100 Jahre Cusanus-Gymnasium Wo einst höhere Töchter zur Schule gingen

St Wendel · Cusanus-Gymnasium in St. Wendel begeht 100-jähriges Bestehen mit einem großen Fest.

 Das Cusanus-Gymnasium in St. Wendel blickt auf eine spannende Geschichte zurück.

Das Cusanus-Gymnasium in St. Wendel blickt auf eine spannende Geschichte zurück.

Foto: Jennifer Fell

„Es gab schon in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts Bestrebungen, in St. Wendel eine höhere Mädchenschule einzurichten“, berichtet der stellvertretende Schulleiter des Cusanus-Gymnasiums, Holger Büch, anlässlich des 100-jährigen Geburtstags seiner Schule. Der Pädagoge führt weiter aus, dass es bereits seit 1902 eine „Höhere Töchterschule“ gegeben habe, allerdings noch recht bescheiden mit erst zwei und später vier Lehrpersonen und lediglich der Möglichkeit, die Mittlere Reife abzulegen. Grundsätzlich habe sich die Situation für Mädchen zwar nach dem Ersten Weltkrieg geändert, da die letzten Schranken, die zuvor einem Universitätsstudium von Frauen im Wege gestanden hätten, gefallen seien, ein Ausbau zur Vollanstalt sei jedoch sowohl der Stadt als auch dem ursprünglich interessierten Ursulinenorden zu kostspielig gewesen, erzählt Büch und ergänzt: „Die Stadt wusste dann 1922 die Neuordnung der saarländischen Volksschullehrerbildung im neugeschaffenen Saargebiet dahingehend zu nutzen, dass anstelle einer katholischen Landesstudienanstalt für Jungen eine entsprechende Institution für Mädchen eingerichtet wurde. Diese Aufbauschule, die die Mädchen nach der siebten Klasse in sechs Schuljahren zum Abitur führte, nahm vorzugsweise Mädchen katholischer Konfession, auf Antrag aber auch solche evangelischer oder jüdischer Konfession.“