Das Jahr 1892 kann niemand überbieten
St Wendel · Mit dieser Rechnung hat niemand gerechnet. Beim Gewinnspiel „Älteste Stadtwerke Rechnung“ der St. Wendeler Stadtwerke ist ein historisches Dokument aus dem Jahre 1892 aufgetaucht. Gewinnerin Vanessa Schuster hatte das Schriftstück eingereicht.
Mehr als 50 alte Rechnungen sind den St. Wendeler Stadtwerken (SSW) anlässlich des Gewinnspiels zum 20. Geburtstag ins Haus geflattert. Prämiert wurden die drei ältesten Schriftstücke. "Das dabei derart historische Rechnungen auftauchen würden, das hätte ich niemals gedacht", sagte SSW-Geschäftsführer Peter Wagner bei der Vorstellung der Gewinnerinnen.
Den ersten Platz belegte Vanessa Schuster, die eine Rechnung aus dem Jahre 1892 einreichte. "Die hat der Papa auf dem Dachboden entdeckt", erzählte sie. Dabei handelt es sich um einen Rechnungsbeleg für Beleuchtungsmittelzubehör, die der Kaufmann Rudolf Jochem bezahlt hat. Weitere Hintergründe erfuhr Wagner beim Nachschlagen in der von Johann Philippi im Jahre 1993 veröffentlichten Chronik "Geschichte der St. Wendeler Stadtwerke ". Unterzeichnet ist die Rechnung des Kaufmanns von Karl Münster, dem Vater der St. Wendeler Künstlerin Mia Münster (1894 bis 1970). Gemeinsam mit Peter Blum und Franz Günther hat Karl Münster 1888 einen Betrieb für Gasversorgung gegründet, aus dem drei Jahre später das Gaswerk St. Wendel hervorging. "Die drei Handwerker hatten damals eine gute Idee. Die Rechnung stammt aus dem ersten Geschäftsjahr und hat durch den Name Münster etwas mit der Stadtgeschichte zu tun", stellte Wagner fest.
Rechnung für Heizofen
Die zweitälteste Rechnung ging bis ins Jahr 1926 zurück. Kunde Carl Fehr bezahlte beim städtischen Gaswerk seinen neuen Askania Heizofen. Für das Gewinnspiel reichte Birgit Fehr-Scherer, Großenkel von Carl Fehr, den Kaufbeleg ein. Eine Jahresverbrauchsrechnung von 1932 brachte Erika Peter den dritten Rang ein. Ihr Opa Friedrich Götten hat seinerzeit 21,60 französische Franc für den Energieverbrauch zahlen müssen. "Die erste Stromrechnung aus der alten Zeit der Stadtwerke ist 1943 ausgestellt worden", teilte Geschäftsführer Wagner mit. Die drei Gewinnerinnen wurden mit Gutscheinen im Wert von 150 Euro, 100 Euro und 75 Euro belohnt. Das im Dezember des vergangenen Jahres gestartete Gewinnspiel "Älteste Stadtwerke Rechnung" bildete den Abschluss der Geburtstagsaktionen "20 Jahre SSW".