Grillsaison. Die Kunden suchen dann stark nach Gewürzmischungen für Dips oder eben für die Schwenker, um ihnen einen besonderen Pfiff zu verliehen. Fotos: Faber

Der Wochenmarkt ist heute von 8 bis 13 Uhr.

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