Bienen Den Bienenvölkern in den Bau geschaut

Bliesen · Mehr Verständnis für die Bienenvölker entwickeln Schüler der Freiwilligen Ganztagsschule Bliesen. Sie wurden zu Hobbyimkern.

 Die kleinen Imker aus Bliesen holen die Waben aus dem Bienenstock.

Die kleinen Imker aus Bliesen holen die Waben aus dem Bienenstock.

Foto: Frank Faber

Seit März gibt es an der Freiwilligen Ganztagsschule Bliesen (FGB) die Bienen-AG. Dazu schaut Hermann Schön, Vorsitzender des örtlichen Bienenzuchtvereins und Hobbyimker, einmal in der Woche in der Schule vorbei. „Zehn Schüler sind dann mit Begeisterung dabei“, sagt FGB-Betreuerin Isabelle Thome. Nun wird der erste eigene Honig  geschleudert. Zuvor geht es noch ans Insektenhotel, direkt am Weg der Fünf-Weiher-Tour. Die Feuerwehr hat vor zwölf Jahren die Nisthilfe für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten gebaut, welche nun durch die Mithilfe der Ganztagsschüler auf Vordermann gebracht worden ist. „Wir haben Bambusröhrchen reingesteckt, damit Bienen reinfliegen können“, sagt Lena. Denn die Kinder wissen, die Bienen sind vom Aussterben bedroht. Deshalb haben die Jungs und Mädels für die Bienen   neuen Lebensraum geschaffen. „Auf der großen Wiese finden die Wildbienen ihre Nahrung“, erklärt Jonathan. Und im Insektenhotel, so ergänzt AG-Leiter Schön, könnten sie dann ihre Eier ablegen. „Die Arbeitsbiene hat eine Lebenserwartung von 40 bis 50 Tagen, die Königin bis zu drei Jahren“, sagt Jonathan. Die Schüler, so Schön, seien unheimlich wissbegierig und neugierig. „Enorm, was sie in den knapp drei Monaten alles behalten haben“, freut sich der Bienenzüchter.

Die nächste Station ist Schöns Bienenstand, wo die Schüler ein eigenes Bienenvolk betreuen. „Die da rumschwirren sind unsere Waldbienen“, ruft Linus. Ehe sich alle ihnen nähern, schlüpfen sie noch in den weißen Schutzanzug. Dann geht es zu den Bienenstöcken (Beute), einer Art Holzkiste mit einem Deckel, einem Boden mit Flugloch sowie dazwischen liegenden, einzelnen Kisten. „Da drin hängen mehrere Holzrähmchen, in die die Bienen dann ihre Waben bauen“, erläutert Schön jeden Handgriff. Die Honigwaben müssten vorsichtig aus dem Stock herausgenommen werden, damit man das Zuhause der Bienen nicht zerstöre. „Dann müssen die Waben mit einem Besen abgeputzt werden“, so der erfahrene Züchter.

Der wohl schönste Teil für die kleinen Imker aus Bliesen folgt mit der ersten Honigernte. Mit einer Entdeckelungsgabel entfernt Schön zunächst die Wachsschicht  ab, mit der die Bienen die Wabe verschließen. „Später reparieren die Bienen das wieder“, merkt Schön an.

In der Honigschleuder ist Platz für vier Wabenrahmen. Durch die Zentrifugalkraft wird der Honig aus den Waben geschleudert, der in einem Eimer aufgefangen wird. Gespannt warten die Schüler nun darauf, was passiert. „Der Honig tropft“, ruft Linus, als er den ersten Wabensaft in den Eimer rinnen sieht. Schön fordert seinen Imkernachwuchs auf: „Holt euch eine Scheibe Brot und probiert mal, frischer geht es nicht mehr.“ Es sei Rapshonig, den man an seiner hellen Farbe erkennen könne. „Der Honig ist aber lecker“, schwärmt Lena. Einiges an süßem Brotaufstrich futtern die jungen Imker weg, am Ende ist der Eimer randvoll. Der Honig muss nun noch etwas stehen bleiben. „Die Schüler werden im Unterricht eigene Etiketten entwickeln und sie auf Gläser aufkleben“, berichtet FGB-Betreuer Volker Savelkouls. Danach wird die helle gelbe Masse abgefüllt. Wir noch werden noch zweimal Honig schleudern, kündigt Schön an.

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