Konzert in St. Wendel Chorkonzert begeisterte in der Basilika
St Wendel · Junge Stimmen erfüllten am Vorabend des Palmsonntag die Wendelinusbasilika mit geistlicher Chormusik, die nicht nur verschiedene Epochen abdeckte, sondern auch die Grenzen unseres Kontinents übersprang.
Aus Südafrika nämlich kam das Lied Hamba Nathi, das der Gastchor dieses abendlichen Konzertes, der Kammerchor des bischöflichen Gymnasiums Paulinum aus Schwaz in Österreich, mit nach St. Wendel gebracht hatte. Dieses Lied, verbunden mit fast tänzerischen Einlagen der jungen Akteure, bildete einen reizvollen Kontrast zu einer modernen Messe mit Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei. Mit dieser „Missa 4 Youth“ hatten die jugendlichen Sängerinnen und Sänger aus der Nähe von Innsbruck die Zuhörerinnen und Zuhörer in der gut besetzten Basilika schon gleich zu Beginn dieses Konzertes begeistert.
Mit einem melancholischen, sehr bewegenden Lied aus seiner österreichischen Heimat mit dem Titel „Trag mi, Wind“ beschloss der Kammerchor des bischöflichen Gymnasiums Paulinum, der von Patricia Klemm geleitet wurde, nach weiteren Musikstücken diesen ersten Teil des Konzertes. Die Klavierbegleitung für diesen Part hatte Stefan Klemm übernommen.
Dann wechselten die Farben im Chorraum der Kirche: Die in Schwarz gekleideten Gäste aus Österreich nahmen im Chorgestühl im Pilt Platz, während Stefan Klemm wiederum seinen Platz am Klavier Martina Haßdenteufel überließ und die ganz in rote Gewänder gekleideten Sängerinnen und Sänger des Jugendchores der Wendelinusbasilika mit einem sehr sauber intonierten Exultate deo von Johann Crüger das Programm der zweiten Konzerthälfte starteten. Hier wie auch bei den übrigen Werken überzeugte der Jugendchor mit einer guten Balance der einzelnen Stimmen und sensiblen dynamischen Abstufungen.
Für den Chor unter Chorleiter und Dekanatskantor Stefan Klemm war dieses „Heimspiel“ die Vorbereitung für die Teilnahme am Chorfestival der Pueri Cantores im Sommer in Florenz. Endlich, so muss man sagen, kann der Jugendchor im Juli in der Stadt am Arno singen, denn das Festival war wegen der Corona-Pandemie schon zweimal verschoben worden.
Wie man es von Chorleiter Klemm gewohnt ist, arbeitete sich der Chor gekonnt durch die geistliche Musik verschiedener Epochen bis in die Moderne vor und beschloss mit dem Spiritual „Hymn to freedom“ (Hymne auf die Freiheit) von Oscar Peterson diesen zweiten Konzertteil.
Zum Abschluss präsentierten sich beide Chöre mit zwei gemeinsam interpretierten modernen geistlichen Stücken: dem bekannten „Ubi caritas“ von Audrey Snyder und – als klangvoller, krönender Abschluss – dem Neuen Geistlichen Lied „Wäre Gesanges voll unser Mund“, das sich auch im Trierer Eigenteil des Gotteslob findet.
Mit einem begeisterten Applaus bedankten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer für dieses eindrucksvolle und in jeder Hinsicht gelungene Konzert so vieler ausdrucksvoller junger Stimmen. Deren Freude, endlich wieder vor einem interessierten Publikum singen zu dürfen, war überdeutlich spürbar und erfüllte den ganzen Kirchenraum. Pastor Klaus Leist dankte dem Jugendchor der Wendelinus-Basilika und besonders den Gästen aus Österreich für dieses außergewöhnliche Konzerterlebnis. Am frühen Sonntagmorgen hieß es dann auch schon, wieder Abschied zu nehmen, als die Gäste aus Österreich zur Rückfahrt Richtung Innsbruck aufbrechen mussten – begleitet von einem Daumendrücken ihrer St. Wendeler Gastgeber, denn einigen der Jugendlichen stehen die Prüfungen für die Matura bevor, wie das Abitur in Österreich heißt.