Cusanus hat Konzept erstellt Schule rüstet sich: Wie man Mobbern begegnet

St. Wendel · Woran erkennen Eltern, dass ihr Kind gemobbt wird? Und was ist so gefährlich am Cybermobbing? Und müsste dem Thema in unserer Welt, die sich in einem umfassenden digitalen Wandel befindet, nicht viel mehr Aufmerksamkeit zuteil werden?

Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Vortrages des Landesmedienmoderators Martin Kohl-Fries vor Eltern von Schülern der sechsten und siebten Klassen am Cusanus-Gymnasium.

In seinen einleitenden Worten betonte Schulleiter Martin Wagner die Notwendigkeit eines Schulkonzeptes gegen Cybermobbing generell und begrüßte die Tatsache, dass nun ein solches Konzept am Cusanus vorgestellt werden könne. In seinem Vortrag erläuterte der Referent zunächst die Begriffe Mobbing und Cybermobbing und die Problematik der Rolle des Internets und der sozialen Medien. Viele Eltern seien sich nicht bewusst, dass es jederzeit jeden treffen könne, und dass oft notwendige Vorsichtsmaßnahmen, etwa Kinderschutz-Apps, nicht bekannt seien. Und gerade bei schwerwiegenden Fällen könne selbst eine Strafanzeige oft nicht weiterhelfen, da die ausländischen Social-Media-Anbieter eine Zusammenarbeit mit der Strafverfolgung blockierten. Daher sei es sinnvoll, als Schule ein Mobbing-Präventionskonzept zu erarbeiten, um im Fall der Fälle intervenieren zu können.

Das Schulkonzept wurde im Anschluss von Kohl-Fries erläutert. Ein Drei-Säulen-Modell vereint Schüler, Eltern und Lehrer in verschiedenen Bereichen. Beginnend in der fünften bis momentan zur siebten Klasse werden die Schüler in den Bereichen Internet, Smartphone, digitale Kommunikation, Urheberrecht und Datenschutz informiert und bezüglich der Cybermobbing–Problematik sensibilisiert. Ziel soll es sein, entstehendes Mobbing im Ansatz zu behindern und Cybermobbing generell durch Demobilisierung der Mitläufer zu bekämpfen. Dabei helfen sollen nicht nur die Schulungen der jeweiligen Klassen, sondern auch Info- und Elternabende. Darüber hinaus sollen sich die Lehrer medial fortbilden.

Großen Wert legt die Schule nach Angaben ihres Leiters darauf, soziale Werte zu begründen, zu vermitteln und zu vertiefen. Eine enge Verbindung zur schulischen Medienbildung und zum Programm „Lernen mit Niko“ verankere den Kampf gegen Mobbing im gesamten Schulkonzept und rechtfertige den Titel Medienschule.

In den nächsten Jahren soll das Konzept gegen Mobbing und Cybermobbing weiter ausgebaut werden, damit man auf weitere mögliche Probleme der Eltern und Schüler wie Mediensucht, Computerspiele und auch Suchtprävention im Allgemeinen reagieren könne.

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