Bliesen steht vor einem Rätsel

St Wendel · Der TV Bliesen muss weiter auf ein Erfolgserlebnis warten. Am Samstag kassierte der Drittligist beim 1:3 vor 450 Zuschauern im St. Wendeler Sportzentrum gegen den Tabellenzweiten TSV Mimmenhausen die fünfte Niederlage in Folge.

 Ex-Nationalspieler Christian Pampel war der überragende Spieler des TSV Mimmenhausen. Hier donnert er einen Ball am Bliesener Block mit Jerome Klauck (links) und Jonas Weber vorbei. FOTO: B&K

Ex-Nationalspieler Christian Pampel war der überragende Spieler des TSV Mimmenhausen. Hier donnert er einen Ball am Bliesener Block mit Jerome Klauck (links) und Jonas Weber vorbei. FOTO: B&K

Samstagabend, 22 Uhr. Der Blick von Peter Lember geht enttäuscht Richtung Boden, der Trainer des Volleyball-Drittligisten SV Bliesen schüttelt den Kopf. Wenige Sekunden vorher hatte er im vierten Satz der Partie gegen den Tabellenzweiten TSV Mimmenhausen seine letzte Auszeit genommen.

Beim Stande von 19:16 für den Gegner, der auch mit 2:1-Sätzen vorne lag, wollte er noch einmal letzte Anweisungen geben, um die drohende Niederlage zu verhindern. Doch dies fruchtete nicht. Die Gäste vom Bodensee punkteten munter weiter, und als sie dann mit 21:16 führten, wusste Lember, dass es für seine Mannschaft die fünfte Niederlage in Serie geben würde. Und so kam es dann auch: Der Tabellenzweite setzte sich in St. Wendel mit 3:1 (23:25, 25:9, 25:21 und 25:18) durch.

Plötzlich geht nichts mehr

Dabei hatte Bliesen - wie fast immer in dieser Saison - gut begonnen. In fünf der sechs bisherigen Partien ging der erste Durchgang an Bliesen. Trotzdem reichte es bislang nur am ersten Spieltag gegen die LAF Sinzig am Ende auch zu einem Sieg. Warum fällt Bliesen nach starkem Beginn immer leistungsmäßig ab? "Ich habe da keine Erklärung dafür", zuckt Libero Sandy Schumacher ratlos mit den Schultern.

Auch Trainer Lember steht angesichts dieses Phänomens vor einem Rätsel: "Ich weiß auch nicht wirklich, woran das liegt", musste er zugeben. "Vielleicht kann sich der Gegner zu schnell auf uns einstellen. Vor allem in den letzten beiden Spielen waren wir gerade in der Mitte alles andere als effektiv. Wir haben in diesem Bereich ganz wenige Punkte gemacht, und auch im Block ging da wenig. Da haben wir reihenweise die Bälle um die Ohren gehauen bekommen."

Vor allem im zweiten Satz waren die Gäste plötzlich klar überlegen. Angetrieben vom schlaggewaltigen Spielertrainer Christian Pampel (212 Länderspiele für Deutschland) und dem ebenfalls stark aufspielenden Mittelblocker Bogdan Birkenberg machte Mimmenhausen einen Punkt nach dem anderen und gewann den Durchgang zwei mit 25:9. "Das war natürlich eine Katastrophe", stöhnte Lember. Auch schon im Heimspiel davor gegen den SSC Karlsruhe war Bliesen in einem Satz böse unter die Räder gekommen (7:25). Der TV steigerte sich danach zwar wieder, konnte dem Spiel aber keine Wende mehr geben.

Trotz der Niederlage bleibt der TV weiter auf Rang fünf in der neun Teams umfassenden Liga. Allerdings beträgt der Rückstand auf Rang vier für die Nordsaarländer jetzt schon fünf Punkte. Geringer sind die Abstände nach hinten. Der Tabellenvorletzte TV Waldgirmes hat nur zwei Zähler weniger als Bliesen, Schlusslicht LAF Sinzig drei.

Am Samstag um 17 Uhr steht für das Team von Lember nun eine ganz wichtige Partie an: Dann geht es zum VfB Friedrichshafen II, der mit einem Zähler weniger als der TV auf Rang sechs liegt. "Da sollten wir auf jeden Fall gewinnen, sonst haben wir ein Problem", sagt der Trainer. Der mit Aufstiegsambitionen gestartete Drittligist würde dann plötzlich mittendrin im Abstiegsstrudel hängen.

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