Carmina Burana Vor der Kür kommt erst einmal die Pflicht

St. Wendel · Das Proben hat ein Ende: Am Freitag führt ein Projektchor in Bliesen die „Carmina Burana“ von Carl Orff auf.

 Der große Projektchor traf sich in der Aula des Cusanus-Gymnasiums zur zweiten Probe.

Der große Projektchor traf sich in der Aula des Cusanus-Gymnasiums zur zweiten Probe.

Foto: Frank Faber

Zwei eintägige Trainingslager, zwei Generalproben und jede Menge  Vorbereitungszeit für die Organisation sind absolviert: 120 Stimmen und Instrumente werden am kommenden Freitag, 20 Uhr, Carl Orffs berühmtes Werk „Carmina Burana“ in der ausverkauften Bliesener Kulturhalle präsentieren. Die SZ hat die Probe im St. Wendeler Cusanus-Gymnasium besucht.

Nach und nach trudeln die Sänger von drei Chören im Schulgebäude ein. Einen Trainingstag haben die Mitglieder vom Schulchor Cholores, die der Bliesener Vielharmonie und dem Kammerchor Landstuhl schon in der evangelischen Kirche von Kirkel hinter sich.

Die hat der Landstuhler Heribert „Gregor“ Molitor geleitet, jetzt übernimmt Harald Bleimehl die musikalische Leitung. „Jedes Dirigat ist unterschiedlich, deshalb ist es wichtig, dass sich alle an das Dirigat von zwei musikalischen Leitern gewöhnen“, sagt Harald Bleimehl. 120 Stühle sind in der Aula für die Sänger aufgestellt, aber so richtig will keiner von ihnen in die erste Reihe. Deshalb greift Bleimehl ein. „Es ist ähnlich wie im Bundestag, von jeder Stimme muss jemand in die vorderste Reihe“, klärt Bleimehl die Sitzordnung.

Zum Aufwärmen stehen Stimm- und Atemübungen für das großen Klangkörper an. „Wenn es jemand schwarz vor Augen wird, kann er mal aussetzen“, sagt Bleimehl, der den Stimmapparat seiner Sänger optimal vorbereiten will. Denn das Werk „Carmina Burana“ von Carl Orff sei gigantisch, ein Riesending, sagt Thomas Becker, Vorsitzender der Vielharmonie. „Es ist dermaßen anspruchsvoll, dass man es nicht nur mit Hobbymusikern singen kann. Gute Solisten müssen noch hinzukommen“, erklärt Becker.

Mittlerweile hat Bleimehl seine Dirigentenposition erhöht und steht auf einem Rollkarren. „Wir wollen einen kompletten Durchlauf der zentralen Werke aus der Carmina singen“, gibt er schließlich als Übungsziel des Tages vor.

Hilmar Schneider aus Ottweiler ist als Projektsänger im Chor dabei. Der Tenor kennt das Werk. „Als Chorstück ist es unheimlich hoch, mit vielen schnellen Stellen“, so Projektsänger Schneider. Überhaupt: Ein großer Chor verleihe den mittelalterlichen Liedern und Dramen-Texten den nötigen Ausdruck. „Für uns alle ist das eine große Herausforderung, so ein Werk singt man nicht alle Tage“, fiebert der Vielharmonie-Vorsitzende Becker dem Auftritt entgegen.

Im ersten Teil des Abends werden Auszüge aus den Liebeslieder-Walzern von Johannes Brahms präsentiert. Die Veranstaltung ist seit Wochen ausverkauft. Der Konzertabend in Bliesen bildet den musikalischen Auftakt zum Freiluft-Choreignis Sing-City am kommenden Samstag in St. Wendel. 120 Chöre treten von 11 bis 20 Uhr auf insgesamt zehn Aktionsflächen auf.

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