Berschweiler Comedy-Autor klont Zitronen
St Wendel · Fünf Romane hat Daniel Recktenwald bereits veröffentlicht. Seine überwiegend weibliche Leserschaft scheint seine Werke zu schätzen. Gute Verkaufszahlen bestätigt auch Jochen Klein, Juniorchef des gleichnamigen Buchhandels in St. Wendel.
Er reist noch immer zu Recherchezwecken durch die Welt, um so realistisch wie möglich seine Geschichten räumlich zuplatzieren. Diesmal war er zum "Zitronen klonen in Barcelona", so der Titel des dritten Romans in der Reihe. Es erscheint am Montag, 25. Juli, ist aber bereits diesen Samstag, 23. Juli, im St. Wendeler Buchhandel zu haben.
Angefangen hatte er 2013 mit "Limetten retten in Sydney". Ein Jahr später ging's weiter zum "Trauben rauben in Kapstadt". Was alle drei charakterisiert: irrwitzige Geschichten um aus dem Ruder laufende Urlaubsreisen, gescheiterte Beziehungen und abstrus-chaotische Ent- und Verwicklungen unterwegs.
Von "leichter, heiterer Lektüre" spricht die St. Wendeler Buchhändlerin Anja Kossurok, als der Autor das druckfrische Werk am Freitag selbst anliefert. Die passenden Urlaubsschmöker. Und auch ihr Juniorchef Jochen Klein bestätigt: "Daniels Bücher gehen gut." Das liege sicher an der inhaltlichen Ausrichtung, aber auch daran, dass der Schriftsteller aus dem St. Wendeler Land stammt: aus dem Marpinger Ortsteil Berschweiler. Mittlerweile lebt der 37-Jährige in München-Schwabing und verfasst seine Bücher unter dem Pseudonym Dany R. Wood, einer englischen Abwandlung seines eigentlichen Namens. Der Marketing-Fachmann ist mächtig stolz auf seinen Erfolg: "Seit einem Jahr kann ich davon leben", berichtet er. Dabei steht gar kein großer Verlag hinter ihm, er hat einen eigenen gegründet. Den größten Absatz mache er mit Hilfe seiner Mutter mit elektronischen Büchern via Internet (E-Books), die er über die Plattform Amazon vertreibt. Die klassischen Papierausgaben machten hingegen nur einen Bruchteil des Gesamtumsatzes aus. Dennoch legt er Wert darauf, gerade in seiner einstigen Heimat konventionell seine Romane auf den Markt zu bringen. Wie eben jetzt sein neuestes Werk. "Es wird das letzte in dieser Reihe sein", kündigt er an. Diesmal reist seine Hauptfigur Tina auf eigene Faust nach Barcelona. Ihr Freund hatte ihr kurz zuvor offenbart, den gemeinsamen Urlaub zu streichen. Dort feiert sie die Hoteleröffnung ihres schwulen Freundes. Und findet sich wenig später nach einem Filmriss als Luder in der Klatschpresse wieder.
Dies ist die fünfte Komödie von Recktenwald, der sich selbst mittlerweile als Comedy-Autor bezeichnet. Diese Art der Schriftstellerei hat eine feste Zielgruppe: "Meine Leser sind zu 90 Prozent weiblich und zwischen 35 und 44 Jahre alt", sagt er. Sie bescherten ihm den Erfolg.
Nun aber streben ihm neue Dinge vor: Saar-Krimis im imaginären Hirschweiler - was dann doch den Lebensumständen seines Ortes Berschweiler sehr dicht auf den Fersen ist.
Für Buchpreis nominiert
Bis es so weit ist, schreitet er auf seinem Werbefeldzug weiter, gibt Interviews für Radio und Fernsehen. Und genießt den Erfolg. So ist er beispielsweise für den HomBuch-Preis nominiert. Noch bis 31. Juli können Leser im Internet für ihn abstimmen. Er wetteifert mit zwei weiteren Autoren in der Kategorie Belletristik. Der Gewinner soll zur Eröffnung der Buchmesse HomBuch in Homburg am 3. September - Recktenwalds Geburtstag - bekannt gegeben werden.
