Chopin-Nacht unter freiem Himmel

St Wendel · Mit einer großen Besetzung spielte die polnische Filharmonia Podkarpacka auf der Open-Air-Bühne. Lediglich etwa 200 Gäste lauschten den Musikern bei der „Chopin Night“. Musikfestspiele-Saar-Geschäftsführer Robert Leonardy bot sogar den Zaungästen freien Eintritt an.

 Die Filharmonia Podkarpacka spielte unter der Leitung von Wojciech Rajski. Fotos: B&K

Die Filharmonia Podkarpacka spielte unter der Leitung von Wojciech Rajski. Fotos: B&K

 Robert Leonardy und Sohn Bernhard beim Open-Air am Sonntag.

Robert Leonardy und Sohn Bernhard beim Open-Air am Sonntag.

Die Ehrengäste, darunter Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ), empfing Musikfestspiele-Saar-Geschäftsführer Robert Leonardy persönlich und begrüßte sie mit Handschlag. Das hätte er fast mit allen Besuchern tun können. Denn trennt man die Herrschaften, die gruppenweise in Block A ihren Platz einnahmen, von den übrigen zahlenden Konzertbesuchern der "Chopin Night", dann pendelte sich die zahlende Gästezahl im Höchstfall bei 200 ein. Leonardy startete mit Konzertbeginn auf der Mott einen Rundumblick und ging dann zielgerichtet auf Zuhörerfang. Der Festival-Geschäftsführer sprach die hinter dem Absperrgitter verweilenden Zaungäste an und lud sie bei freiem Eintritt auf das Gelände ein. Eine super Geste, aber vergebens. So groß war ihre Affinität zu dem Klassikkonzert mit der polnischen Filharmonia Podkarpacka dann doch nicht. Die Kiebitze, phasenweise rund 30, schleckten bei der oft nicht leicht zu verdauenden Bühnenkost ein leckeres Eis, schossen ein Foto und zogen wieder weiter. Dementsprechend resümierte Leonardy die Musikfestspieltage von St. Wendel . "Ich hätte mir schon ein paar Leute mehr gewünscht. Für klassische Musik war es noch viel", so Leonardy.

Der Konzertabend mit Roger Cicero und der Big Band Urknall aus St. Wendel ordnete er "als gut besucht" ein. "Insgesamt bin ich schon zufrieden", sagte Leonardy. Er freute sich über den Zuspruch von einem sehr offenen Publikum, welches generell etwas Neues kennenlernen will. "Mit der künstlerischen Auswahl bin sehr zufrieden", stellte Leonardy fest. Die Musikfestspiele würden das Image des Saarlandes kulturell verbessern.

Dazu will die Kreisstadt St. Wendel als Veranstaltungsort auch weiterhin beitragen. "Im kommenden Jahr wollen wir bei den Musikfestspielen wieder mitmachen", kündigte Bürgermeister Peter Klär (CDU ) an. Warum nicht, denn von der Infrastruktur und Logistik, stellte das Kontrastprogramm der beiden Konzerttage für das Helferteam der Stadt keine Probleme dar. "Das Open-Air-Gelände auf der Mott und das Mia-Münster-Haus ist eine optimale Kombination. Da alles ganz nah zusammen ist, minimiert es den Aufwand", meinte Kulturamtsleiter Axel Birkenbach. Reichlich Lob für die nette Betreuung gab es auch von Stargast-Jazzer Roger Cicero . "Wir bemühen uns, dass sich die Künstler in St. Wendel wohlfühlen", sagte Birkenbach bescheiden. Verkehrstechnisch, so ergänzte er, habe es wegen der temporären Straßensperrungen keine Schwierigkeiten gegeben.

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