Brauchtum pflegen und erhalten

Niederlinxweiler · Auch der Heimatverein Niederlinxweiler wird am dritten Tag des St. Wendeler Landes teilnehmen. Seit fast 60 Jahren sind die Heimatfreunde für ihren Ort aktiv. Unter anderem unterstützen sie das Dorfmuseum.

 Die mittlerweile aufgelöste Tanzgruppe des Heimatvereins Niederlinxweiler in traditioneller Tracht. Foto: Kurt Jäckle

Die mittlerweile aufgelöste Tanzgruppe des Heimatvereins Niederlinxweiler in traditioneller Tracht. Foto: Kurt Jäckle

Foto: Kurt Jäckle

Der 1985 verstorbene Heimatfreund und Lehrer Heinrich Röder hatte bei der Gründung des Heimatvereines Niederlinxweiler 1959 eine klare Vorstellung davon, was das Ziel des Vereins sein sollte: Das heimatliche Brauchtum soll erhalten und gepflegt werden.

Bis heute heißt das: Der Verein ist im Dorf präsent, erforscht die Vergangenheit des Ortes, organisiert kulturelle Veranstaltungen, ist bei Festen und Feiern vertreten, packt mit an, wenn es darum geht, das Dorf zu pflegen. "1981 etwa wurde auf Initiative und mit finanzieller Unterstützung des Vereins der Dorfbrunnen in der Ortsmitte errichtet, der mit dem ersten Dorf- und Brunnenfest eingeweiht wurde", sagt Anita Schmidt, seit 2013 Vorsitzende des Vereins.

Das Brauchtum pflegen und erhalten - dazu gehörte auch die 1983 gegründete und dem Verein angegliederte Tanzgruppe. Gehörte. Denn vor drei Jahren löste sich die Formation auf. Aus Altersgründen. Schmidt: "Die Tanzgruppe hatte zahlreiche Auftritte bei Dorf- und Vereinsfesten im ganzen Saarland und auch außerhalb. Höhepunkte waren die Reise der Tanzgruppe 1990 nach Reze-les-Nantes, der Partnerstadt von St. Wendel und die Teilnahme am Deutschen Trachtenfest 1998 am Bostalsee."

Das Brauchtum pflegen und erhalten - dazu gehört auch die Unterstützung des Dorfmuseums durch den Heimatverein. Das Museum selbst gibt es seit 1986. Drei Jahre zuvor bildete sich ein Arbeitskreis, der zum Dorffest alte Fotos aus dem Ort aufarbeiten und ausstellen wollte. Das Vorhaben gelang, die Resonanz war überwältigend, die Idee, eine Dauerausstellung einzurichten, naheliegend. Und so geschah es auch, im Dachgeschoss der Schule. Neben zahlreichen Fotos, Postkarten und Bildern zeigt das Museum auch Alltagsgegenstände aus dem dörflichen Leben, einen Zunderschwamm etwa, ein Schneiderbügeleisen oder eine Ofenplatte aus Gusseisen. Gegenstände, die zeigen, wie das Dorfleben einst war.

Das Brauchtum pflegen und erhalten - das will der Heimatkundeverein auch weiterhin. Mit aktuell 98 Mitgliedern. "Leider fehlt uns der Nachwuchs", sagt Schmidt. Der jährliche Mitgliedsbeitrag koste sieben Euro; der Vorstand komme einmal im Monat zusammen, regelmäßig treffe man sich auch mit den Vorständen anderer Heimatvereine aus dem St. Wendeler Stadtgebiet zum Gedankenaustausch.

Im Vorstand des Heimatvereins Niederlinxweiler vertreten ist übrigens noch ein Gründungsmitglied: die heute 90-jährige Ruth Grawann. Sie widmet seit 57 Jahren ihre Freizeit dem Erhalt und der Pflege des heimatlichen Brauchtums - wie es das Ziel und die Aufgabe des Vereins seit der Gründung im Jahre 1959 ist.

Zum Thema:

Auf einen Blick Der dritteTag des St. Wendeler Landes am Sonntag, 30. Oktober, ab 11 Uhr in der Bosener Mühle am Bostalsee steht unter dem Motto "Persönlichkeiten aus dem St. Wendeler Land". Präsentationen, Vorträge und Darbietungen behandeln Personen, die für die Region von Bedeutung sind oder waren. Diskussionsrunden widmen sich den Heimatkundevereinen. Der Eintritt ist frei.red

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