Störche in Werschweiler haben jetzt Paten Königlicher Name für majestätische Störchin

Werschweiler · Die Jungvögel in Werschweiler haben nun Namen und Paten. Dunja kann wohl bald in ihr Nest zurückkehren.

 Noch sitzen die Jungstörche Luise (links) und Wendelin brav in ihrem Nest. Von dort aus beobachteten sie die Tauf-Zeremonie unter ihnen.

Noch sitzen die Jungstörche Luise (links) und Wendelin brav in ihrem Nest. Von dort aus beobachteten sie die Tauf-Zeremonie unter ihnen.

Foto: B&K/Bonenberger/

Wird im kleinen Ort Werschweiler der demografische Wandel gestoppt? Diese These stellte jedenfalls am Mittwoch Landrat Udo Recktenwald (CDU) auf. „Seit einigen Jahren werden im Landkreis wieder mehr Kinder geboren, das führe ich auf die Aktion Storch zurück“, sagte er schmunzelnd vor etwa 20 Gästen, die an diesem Morgen zum Storchen-Horst gekommen waren. Es galt, den Nachwuchs zu taufen und die Patenurkunden zu übergeben.

Die Geburt dreier Störche sorgte vor etwa zwei Monaten für Furore in Werschweiler. Noch mehr Aufsehen erregte allerdings der Uhu-Angriff vor etwa 14 Tagen. Eines der beiden weiblichen Jungtiere wurde dabei schwer verletzt (wir berichteten). Daher sitzen derzeit nur zwei Störche im Nest. Aber  Förster Jürgen Mennig beruhigt: „Ihr geht es gut, ich gehe davon aus, dass sie in vier Wochen wieder nach Werschweiler kommt.“ Derzeit sei sie noch in Alschbach, wo sie aufgepeppelt werde. Das Storchenmädchen hat nun auch einen Namen: Dunja. Den hat Umweltminister Reinhold Jost ausgesucht, der auch die Patenschaft übernommen hat.

Pate für das zweite Weibchen ist Udo Recktenwald, der bei der Auswahl des Namens an die, wie er sagt, „königlichen Verbindungen“ gedacht hat. Luise heißt nun der junge Storch mit der Ringnummer A4M46 – so wie die Herzogin, die in St. Wendel lebte und gerne als Stammmutter der Windsors bezeichnet wird. Die Namenswahl gefällt Bürgermeister Peter Klär (CDU) nicht nur wegen des Bezugs zur Kreisstadt: „Meine jüngste Tochter heißt ebenfalls Luise“, sagt er. Klär hat für den männlichen Storch mit der Ringnummer A4M45 den ebenfalls zu St. Wendel passenden Namen Wendelin gewählt.  Damit sei er nun zum dritten Mal Pate, sagte der Bürgermeister. Allerdings zum ersten Mal von einem Tier. Auch Recktenwald hat schon Erfahrung als Pate: Er hat vor einiger Zeit die Ehrenpatenschaft für Drillinge übernommen. Aber was er als „Pat“ für Luise tun könne, das wisse er noch nicht so genau, gesteht er ein. Da brauche er die Hilfe des Bundes Naturschutz Ostertal (BNO), der sich um die Störche kümmert.  Peter Volz, Koordinator der Aktion Storch beim BNO, kann ihm in erster Linie erklären, was in naher Zukunft rund um den Storchenhorst passieren soll. Insgesamt seien für 2019 rund 13 500 Euro an Ausgaben vorgesehen. Der größte Batzen ist für den Bau von vier Masten geplant. Außerdem, das erklärt Mannig,  soll ein neues Biotop  in der Nähe der Kläranlage in Saal angelegt werden. Vorhandene Tümpel würden auf Vordermann gebracht.

 Die Paten: Landrat Udo Recktenwald (links) und Bürgermeister Peter Klär.

Die Paten: Landrat Udo Recktenwald (links) und Bürgermeister Peter Klär.

Foto: B&K/Bonenberger/

Bei diesen Ausgaben passt es ganz gut, dass am Mittwoch auch Schecks übergeben wurden. So spendete der Rotary Club Stadt St. Wendel 6000 und die Volksbank in St. Wendel 3700 Euro für die Aktion Storch. Und Klär sagte zu,  die Umfeld-Gestaltung des Horsts mit 2500 Euro zu unterstützen. Das wird auch Dagmar Cullmann gefallen. Die Parteilose ist seit dieser Woche neue Werschweiler Ortsvorsteherin. Ihre erste Amtshandlung war, wie sie erzählt, das Beiwohnen der Paten-Zeremonie. Diese beobachteten die Haupt-Akteure übrigens von ihrem Horst aus. Noch verlassen sie nicht ihr Nest. Aber Mennig geht davon aus, dass sie „kurz vorm Ausfliegen“ sind. 72 Tage verbringen seiner Aussage nach die Jungtiere üblicherweise im Nest. Und vielleicht können sie dann gemeinsam mit Dunja ihre ersten Flugkünste testen.

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