Marathon Der Dauerbrenner grübelt noch
St. Wendel · Am Sonntag geht in St. Wendel der Marathon über die Bühne. Die Strecke ist neu – und Markus Wagner hat sie schon getestet. Ob er startet, ist aber noch unklar.
Markus Wagner ist einer der Dauerbrenner beim Globus-Marathon in St. Wendel. Bei keiner der bisher elf Ausgaben hat er gefehlt, seine Bestzeit steht bei 2:49 Stunden für die 42,195 Kilometer lange Distanz in der Kreisstadt. „Für mich ist der Lauf ein Heimspiel, er hat immer Spaß gemacht“, sagt Wagner.
Doch nun grübelt der St. Wendeler, der am Wochenende beim Zwei-Seen-Lauf zwischen Bosen und Otzenhausen seine Form getestet hat, ob er am Sonntag zum zwölften Mal in Folge an den Start geht. „Eine Viruserkrankung hat mich in den Vorbereitung etwas zurückgeworfen“, berichtet der 50-Jährige. Doch die neue Strecke des Marathons, die er bestens kennt, reizt ihn schon.
Der erstmals eingeflickte Teilabschnitt über den Wendalinus-Radweg bis zum Wendepunkt am ehemaligen Bahnhof Bliesen kommt wohl nicht nur bei Wagner gut an. „Viele heimische Läufer kennen da jeden Meter, weil sie auch auf der alten Bahntrasse trainieren“, sagt er. Der Abschnitt sei ideal für die Athleten, um ihr eigenes Tempo zu finden und in den Lauf reinkommen. Von St. Wendel in Richtung Bliesen, so Wagner, sei der Weg nur minimal ansteigend. „Durch das insgesamt flachere Profil kann der Lauf schneller werden“, sagt Wagner.
Auch landschaftlich sei der Marathonlauf durch die neue Streckenführung aufgewertet worden, zudem spendeten die Bäume und Sträucher an der Seite den Läufern zusätzlich Schatten und könnten den Seitenwind abhalten. „Dass der Weg nicht allzu breit ist, ist kein Problem. Bis die Läufer hier ankommen, hat sich das Feld schon weit auseinander gezogen“, vermutet er.
Für den Radweg haben die Organisatoren das Teilstück über die B41 bis nach Niederlinxweiler geopfert. Für Wagner ein guter Schritt. „Der lange Weg auf der B41 war sehr windanfällig und hat bei Gegenwind sehr viel Kraft gekostet“, sagt Wagner. Lediglich bei der ersten Auflage 2007 habe überhaupt kein Lüftchen geweht – damals war es brutal heiß, erinnert er sich.
Der schwierigste Abschnitt ist für Wagner der Abstecher nach Urweiler. Die Straße durch den Stadtteil bis zur Wendemarke an den Zollhäusern ziehe sich. Und das wissen die Zuschauer. In der Grevener-Arena sorgen sie für eine tolle Stimmung und geben den Läufern Schwung für die weiteren Kilometer. Aber hoffentlich nicht zu viel. Denn in der Urweiler Straße müssen die Läufer darauf achten, dass sie nicht zu schnell unterwegs sind. Das Ordnungsamt stellt als Gag wieder einen Blitzer auf – die Strafzettel flattern den Temposündern dann hinterher in den Briefkasten.
Dem Sieger des Marathonlaufes soll es egal sein, er kann sein Knöllchen locker begleichen. Für den neuen Streckenrekord winkt eine Prämie. Zudem wird es eine saarländische Wertung geben. „Gegenüber den Marathonläufen in den Großstädten stimmt in St. Wendel das Preis-Leistungsverhältnis“, stellt Wagner klar. Dennoch blickt er etwas besorgt auf die zurückgehenden Anmeldezahlen. In den ersten Jahren seien es 400 Starter allein für den Marathonlauf gewesen. „Da war richtig was los, mittlerweile kommen so 120 Läufer“, was er bedauert. 129 Teilnehmer hatten sich bis Dienstag angemeldet.
Mit derzeit 575 Startern liegen die Zahl der Meldungen beim Halbmarathon über die Distanz von 21,1 Kilometern deutlich über denen für die ganze Strecke. 430 Sportler haben sich bereits für den Zehn-Kilometer-Lauf angesagt. Start und Ziel der Rennen ist am Schlossplatz in der Bahnhofstraße. Entlang der Laufroute sollen sechs Bands für Stimmung und Volksfestatmosphäre sorgen.