Damit mehr Frauen im St. Wendeler Land Chefin werden

St Wendel · Der Frauenförderplan des Landkreises St. Wendel ist Thema der Kreistagssitzung am Montag. Dabei wird unter anderem die bisherige Umsetzung bilanziert. Im Vorfeld der Sitzung fordert Anke Morsch (SPD), Frauen konsequent zu fördern und in gehobenen Positionen einzusetzen.

Frauen in Führungspositionen - das ist nach wie vor selten. Geht es nach der SPD , so soll das St. Wendeler Landratsamt künftig Vorbild sein, wenn es darum geht, Frauen in verantwortungsvolle Positionen zu heben.

"Die Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt muss so schnell wie möglich beseitigt werden. Das gilt auch für den Landkreis St. Wendel . Das neue Landesgleichstellungsgesetz muss schnell und konsequent umgesetzt werden", sagt Anke Morsch, stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende vor der Kreistagssitzung am kommenden Montag. Dort ist die Umsetzung des Frauenförderplans in der Kreisverwaltung ein Thema. Auch dort seien Frauen in Führungspositionen stark unterrepräsentiert, heißt es in einer Pressemitteilung. Die vier Dezernenten im Landratsamt sind Männer, bei den Stellen von Amtsleitern, Stabsstellen und Kreisgesellschaften werden nur acht von 26 Stellen mit Frauen besetzt.

Seit Inkrafttreten des aktuellen Förderplans 2012 habe sich die Situation so gut wie gar nicht verbessert. Auch in anderen gehobenen Gehaltsgruppen seien Frauen unterrepräsentiert.

Das neue Gleichstellungsgesetz sieht vor, dass Männer und Frauen auf allen Ebenen gleich vertreten sein sollen. Zu oft gelte jedoch das Motto: der Mann ist der Chef, die Frau die Sekretärin. Nach Auffassung von Anke Morsch muss das nicht so sein: "Wir haben heute so viele gut ausgebildete Frauen wie noch nie. Für diese Frauen, aber auch die Gesellschaft insgesamt, wäre es gerechter und klüger, diese Ressourcen besser zu nutzen. Der Landkreis sollte stärker als bisher eine Vorreiterrolle einnehmen. Dies sollte er bei einem neuen Frauenförderplan tun, der jetzt erarbeitet werden muss."

Ebenso wichtig seien gute Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf - von der Kinderbetreuung bis zur Pflege. Frauen leisteten noch immer den Löwenanteil in der Familienarbeit und verzichteten häufig auf eine Karriere. Würde sich das ändern, hätten Männer die Chance, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Die Resonanz bei der Elternzeit zeige, dass dies immer mehr Männer auch wollen.

Die Kreistagssitzung beginnt am Montag, 28. September, 16.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamtes. Neben dem Frauenförderplan geht es unter anderem um die Benennung der Arbeitsgruppen "Kreis-Tourismus-Konzept" und "Kreis-Bäder-Konzept".

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