Veröffentlicht Bei den Fakten half der Staatsanwalt

St. Wendel · Die St. Wendeler Autorin Britta Dräger vertreibt ihren Roman „Die Auflösung aller Grenzen“ im Selbstverlag.

 Britta Dräger ist Autorin des Romans „Die Auflösung aller Grenzen“. Sie denkt schon an eine Fortsetzung.

Britta Dräger ist Autorin des Romans „Die Auflösung aller Grenzen“. Sie denkt schon an eine Fortsetzung.

Foto: Britta Dräger

Eigentlich müsste Christina Kallenborn rundum zufrieden sein. Gerade hat die frischgebackene Strafverteidigerin ihre eigene Kanzlei gegründet und steht damit vor dem Beginn einer großen Karriere. Doch ihre Freude über den beruflichen Start wird schnell getrübt, als sich ihr erster Mandant an sie wendet. Er braucht dringend Kallenborns Hilfe, denn ihm soll ein bestialischer Mord in die Schuhe geschoben werden.

So beginnt der Roman „Die Auflösung aller Grenzen“. Geschrieben hat ihn Britta Dräger aus St. Wendel. Es ist ihr erstes Buch. „Zum Schreiben bin ich durch das Lesen gekommen“, erzählt die 34-Jährige. Denn bei vielen Büchern, so Dräger, hatte sie den Gedanken: „Das müsstest du eigentlich besser hinkriegen“. Und so fasste sie den Entschluss, sich selbst einmal an einem Thriller zu versuchen. „Aber das hab ich mir am Anfang so leicht vorgestellt“, erzählt sie heute im Rückblick auf die vergangenen anderthalb Jahre mit einem Lachen.

Die Figuren waren in ihrem Kopf schon längst entstanden, doch die Geschichte drumherum musste erst mal zu Papier gebracht werden. Literatur über das Schreiben von Büchern half weiter. Doch auch die Fakten mussten geklärt und korrekt wieder gegeben werden. Deshalb machte Dräger Termine bei der Polizeiinspektion und der Staatsanwaltschaft Saarbrücken. „Von ihnen bekam ich einiges an Hintergrundwissen“, erzählt die Autorin. Und das sei auch wichtig gewesen, denn eigentlich ist sie als studierte Sozialpädagogin nicht vom Fach. Doch der Entschluss, aus dem Leben einer Strafverteidigerin zu schreiben, war für Dräger unumstößlich.

Nach einigen Monaten stand dann die erste Rohfassung. „Und dann dachte ich, gut, jetzt hast du ein Buch geschrieben.“ Sie gab es ihrem Bruder zum Lesen. „Und der hat mir dann 22 Seiten mit Anmerkungen und Korrekturen geschickt.“ Also musste die Autorin sich erneut an ihr Werk setzten. Insgesamt drei Mal wurde der erste Fall von Christina Kallenborn dann noch überarbeitet, bevor Britta Dräger das Gefühl hatte: So kannst du es veröffentlichen.

„Ich hab das Buch dann an eine Agentur geschickt“, berichtet die 34-Jährige. Doch das gängige Prozedere der Agenturen, die eine Vorauswahl treffen und sich dann damit an einen Verlag wenden, gefiel ihr nicht. Denn Rückmeldung bekommt man nur, wenn das Buch auch weiter
gereicht wird. „Ansonsten hört man von denen gar nichts.“ Also entschied sie sich „Die Auflösung aller Grenzen“ über Amazon im Selbstverlag zu veröffentlichen. Dort ist das Buch nun auch erhältlich und Dräger verfolgt gespannt, wie es bei den Leute ankommt. „Ich bekomme viele positive Rückmeldungen, aber auch den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag.“ Und letztere nimmt sie sich auch zu Herzen, denn die Geschichte von Christina Kallenborn ist noch nicht fertig erzählt. Zurzeit arbeitet Britta Dräger an einem zweiten Band. „Und im Kopf habe ich schon Material für noch zwei weitere Bände“, so die Autorin.

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