Konferenz der Verwaltungschefs im Landkreis St. Wendel Dieses Mal wird nicht in den Mai getanzt

St. Wendel · Regelmäßig tauschen sich die acht Bürgermeister im Landkreis St. Wendel mit Landrat Udo Recktenwald (CDU) aus. Daran hat sich auch in der Corona-Krise nichts geändert. Allerdings stehen dieser Tage Video-Konferenzen statt persönlicher Treffen an.

 Hexen werden in der Walpurgisnacht von Corona ausgebremst. Es wird kein Tanz in den ersten Mai und keine Streiche geben.

Hexen werden in der Walpurgisnacht von Corona ausgebremst. Es wird kein Tanz in den ersten Mai und keine Streiche geben.

Foto: dpa/dpaweb/Matthias Bein

So auch am Dienstag. In einer gemeinsamen Presseerklärung berichten die Verwaltungschefs auf SZ-Nachfrage, was gemeinsam besprochen wurde.

Ein Thema der Konferenz waren demnach die Großveranstaltungen. Diese sind bis Ende August untersagt. Allerdings fehlt noch eine genaue Definition für den Begriff „Großveranstaltung“. Dieser werde von der Landesregierung in den nächsten Tagen erwartet. Denkbar sei es laut der Verwaltungschefs, dass ab einer Besucherzahl von 500 oder gegebenenfalls ab 1000 von einem Großevent zu sprechen ist.

Traditionsgemäß würde in der Region demnächst die Saison für Rummel und Dorffeste starten. Doch nicht in diesem Jahr. Die Bürgermeister haben sich darauf verständigt, dass alle Dorffeste, Kirmessen und sonstige größere, von den Kommunen (mit)veranstalteten Events (mit nicht genau bekannter Besucherzahl) bis einschließlich 31. Juli abgesagt werden. Kirmesveranstaltungen könnten möglicherweise sogar bis 31. August ausgesetzt werden. Hierzu stünden aber Gespräche und Beratungen aus.

Die Verwaltungschef haben verabredet, alle Veranstaltungen im eigenen Zuständigkeitsbereich mit mehr als 500 zu erwarteten Besuchern bis zum 31. Juli abzusagen. Die Kommunalpolitiker empfehlen auch allen anderen Veranstaltern, bis Ende Juli beziehungsweise bis zum 31. August keine größeren Events zu planen, da diese unter Umständen nicht genehmigungsfähig wären, wenn beispielsweise der gebotene Mindestabstand nicht eingehalten werden könne.

Stichwort „Hallen und Dorfgemeinschaftshäuser“: Eine Wiederöffnung sei frühestens ab dem 4. Mai möglich. Und dies auch nur da, wo es machbar wäre, die coronabedingten Abstandsregeln einzuhalten. Eventuell könnte zunächst nur für verschiedene Nutzungsarten eine Freigabe erteilt werden. Über die Details wollen sich die Bürgermeister mit dem Landrat in einer nächsten Video-Konferenz verständigen.

In der nächsten Woche steht nicht nur ein Feiertag an, sondern auch ein beliebter Brauch. Doch dieses Mal wird niemand in den Mai tanzen können. Wie der Mitteilung der Verwaltungschefs zu entnehmen ist, wird es die üblichen Feierlichkeiten in den und am 1. Mai nicht geben. Das trifft sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen. Da das Verlassen der Wohnung nur bei triftigen Gründen gestattet ist, fällt das Hexen aus. Denn wie es in der Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie heißt, fällt das „Treiben von Schabernack und das Spielen von Streichen durch Kinder und Jugendliche, die zum Brauch der Hexennacht gehören“ nicht unter das Stichwort „triftiger Grund“, zumal es sich nicht „um Sport und Bewegung im Freien handele“. Aber nicht nur die Hexen müssen pausieren auch alle anderen Feiern fallen aus.

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