Der Hochwald zeigt sich von seiner besten Seite

SZ-Radtour · 200 Teilnehmer kamen am Samstag zur 18. SZ-Radtour ins St. Wendeler Land. Sie erkundeten auf der knapp 25 Kilometer langen Rundfahrt die Hochwaldregion rund um den Nonnweiler Ortsteil Kastel. Im zweiten Anlauf hat es gepasst.

 Treffpunkt Kastel: In der Ortsmitte startete und endete am Samstag die 18. SZ-Radtour durch den Hochwald. Fotos: B&K

Treffpunkt Kastel: In der Ortsmitte startete und endete am Samstag die 18. SZ-Radtour durch den Hochwald. Fotos: B&K

 Bergauf: So manchen Höhenmeter mussten die Radler bewältigen.

Bergauf: So manchen Höhenmeter mussten die Radler bewältigen.

 Gut ausgeschildert war die Strecke, zusätzlich gab es einen Info-Flyer mit der Wegbeschreibung.

Gut ausgeschildert war die Strecke, zusätzlich gab es einen Info-Flyer mit der Wegbeschreibung.

 Stärkung wartete auf die Radler bei der zweiten Rast in Krettnich.

Stärkung wartete auf die Radler bei der zweiten Rast in Krettnich.

 Bergab: Mehrere Kilometer führten durch den Wald.

Bergab: Mehrere Kilometer führten durch den Wald.

 Tolle Aussichten als Belohnung, wie bei der Rast oberhalb von Kastel.

Tolle Aussichten als Belohnung, wie bei der Rast oberhalb von Kastel.

 Gemeinsam bewältigt sich der Anstieg leichter.

Gemeinsam bewältigt sich der Anstieg leichter.

 Musikalischer Empfang durch die Bigband der Pfarrkapelle Kastel.

Musikalischer Empfang durch die Bigband der Pfarrkapelle Kastel.

Wegen der Hitzewelle von fast 40 Grad war die 18. SZ-Leserradtour rund um das Hochwalddorf Kastel im Juli vorsorglich abgesagt worden. 200 Radler hatten sich zum neuen Termin am Samstag die kernige Schleife durch den Hochwald vorgenommen. Vor dem Start hießen der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald , Nonnweilers Bürgermeister Franz Josef Barth, der Kasteler Ortsvorsteher Magnus Jung , der Chef vom Dienst der Saarbrücker Zeitung, Alois Tritz, und SZ-Regionalleiter Volker Fuchs die Radler aus dem ganzen Land willkommen. Los ging es von Kastel in Richtung Nonnweiler, vorbei am Umspannwerk wechselte der Belag von Asphalt auf Schotter. Sofort meldete sich die Topografie des Hochwaldes, rauf und runter führte die 24,6 Kilometer lange Route durch ein Waldstück. Truthähne reckten auf dem Bauernhof Lauer ihre Hälse, als das in die Länge gezogene Teilnehmerfeld vorbeirollte. In der Peripherie thronten die Erhebungen Peterberg und Dollberg, die dazwischen liegende Autobahn 62 wirkte aus der Ferne wie ein Reißverschluss.

Der zehnjährige Bastian Hahn aus Kastel musste kurz stoppen. "Ich habe eine Schraube am Lenkrad verloren", sagte er. Nach seiner Blitz-Reparatur trat er wieder in die Pedale. Noch ein Anstieg, dann standen acht Kilometer auf dem Tacho und über den Dächern von Kastel war die Raststation "Auf Klopp" erreicht, Rundumblick inklusive.

"Mit dem Trekkingrad läuft es nicht so gut. Wenn es nicht geht, dann muss man halt mal absteigen", meinte Gerd Wohlschlegel (70) aus Kleinblittersdorf. Nach dem Bienen- und Ameisenlehrpfad und dem "Kippchen" schoben viele Pedaleure ihr Zweirad den Anstieg eines 300 Meter langen Plattenweges hinauf und gelangten so auf das Dach der SZ-Radtour . "Rechts schieben, links fahren", hatte zuvor eine Hinweistafel am Wegesrand die Rampe angekündigt. Die gesamte Strecke hatten die Mountainbiker des Fußballclubs bestens ausgeschildert. Mehr als ein Dutzend Radsportler des Vereines begleiteten in ihren grünen T- Shirts die Rundfahrt.

Flankiert von Buchen führte der weitere Streckenverlauf durch den Lockweiler Ortsteil Nuhweiler und weiter zur Dorfkapelle St. Josef in Krettnich zur zweiten Rast. Von Krettnich radelte der Tross über die alte Bahntrasse nach Primstal. "Der Weg entlang der Prims war sehr idyllisch", befand Anneliese Schulz aus St. Ingbert. Nachdem das Naturfreibad und die Weiheranlagen passiert waren, unterstützte die katholische Jugend aus Kastel die Pedaleure beim Schieben über einen 20 Meter langen steilen Anstieg. An der Kläranlage vorbei war kurz darauf Kastel erreicht, schon schallten den Radfahrern die musikalischen Klänge der Bigband der Pfarrkapelle entgegen.

"Das hat mir Spaß gemacht, in Kastel gefällt es mir sehr gut", sagte der aus Syrien stammende Neubürger Bassam Zada. Die Tour hat auch dem 81-jährigen Dieter Sarter aus Sulzbach gefallen: "Ich fahre ein E-Bike, deshalb war es für mich nicht anstrengend." Das Fahrrad von Werner Lermen aus Theley treibt keine Kette, sondern ein Zahnriemen an und verfügt über ein 18-Gang-Schaltgetriebe. "Im wechselnden Gelände bietet das Schaltgetriebe ein optimales Übersetzungsverhältnis und mehr Fahrkomfort durch die gleichmäßig fein abgestuften Gänge", erklärte er.

Beim Radlerplausch am Feuerwehrgerätehaus ließen die Teilnehmer die zurückgelegte Etappe nochmals gedanklich Revue passieren, bescheinigten der Hochwaldtour einen Erlebnischarakter. Und das gut bewirtet von der Kasteler Dorfgemeinschaft.

200 Radler traten bei der 18. SZ-Radtour in die Pedale. Dabei gab es keinen Sturz und nur einen Plattfuß. "Der Ersatzschlauch hat nicht gepasst. Wir haben einen Flicken draufgemacht und der Teilnehmer konnte weiterfahren", berichtete Tourbegleiter Thomas Hahn von der Mountainbike-Gruppe des FC Kastel. Der Aschbacher Dirk Bollinger hatte bei den SZ-Radtouren der vergangenen Jahre seinen Nachwuchs auf dem Gepäckträger seines Fahrrades im Kindersitz oder in einem Anhänger chauffiert. Erstmals hat nun seine neunjährige Tochter die ganze Tour alleine auf dem Rad zurückgelegt. "Es war schon steil, aber es hat Spaß gemacht", sagte Gina Bollinger.

Drei Präsentkörbe stellte die Arbeitsgemeinschaft Dorffest Kastel für den ältesten, den jüngsten und den Teilnehmer mit der weitesten Anreise zur Verfügung. Jüngste Radlerin war die sechsjährige Mia Bresser aus Niedaltdorf. "18 Kilometer hat sie geschafft, den Rest ist sie mit dem Shuttle zurückgefahren", berichtete ihre Mutter. Die Bressers hatten die Tour mit ihren drei Kindern als Familienausflug genutzt. Mit seinen 81 Jahren war der Sulzbacher Dieter Sarter der Senior im Teilnehmerfeld. Das Geschenk für die weiteste Anreise nahm Gerd Wohlschlegel (70) aus Kleinblittersdorf in Empfang.

Veranstalter der Radtour waren der Landkreis St. Wendel, die Gemeinde Nonnweiler und die Saarbrücker Zeitung. Partner vor Ort war die Arbeitsgemeinschaft Dorffest Kastel. Geführt wurden die Radfahrer auf der Strecke von der Mountainbike-Gruppe des Fußballclubs aus Kastel. Der Löschbezirk Kastel sicherte zwei Straßenüberquerungen ab und wies die Gäste auf dem Parkplatz ein, die DRK-Bereitschaft Nonnweiler fuhr mit einem Rettungswagen mit. Die Musik kam von der Bigband der Pfarrkapelle.

Produktion dieser Seite:

Volker Fuchs

Matthias Zimmermann

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort