Crash-Kurs Lehrpersonal Königinnen, Drohnen und flüssiges Gold
St Wendel · 15 Lehrer aller Schulformen nahmen in St. Wendel an einem Crash-Kurs über Bienenhaltung teil.
Das Zentrum Bildung für nachhaltige Entwicklung, Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) Saarland hat in Kooperation mit dem Bildungs-Netzwerk St. Wendeler Land und dem Kreisimkerverband der Imker einen Crashkurs Bienenhaltung auf dem Wendelinushof in St. Wendel organisiert. Das teilt ein Sprecher des Imkerverbandes mit.
Für einige Teilnehmer wohl etwas ungewohnt, sind sie es doch normalerweise, die vorne stehen, anderen etwas beibringen. Doch dieses Mal drückten sie die Schulbank. Denn fünfzehn Lehrer aller Schulformen nahmen an einem Crash-Kurs über Bienenhaltung teil.
Referent war Karl-Heinz Seegmüller, Vorsitzender der Imker im Landkreis St. Wendel, der zunächst auf die Geschichte der Imkerei einging: vom Zeidler, der im Wald von wilden Bienenvölkern Honig aus hohlen Baumstämmen erntete, bis hin zur heutigen, modernen Imkerei. Die Imkerausstattung wurde ebenso erläutert wie Aufbau und Arten der Beutesysteme, wie die Bienenstöcke in der Fachsprache heißen. „Heute werden Holzkästen, Magazinbeuten genannt, genutzt, in denen die Entwicklung des Bienenvolkes von unten nach oben erfolgt: der sogenannte Brutraum mit den sich entwickelnden Eiern (Stifte) und Larven der Bienen befindet sich im unteren Kasten (fachkundig Zarge), im Kasten darüber der sogenannte Honigraum mit den Honigwaben. Dazwischen wird häufig ein Absperrgitter eingesetzt, durch das die relativ große Bienenkönigin nicht passt und deshalb auch keine Eier im Honigraum legen kann. Dadurch kann der Honig später geerntet werden, ohne die Brut der Bienen zu stören“, erklärte Seegmüller.
Die Teilnehmer lernten ebenso, dass ein Bienenvolk auch „der Bien“ genannt wird und aus drei verschiedenen Bienenwesen besteht: einer Königin, den männlichen Drohnen und der überwiegenden Mehrzahl an Arbeiterinnen, die sämtliche Aufgaben im Bienenvolk übernehmen. Dies ist abhängig von ihrem Alter: Als junge Bienen arbeiten sie im Stock und erst in der zweiten Lebenshälfte gehen sie vorrangig als Sammelbienen auf „Nahrungssuche“.
Nach den theoretischen Grundlagen folgte am Lehrbienenstand die Praxis mit Hubert Jost und Carmen Wendt vom Bienenzuchtverein Nonnweiler-Bierfeld. Am Schaubienenkasten konnten die Teilnehmer die drei Bienenwesen voneinander unterscheiden lernen, in den Brutwaben Bienen-Ei und Larve erkennen.
Auch eine Honigernte stand auf dem Programm: vom „Entdeckeln“, also dem Lösen des Wachses von der Wabe bis hin zum Schleudern, der Honiggewinnung aus der Wabe.
Der Kurs war ein Angebot des Zentrums Bildung für Nachhaltige Entwicklung am Landesinstitut für Pädagogik und Medien. Damit Lehrerinnen und Lehrer über die Imkerei aufgeklärt werden – und dieses Wissen und Handeln in ihre Schulen weitertragen.