Konzert Bigband-Sound ertönt im Saalbau

St. Wendel · James Herb-Bert Band lässt die Smash-Hits legendärer Bandleader in St. Wendel wieder aufleben.

Sie dient der Zerstreuung und Entspannung – sogar zur Deeskalation und Stimmungsaufhellung wird sie laut Wikipedia eingesetzt. Die Rede ist von Easy Listening. Das ins Deutsche übersetzte „leichte Hören“ ist Instrumentalmusik der 1950-er bis 1970-er Jahre, manchmal nach Vorlagen bekannter Songs, sogenannter Evergreens. Allerdings immer ohne richtigen Text. Dafür oftmals mit Lautbildungen à la La-la-la, Da-ba-dap oder Shoo-bee-doo. Den Lautbildungs-Part wird ein vierstimmiger kleiner Chor übernehmen. Und zwar beim Konzert der James Herb-Bert Band am Freitag, 13. April, im St. Wendeler Saalbau. „An diesem Termin kann das Publikum unter dem Motto ‚Welcome to the Party’ in nostalgischen Momenten schwelgen“, wirbt bereits jetzt Bandleader Dietmar Federkeil.

Seit mehr als 40 Jahren ist Federkeil als Musiker aktiv. „Teilweise hatte ich fünf Band-Projekte parallel laufen“, berichtet er. Ob Salsa, Dixieland oder Bigband – der Trompeter bläst die Noten wie sie kommen. „In der Zeit habe ich logischerweise auch sehr viele andere Musiker kennengelernt.“ Was nicht unerheblich für sein jüngstes Projekt war, beziehungsweise ist. Denn am Anfang stand lediglich der Wunsch, die Heroen des Easy Listening wieder zu beleben – oder besser gesagt deren Stücke.

„Meine Idee war es, Titel von großen Bigbands mit mindestens 20 Musikern und mehr auf eine kleinere Besetzung herunter zu brechen.“ Die Schwierigkeit dabei sei gewesen, die Stücke so zu arrangieren, dass sie sich dennoch nach großer Besetzung anhören, berichtet der 64-Jährige. Ein Jahr hat er nach eigenen Angaben daran gearbeitet, Titel von James Last, Herb Alpert und Bert Kaempfert so umzuschreiben, dass sie genau das nun tun. Jetzt fehlten nur noch Musiker, die die Noten auch in Töne verwandeln – und da traf es sich eben vortrefflich, dass Federkeil in seiner Trompeter-Laufbahn viele davon kennengelernt hat.

James Last, Herb Alpert und Bert Kaempfert – bei Federkeil verschmelzen diese Namen zur James Herb-Bert Band. Für das 14-köpfige Orchester mit Chor hat der Musiker Hits dieser legendären Bandleader neu arrangiert. Darunter Stücke wie A Swinging Safari, Strangers in the Night, Spanish Flea, Happy Luxemburg oder Morgens um sieben.

Beim Auftritt im Saalbau, dem Premierenkonzert der James HerbBert Band, wird Federkeil selbst kein Trompetenventil drücken. Vielmehr steht das Mitglied des St. Wendeler Stadtorchesters der Bigband als Leader vor. „Wobei die Band jetzt keinen großen Dirigenten braucht. Vielleicht muss ich hier und da mal eingreifen, wenn die Dynamik mit den Musikern durchzugehen droht“, sagt Federkeil.

Von der Truppe, die er zusammengetrommelt hat, ist er überzeugt. „Das sind alles notenfeste Vollblutmusiker.“ Darum werde es auch nicht allzuviele gemeinsame Proben geben. „Mehr Satzproben“, sagt der Trompeter. Da die Musiker alle fit im Notenlesen seien, könne man sich in den Übungsstunden „vor allem um die Interpretation und Ausgestaltung der Stücke kümmern“. Und am Ende soll ein Klangfülle erzeugt werden, „die den Sound der Sechziger und Siebziger wieder erblühen lässt“, wirbt Federkeil, der im „normalen“ Leben  als Hausmeister und Fahrer bei der Lebenshilfe beschäftigt ist.

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