„Dachte, ich bekomme Frostbeulen“

St. Wendel · Favoritensiege beim 10. Marathonlauf in St. Wendel: Heike Kohler und Sammy Schu verteidigten am Sonntag ihre Saarlandmeistertitel. Bei kühlen Temperaturen gingen 212 Sportler auf die 42,195 Kilometer lange Strecke.

 Es kommt die Wende zum Guten: die Halbmarathon-Läufer am Wendepunkt in Alsfassen. Fotos: B&K

Es kommt die Wende zum Guten: die Halbmarathon-Läufer am Wendepunkt in Alsfassen. Fotos: B&K

Auch die Kälte konnte sie nicht stoppen. Der 10. Globus-Marathon in St. Wendel endete am vergangenen Sonntag mit dem erwarteten Ergebnis. Drei frierende Afrikaner machten den Gesamtsieg unter sich aus, dahinter dominierten Sammy Schu (LTF Marpingen) und Heike Kohler (Grojos Elversberg) die Konkurrenzen der Saarlandmeisterschaft und verteidigten ihren Titel aus dem Vorjahr. Kohler riss im Ziel ihre Arme in die Höhe und freute sich über die gute Zeit von 2:54.22,1 Stunden. Damit war sie 16 Sekunden schneller als im letzten Jahr. "Ich habe mein Tempo gut eingeteilt, in der zweiten Hälfte war ich noch ein bisschen schneller", freute sich die 41-jährige Friedrichsthalerin. Tanja Hooß (LTF Marpingen) kam nach 3:12.49,5 Stunden als Zweite vor der Freisenerin Sandra Fuchs (3:13.22,6) an.

Bei den Männern verbrachte der Tholeyer Schu nur die ersten sechs Kilometer in Gesellschaft. Gemeinsam mit Staffelläufer Dennis Zimmer aus Eppelborn hatte Schu einen großen Gang eingelegt. "Am Anfang war das vielleicht schon einen Tick zu schnell", meinte der Spitzenläufer hinterher. Er habe Zimmer dann ziehen lassen und seinen Laufrhythmus gefunden. "Ich war aber dankbar, dass Dennis mir anfangs den Windschatten gegeben hat", scherzte der 23-Jährige. 35 Kilometer spulte er solo ab und sprang nach 2:34.17,1 Stunden als Gesamtvierter über das Zielband. "Unterwegs war es ganz schön kalt, sonst aber fühlte ich mich richtig gut", meinte Schu nach seinem zweiten Erfolg in St. Wendel .

23 Minuten später lief der Lebacher Manfred Komenda auf Platz zwei ein und stieß einen Urschrei aus. "Wahnsinn, damit habe ich nie gerechnet", so Komenda. Dass ein Läufer aus Altersklasse M55 Zweiter einer Marathon-Saarlandmeisterschaft werden könne, habe er nie gedacht. "Wenn die jüngeren Läufer nicht melden, dann ist das ihre Schuld", meinte Komenda. Platz drei ging an den Beckinger Michael Schiffer (2:50.13,4). Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die drei Afrikaner längst ein warmes Plätzchen gesucht. "Ich habe unterwegs unheimlich gefroren, ich habe gedacht, ich bekomme Frostbeulen ", sagte der Äthiopier Gudeta Biratu. Er gewann gleich seinen ersten Marathonlauf in Deutschland mit einer Zeit von 2:16.56,6 Stunden. 27 Sekunden später folgte der Kenianer Simon Njeri. Bei Kilometer 38 hatte das Duo den Kenianer Abraham Limo entscheidend abgehängt.

Über die Halbmarathon-Distanz siegte Tobias Linn von der LLG Wustweiler nach 1:15,46,9 Stunden. "Es war ein ruhiges Rennen, nicht zu stressig", erzählte er. Schnellste Frau war Yvonne Jungblut aus Schweich.

Einen erfolgreichen Tage hatte auch Florian Lauck. Erst meisterte er im Schnelldurchgang die zehn Kilometer in 35:50,5 Minuten, dann feierte er später im Trikot des Fußball-A-Ligisten VfB Theley II einen 3:1-Sieg über den SV Humes II.

 Gudeta Biratu aus Äthiopien siegte vor Simon Njeri (Kenia).

Gudeta Biratu aus Äthiopien siegte vor Simon Njeri (Kenia).

 Sammy Schu hatte im Ziel noch die Kraft für einen Sprung.

Sammy Schu hatte im Ziel noch die Kraft für einen Sprung.

marathon-ergebnis.de/

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