Zeitung macht Schule Jeder kann helfen, damit die Bienen nicht aussterben

St. Wendel · Klimawandel, Umweltverschmutzung, Monokulturen – all das sind Faktoren, die das Überleben des emsigen Nutztiers gefährden.

 Fleißig bei der Arbeit: Bienen sammeln Nektar an den Blüten.

Fleißig bei der Arbeit: Bienen sammeln Nektar an den Blüten.

Foto: N. Holzhüter

Bienensterben ist inzwischen ein bekanntes Problem und ein aktuelles Thema. Das zeigt auch eine Unterschriften-Aktion zuletzt in Bayern. Verantwortlich ist letztendlich der Mensch, der aufgrund seines rücksichtslosen Verhaltens gegenüber der Natur die Biene immer weiter auf die Liste der bedrohten Tiere drängt.

Dass nach dem Tod der letzten Biene der Mensch auf Dauer nicht überleben kann, soll Albert Einstein mal gesagt haben. Grund genug, dieses Thema immer wieder ins Bewusstsein der Menschen zu bringen.

Tatsächlich haben es die Bienen in Zeiten der stärker werdenden Umweltverschmutzung zunehmend schwerer, zu überleben. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Moderne Landwirtschaft mit immer größeren Ackerflächen mit Monokulturen (zum Beispiel Raps) reduziert die Vielfalt des Nahrungsangebotes für die Bienen. Nach der relativ kurzen Blütezeit finden die Bienen nur noch wenig zu fressen. Der Einsatz von Pestiziden schwächt zudem deren Immun- und Nervensystem: Sie werden anfälliger für Krankheiten, Lebensdauer und Fortpflanzung werden negativ beeinflusst.

Auch der Klimawandel – mit milden Wintern, frühen Blühphasen im Frühjahr und langen Trockenperioden im Sommer – bringt den natürlichen Kreislauf der Bienen durcheinander und zehrt an ihren Kräften.Geschwächte Bienen sind leichte Beute für Ihre Feinde. Neben Vögeln, Spinnen, Fröschen und Wespen ist die Varroer Milbe, der weltweit größte Bienenschädling. Dieser Parasit, der den Bienenkörper als Wirt benutzt und ihn damit weiter auszehrt, führt zum Tod. Auch hier ist der Mensch nicht unschuldig. Wegen Überzüchtung (für besseren Honigertrag) werden die Bienen weniger anpassungsfähig und verlieren ihre Widerstandskraft. Die Bekämpfung der Varroer Milbe ist schwierig und stellt für die Imker eine große Herausforderung dar.

Weitere Gründe für das Bienensterben sind die Lichtverschmutzung, die den Orientierungssinn stört und die Zerstörung von Lebensräumen durch Ausbreitung von Industrie-, Siedlungs- und Verkehrsflächen. Der wirtschaftliche Aspekt  der Bienen für den Menschen ist nicht zu unterschätzen. Für die Nahrung ind die fleißigen Helfer sogar sehr wichtig. Dabei spielt die Honigproduktion nur eine untergeordnete Rolle. Zirka  80 Prozent unserer Nutz- und Wildpflanzen werden von der Honigbiene bestäubt, den Rest erledigen andere Insekten, des weiteren gibt es auch einige Selbstbestäuber.

Honigbienen sind Nutztiere, die aufgrund der Arbeit der Imker nicht unmittelbar vom Aussterben bedroht sind. Dennoch ist ein weltweiter Rückgang der Population zu beobachten, der besorgniserregend ist. Jeder kann seinen Beitrag zum Artenschutz leisten. Wer einen Garten besitzt, sollte möglichst das ganze Jahr hindurch blühende, bienenfreundliche Pflanzen setzen und den Einsatz von Pestiziden vermeiden. Das Aufstellen von Insektenhotels hilft zudem den Wildbienen und weiteren Insekten. Wir Menschen sollten beim Kauf von Honig darauf achten, dass die Herkunft aus regionaler und ökologischer Produktion ist und den Erwerb von gepanschtem Billighonig meiden. Diese Maßnahmen kommen nicht nur den Bienen,  sondern letztendlich uns Menschen zu Gute.

Ellen Holzhüter, 8b, Cusanus Gymnasium

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