„Beim THW ist für jeden Platz“

St Wendel · Jeden Freitag trifft sich die Jugendabteilung im THW-Heim in der Essener Straße. 100 Mitglieder zählt sie derzeit. Gelernt wird dann zum Beispiel der Umgang mit Pumpen und die Verarbeitung von Holz und Metall.

 Übungen, Theorie und Ausflüge stehen auf dem Programm der St. Wendeler THW-Jugend. Fotos: Bo

Übungen, Theorie und Ausflüge stehen auf dem Programm der St. Wendeler THW-Jugend. Fotos: Bo

"Mit Schlagbuchstaben habe ich meinen Namen in Metall eingeschlagen", erinnert sich Markus Tröster. Der heute 24-jährige Ortsbeauftragte des St. Wendeler THW ist seit seinem zehnten Lebensjahr im Ortsverband. Die beschriebene Handlung war seine erste Arbeit, die er als Junghelfer absolvieren musste - unter Aufsicht von Frank Groß. Der 43-Jährige ist der Ortsjugendleiter und hat auch seinen 33 Jahre alten Stellvertreter Marko Schirra durch die Jugendabteilung geführt. Seine erste Aufgabe war es, Schwingvögel aus Holz so zu bauen, dass sich dank Scharnieren die Flügel bewegen konnten.

Seit 19 Jahren bereits ist Frank Groß der örtliche Jugendleiter: "Ich habe wohl den halben Ortsverband großgezogen", sagt er mit einem Augenzwinkern. Dazu gekommen ist er, als sein Vorgänger aus Altersgründen ausschied und er selbst berufen wurde. "Vielleicht ist es ganz gut, dass wir mit der Jugendarbeit damals quasi von Null beginnen mussten", berichtet er. Mit zwölf Jahren ist er dem Ortsverband offiziell beigetreten, sein Vater und sein Onkel waren ebenfalls im THW tätig, also ist er im Prinzip schon dabei, "solange ich laufen kann".

Jeden Freitag von 16.30 bis 19.30 Uhr trifft sich die Jugendabteilung im THW-Heim in der Essener Straße 9. Dabei lernen die Heranwachsenden zwischen zehn und 17 Jahren unter anderem den Umgang mit Pumpen oder die Bearbeitung von Metall oder Holz . Die St. Wendeler Jugendgruppe sei mit 18 Jungs und fünf Mädchen eine der am stärksten besetzten im Saarland, 100 Helfer hat man insgesamt. Bei einer Übung galt es, "Stiche und Bunde" zu setzen, also spezielle Knoten anzufertigen. "Dabei waren die Mädels besser", schmunzelt Frank Groß.

Neben der technischen Ausbildung gilt es aber auch, soziales Miteinander zu lernen. Dies gelingt durch Besichtigungen oder Ausflüge. "Es wäre uninteressant für die jungen Leute, wenn man nur stur die technische Ausbildung durchzieht", sind sich Frank Groß und Marko Schirra sicher.

Neuzugänge sind immer gerne gesehen. Auch wenn es im Jugendraum etwas beengt zugeht, wenn die ganze Gruppe da ist: "Beim THW ist für jeden Platz", sagt Markus Tröster, das gelte etwa auch für Menschen mit Einschränkungen.

Schon lange sei eine Aufstockung des Gebäudes geplant, doch bislang sei durch die Bundesanstalt noch nichts passiert. "Darunter leidet auch die Jugendgruppe", so der Ortsbeauftragte, der im vergangenen Jahr in sein Amt berufen wurde. Nichtsdestotrotz habe man nach wie vor Spaß an den Freitags-Übungen. "Man bleibt nie stehen und bleibt jung", erklärt Groß seine Leidenschaft. "Am Schönsten ist, wenn man den Kindern was beigebracht hat und merkt, dass sie es verstanden haben", fügt Schirra hinzu. "Man spendet quasi einen Tag in der Woche für den guten Zweck", ergänzt Tröster.

thw-sankt-wendel.de

 Immer zu einem Späßchen aufgelegt: THW-Ortsbeauftragter Markus Tröster (links), Ortsjugendleiter Frank Groß und sein Stellvertreter Marko Schirra freuen sich über Neuzugänge.

Immer zu einem Späßchen aufgelegt: THW-Ortsbeauftragter Markus Tröster (links), Ortsjugendleiter Frank Groß und sein Stellvertreter Marko Schirra freuen sich über Neuzugänge.

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Hintergrund"Ei JO!" - "Engagiert in Jugendorganisationen" - nennt sich eine Kampagne saarländischer Jugendorganisationen zur Förderung der Jugendarbeit. Die Öffentlichkeit soll erfahren, was junge Leute in ihrer Freizeit für andere junge Leute leisten. Beteiligt sind der Landesjugendring, das Jugendrotkreuz , das Landesjugendwerk der Awo, der Verband Saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung, NAJU Saarland und die Saarländische Jugendfeuerwehr. red landesjugendring- saar.de

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